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Viele Emotionen um Money, Money, Money

„Nein zum Geld!" von Flavia Coste im Remond-Theater Frankfurt - Drei Geldgierige sind hinter dem Lottoschein her           von Ingeborg Fischer und Karl-Heinz Stier

06.03.23 || FRANKFURT (05. Februar 2023) - Was kann die Gier nach Geld aus Menschen machen? Ob die Boulevard-Komödie „Nein zum Geld!", im Remond-Theater darauf die Antwort gibt? Fraglich! Richard, der seit Jahren mit den Zahlen seines verstorbenen Vaters weiter Lotto spielt, hat zu einem gemeinsamen Abendessen seinen besten Freund Etienne und seine exzentrische Mutter Rose eingeladen. Er will ihnen verkünden, dass er sagenhafte 162 Millionen Euro gewonnen hat.

So heftig stritten die Anwesenden um den Lottogewinn (v.l.n.r.): Maximilian Claus, Marianne Rogee, Pascal Breuer, Dorkas Kiefer. C: Jennifer Zumbusch. Foto: Remond-Theater Zumbusch

Das Bühnenbild eine einfache Küche und ein runder Esstisch im Hintergrund, signalisiert: hier leben Menschen, die nicht mit Reichtümern gesegnet sind. Aber Richard und seine Frau Claire scheinen ein glückliches Paar zu sein. Vor kurzen sind sie Eltern eines kleinen Jungen geworden, ab und zu ist Baby-Geschrei zu hören. Der Braten für das Essen ist in der Röhre, das Paar scheint sich sehr zu lieben... alles ist gut. Claire jedoch meint: „Reich bist Du, wenn Du Champagner trinkst statt Asti Spumante!" Dann erzählt Richard seinen Gästen - dem Freund, seiner Mutter und seiner Frau - von seinem 162 Millionen Lotto-Gewinn, aber er sei mit seinem Leben, so wie es ist, zufrieden. Die 162 Millionen will er nicht abholen.

Fassungslosigkeit, Empörung, Bitten, Vorwürfe, Streit untereinander, all das wird ausgelöst von der Vorstellung, einen so hohen Geldbetrag besitzen zu können und durch Richards Sturheit verzichten zu sollen. Die Jagd nach dem Lottoschein beginnt, nimmt groteske Formen an. Mutter, Partnerin, Freund . alle drei zeigen plötzlich ihr wahres Gesicht und wollen, dass er das Geld abhebt. Richard jedoch bleibt unbeeindruckt bei seinem Entschluss. Ist er wirklich so ein Idealist?

Die Protagonisten auf der Bühnen geben ihr Bestes, Pascal Breuer als Richard überzeugt als Phantast am meisten. Marianne als Mutter Rose spielt alle Facetten der älteren, aber doch noch sehr sexinteressierten Frau glaubhaft aus. Maximilian Claus als Etienne, Freund und Arbeitgeber von Richard, agiert hektisch und überzogen, so wie auch Dorkas Kiefer als Claire. Sie stöckelt in einem hoch geschlitzten Kleid, das gar nicht in die einfache Wohnung auf der Bühne passt, aufgeregt und gehetzt hin und her, alles ziemlich überzogen.

Wie weit werden die drei Geldgierigen gehen, um an den Lottoschein heranzukommen. Mit welcher Pointe endet das Stück? All das sei hier nicht verraten.

Das Ensemble bediente dann auch noch das Publikum mit Seitenhieben gegen den abgewählten OB, gegen die Stadtfinanzen und die Nachbarstadt Offenbach. Das Publikum amüsierte sich. Es gab Zwischen- und langanhaltenden Schlussapplaus.

Regie führt René Heinersdorff. Das Bühnenbild gestaltete Mathias Betyna und für die Kostüme war Andrea Gravemann verantwortlich.
Die Komödie „Nein zum Geld!", steht bis auf dem 9. April.2023 auf dem Spielplan. (DI-SA um 20 Uhr um 20 Uhr, SO 18 Uhr, montags spielfrei. Karten ab 19 Euro unter Tel. 069 - 435166, und auf www.fritzremond.de