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Kunst & KulturBühne › Eine interessante Woche aus Iberoamerika

Eine interessante Woche aus Iberoamerika

Produktionen, die erstmals in Deutschland während der Festspielwoche Heidelberg zu sehen sind           von Britta Steiner-Rinnberg

04.02.17 || HEIDELBERG (03. Februar 2017) - Vom 11. bis zum 18. Februar findet in Heidelberg ein iberoamerikanisches Festival statt, in dem die Länder Lateinamerikas mit ihren neuen Produktionen zu erleben sind. In einem deutschen Theater werden sie erstmals präsentiert. Die Künstler und Künstlerinnen machen auf unterschiedliche Weise mit den sozialen Problemen ihrer Länder bekannt und zeigen gleichzeitig auf, welche Möglichkeiten und Visionen sich für die Zukunft erkennen lassen.

Brasilien wird das Festival mit einer spektakulären Show eröffnen, an der drei Schauspieler, sieben Musiker und 24 Autoren beteiligt sind, die diese lateinamerikanische Tragödie auf die Bühne bringen. Felipe Hirsch ist der Regisseur. „Wo die Barbaren leben" heißt der Titel des zweiten Abends aus Chile, der in rasanten Dialogen aufzeigt, welche Spuren Fremdenfeindlichkeit in der Gesellschaft zu hinterlassen vermag.

„Back Street Boys" ist der nächste Abend übertitelt, der sich auf komplexe Weise mit dem Thema der männlichen Prostitution auf Kuba befasst. - Aus Costa Rica kommt das Stück „Etwas über Richard", in dem ein Schauspieler sich selbst als den berühmtesten Schurken der Theatergeschichte, Shakespeares Richard III. spielt. -Mexiko ist mit „Antigona" vertreten, einer modernen Überschreibung von Sophokles` klassischer Figur, die einen breiten Diskussionsraum für Meinungsfreiheit schafft.

Chile bringt „Taugenichtse" auf die Bühne, eine politische Satire über den historischen Rassismus in Chile, der die Klassengewalt der Gegenwart hinterfragt und zugleich deren vermeintliche Überlegenheit kritisiert. - Aus Argentinien ist „Ein rotes Huhn" angesagt, eine explosive Mischung aus Tanz, Akrobatik und Sexualität, in der die Zuschauer über sich lachen und zugleich zu sich selbst finden können. - Aus Peru kommt „ Die Gefangene", in der ein für tot gehaltenes 14jähriges Mädchen in der Leichenhalle wieder aufwacht und dem Bestatter ihre Geschichte erzählt und zugleich sie peruanische Gesellschaft hart anklagt. - In dem aus Kuba angekündigten Beitrag, in dem Yilliam de Bala Theater, Tanz und Poesie vereint, werden die vielerlei Dynamiken hinterfragt, deren Teil wird alle sind.

In dem Stück „Die Nichterzählerin" aus Kolumbien wird von einer großen Party berichtet, die von Transvestiten, einer Journalistin und einer Drogenmafia handelt, die jedoch niemals stattfindet. - Unter dem Titel „Revolution" präsentiert Uruguay eine schwarze Komödie, die mit einer dritten Revolution in Haiti spielt und zugleich die politische Diskussion um die Anwesenheit der UN Friedenstruppen reflektiert. - Für den Abschluss der Reihe sorgt Spanien mit „ A house in Asia": Einem Pop Western, in dem die Geschichte des Hauses von Obama bn Laden mit der von Moby Dick und Captain Ahab kunstvoll verschränkt wird.

Außer diesen in den Februar-Spielplan integrierten iberoamerikanischen Theaterabenden stehen für die Besucher noch die Opern „ Morgen und Abend" von Georg Friedrich Haas, Puccinis „La Boheme" und Mozarts „Zauberflöte" auf dem Spielplan und locken alle an Tanz Interessierten zudem mit der Uraufführung des Balletts "Khora" ins Haus.

Karten gibt es über die Theaterkasse unter Telefon 0 62 21 - 58 20 000