07.02.23 || FRANKFURT (06.
Februar 2023) - Das Jüdische Museum hat seinen Platz in der europäischen Museumslandschaft gefunden. Wie Museumsdirektorin Mirjam Wenzel mitteilte, hat es im ersten vollen Museumsjahr seit der
Neueröffnung haben 76.400 Personen das Jüdische Museum bzw. das Museum Judengasse besucht oder an einem der Angebote im Stadtraum teilgenommen. Eines noch sehr viel größeren Zuspruch erfreulich das
Museum im Internet. Ihre Webseite und seine weiteren Online-Präsenzen wurden 2022 von 280. 000 Userinnen und Usern aufgesucht und die Videos im eigenen Kanal im Umfang von 6.130 Stunden insgesamt
52.500-mal aufgerufen.
Direktorin Wenzel bei der Erläuterung des neuen Programmes. Foto: Karl-Heinz Stier
Grund zu weiterer Freude sieht die Direktorin in den ersten Zahlen für Januar 2023, in dem 8.200 Besucherinnen und Besucher gezählt wurden. Das sind mehr als in jedem anderen Monat des Jahres 2022. Neben dem Wiederaufleben des Tourismus und dem Abklingen der Pandemie ist das gestiegene Interesse des Museums auf das Programm zurückzuführen. Im Januar erfreuten sich die Gesprächsveranstaltungen „Die neue Frau - heute" und „documenta 15: der Skandal und die Folgen" großer Aufmerksamkeit ebenso wie die Wechselausstellung „Zurück ins Licht. Vier Künstlerinnen - Ihre Werke. Ihre Wege". Die Laufzeit dieser Ausstellung wird bis 29.Mai verlängert.
Abwechslungsreich ist auch das Jahresprogramm 2023. Neben feststehenden Veranstaltungsformaten spielen dabei insbesondere wechselnde Ausstellungen, Pop-up-Präsentationen und digitale Angebote eine zentrale Rolle. Dabei sind besonders hervorzuheben:
... Performances, Workshops, Artist Talks und Podiumsgesprächen in und rund um das Museum Judengasse von 13. bis 30.April 2023. Das mehrtägige Event beinhaltet ein einmaliges Kooperationsprojekt des
Jüdischen Museums mit dem Archäologischen Museum und dem Künstlerhaus Mousonturm, das jüdische Kulturgüter im Stadtraum sichtbar macht.
Wilhelm Merton, Unternehmer mit sozialer Verantwortung, würde heuer sein 175.Geburtstag feiern C: Jüdisches Museum. Foto:Horst Ziegenfusz
... Ausstellung im Jüdischen Museum vom 14.Mai 2023 bis 7.Januar 2024. Die Merton-Straße und das Merton-Viertel, eine Berufsschule, ein Übersetzerpreis sowie ein Universitäts-Institut erinnert in
Frankfurt an Wilhelm Merton, der 1848 in eine jüdische Familie geboren wurde. Aus Anlass des 175.Geburtstages geht das Museum in einer Ausstellung nach, die insbesondere das unternehmerische und
sozialreformerische Wirken des Gründers der Metallgesellschaft thematisiert. Mehrere Begleitveranstaltungen an verschiedenen Orten in Frankfurt und eine Publikation ergänzen die Ausstellung, die
unter der Schirmherrschaft der Frankfurter Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig steht.
Pop-up-Archiv zu 75 Jahren bundesdeutschem Diskurs vom 17. bis 21.Mai auf dem Bertha-Pappenheimer-Platz. Hier werden in einem eigens gestalteten Pop-up-Archiv Fotos, Zeitungsberichte, Manuskripte,
Ton- und Filmdokumente präsentiert, die sich auf vier zentrale Aspekte konzentrieren: Das Konzept des Wiederaufbaus und die ersten Veranstaltungen in der Paulskirche Ende der 1940er Jahre, die
Ausstellungen und Reden zu Auschwitz, die nationalkonservativen Umdeutungsversuche der deutschen Geschichte und fortschreitende Pluralisierung der Erinnerungskultur vor Ort.
Eine jüdische Filmgeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Eine Ausstellung im Jüdischen Museum vom 14.Juli bis zum 14.Januar 2024. Die Ausstellung widmet sich erstmalig der jüdischen
Filmgeschichte der BRD und zeichnet die Lebenswege und Karrieren jüdischer Produzenten, Regisseurinnen und Regisseure oder Schauspieler und Schauspielrinnen nach, die mal am Rande, mal im Zentrum der
Filmproduktion standen. Die Ausstellung thematisiert das Spannungsverhältnis zwischen ihrem Filmschaffen und der allgemeinen bundesdeutschen Filmgeschichte von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis
zur deutsch-deutschen Wiedervereinigung.
Die App fungiert als zielgruppenspezifischer Mediaguide für die Dauerausstellung im Rothschild-Palais, den die Besucher*innen sich entweder aus den App-Stores von Google und Apple auf ihren
Smartphone laden oder auf Leih-Tabletts mit Kopfhörern ansehen und - anhören können. Das langanhaltende Projekt ist nicht nur für das Publikum eine Bereicherung vor Ort, sondern nimmt mit seinen
einzelnen Features weit über das Museum hinaus die Vielfältigkeit der Stadtgesellschaft auf.