13.08.22 || RAUENTHAL/ELTVILLE (13.
August 2022) - Ein „Schmankerl" hat das Rheingau Musik Festival versprochen, viele kamen und wurden nicht enttäuscht. Unter der Überschrift „Des werd scho wieder!" musizierten, sangen, jodelten und
erzählten die Well-Schwestern Barbara, Monika und Notburga, die sich Wellküren nennen, im breitesten bayrischen Dialekt, was sich so hierzulande getan hat. Und sie treffen den Nerv! Das Publikum
hatte offensichtlich wenig Probleme, die Mundart zu verstehen und belohnte die Pointen mit viel Gelächter und Beifall.
Begeisterte Stimmung bei den „Wellküren" im Gutsauschank Baiken. Foto: Karl-Heinz Stier
Seit über 35 Jahren treten die gestanden, aber zierlichen „Weibsbilder" auf und machen einen Rundumschlag um die Geschehnisse der letzten Jahre. Dabei wird niemand verschont, schon gar nicht sich selbst schonen sie. Ob sie Söder provokant als „Kanzler der Herzen bezeichnen" oder ihren Internet-Kaufrausch vergnüglich erklären, die häuslichen Depressionen während der Pandemie beleuchten und den Stammtisch als beste Therapie dagegen preisen, sie sind stets auf der Höhe der Zeit. Unter schwierigsten Bedingungen haben sie in ihrer langen Zeit auf den Brettl-Bühnen ihren Kampf für Freiheit, Gleichheit und „Schwesterlichkeit" gegen Strauß, Streibl, Stoiber, Beckstein und Söder ausgefochten, wie sie glaubhaft dem Publikum versichern konnten.
Und sie sind hervorragende Musikerinnen: Tuba, Trompete, Gitarre, Posaune, Saxophon, die Steirische Harmonika oder sogar das Hackbrett, sie beherrschen ihre Instrumente und singen zur Musik „was
das Zeug hält". Auch ein kleiner Ausflug ins Behagliche, nämlich der Stubnmusi", zeigt, was echte Volksmusik ist und sein kann. Ja, und Harfe spielt die Barbara. Sie gibt dann auch gleich eine
Weisheit zum Besten. „Wenn der Putin Harfe spieln würd, könnt er net mit seinen Waffen spielen!"
So darf man nach dem fröhlichen Abend mit den Wellküren hoffen: „Des wird scho wieder!"