Banner
 

RheinMainTaunus

OnlineMagazin

LifestyleEssen & Trinken › Stöffche-Experten ausgebildet zu zertifizierten Botschaftern zum Wohl des Gastes

Stöffche-Experten ausgebildet zu zertifizierten Botschaftern zum Wohl des Gastes

Apfelwein-Akademie bildete Deutschlands erste Sommeliers aus und übergibt Zertifikate an Absolventen des Fachseminars zum „Zertifizierter Apfelweinwirt"           von Ralph Delhees

23.05.14 || altHEUSENSTAMM (23. Mai 2014) - Die ersten Apfelwein-Sommeliers in Deutschland haben bereits im März nach fünf Seminartagen ihren Abschluss als Absolventen der Apfelwein- Akademie mit dem Zertifikat als „Zertifizierter Apfelwein-Sommelier" bzw. „Zertifizierte Apfelwein-Sommelière" erhalten. Ihnen machten es jetzt elf Gastronomen, Unternehmensgründer, Hobby-Kelterer sowie Streuobstwiesenbesitzer beim dritten Fachseminar der Apfelwein-Akademie nach und ließen sich zum „Zertifizierten Apfelweinwirt" ausbilden. Da die Apfelwein-Akademie Partner der diesjährigen Streuobsttage ist, lag zudem ein besonderer Fokus auf dem Thema Streuobstwiesen.

Ob Geschmacksunterschiede, Herstellung und Hygiene, Historie oder Naturschutz - beim Thema Apfelwein kann weder den Sommeliers noch den Apfelweinwirten jemand in Zukunft etwas vormachen. Apfelsorten, Apfelweinproduktion und Schanktechniken, theoretische Grundlagen und praktische Übungen zu Sensorik sowie die Wechselbeziehung zwischen Speisen und Apfelwein: Ausgerüstet mit umfangreichem Wissen können die ausgebildeten Apfelweinwirtinnen und -wirte ihre Gäste jetzt umfassend beraten und fachlich fundierte Empfehlungen aussprechen. Sowohl für den täglichen Umgang mit dem Gast als auch für die kaufmännische Planung und als wertvolles Hintergrundwissen für den Einkauf sind die Seminarinhalte hilfreich. Mit dem erworbenen Wissen können die Seminarteilnehmer - Gastronomen, Keltereimitarbeiter und Obsthofbesitzer - jetzt ihre Gäste und Kunden rund um das Thema Apfelwein fundiert beraten.

altDeutschlands erste Apfelwein-Sommeliers freuten sich sehr (v.l.n.r).: Lydia Grummt von der Kelterei Heil, Alexander Wurbs vom gleichnamigen Hof- und Gemüsehof in Hanau, Apfelweinkönigin Nora Batz vom Gasthaus Rudolph sowie Kevin Schuhmacher von der Kelterei Possmann. Im Hintergrund (v.l.n.r.): Martin Heil, Vorsitzender des Verbandes der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien e.V., Prof. Dr. Frank Will, stellvertretender Leiter Weinanalytik & Getränkeforschung der Hochschule Geisenheim University und Alexander Nöll, Kelterei Nöll.

Deutschlands erste Apfelwein-Sommeliers zeigten großes Engagement


„Die Premiere ist gelungen", fasste Martin Heil, Vorsitzender des Verbandes der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien e.V., die erste Veranstaltung dieser Art zusammen. „Alle Teilnehmer waren mit großem Engagement bei der Sache und wir freuen uns sehr, dass wir jedem von ihnen das Zertifikat zum Apfelwein-Sommelier überreichen können."

Den Lehrgang der Apfelwein-Akademie hat der Verband gemeinsam mit der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft e. V. (DLG), der Hochschule Geisenheim University, der MGH GUTES AUS HESSEN GmbH sowie dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) angeboten. In insgesamt sechs Modulen erfuhren die Seminarteilnehmer alles rund um das Qualitätsprodukt Apfelwein. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Sensorik-Schulung, bei der praktische Übungen und Verkostungen im Vordergrund standen.

„Für Wein aus Trauben sind solche Lehrgänge nichts Außergewöhnliches. Das Seminar soll zeigen, dass es auch beim Apfelwein erhebliche Unterschiede gibt", erklärte Simone Schiller, Geschäftsführerin der DLG e.V. Auf die Sensorik-Übungen folgte ein Qualifikationstest für das DLG-Sensorik-Zertifikat für Apfelwein und Apfelsaft. „Hier lernen Seminarteilnehmer wie man die Produkte mit dem DLG-5-Punkte-Schema auf fachlicher Basis bewertet", betonte Rainer Schramm, Leiter Sensorik-Seminare der DLG e.V.

Weiterer Schulungsschwerpunkt war das Herstellungsverfahren von Apfelwein. „Keltern ist eine Kunst für sich", erklärte Prof. Frank Will, stellvertretender Leiter Weinanalytik & Getränkeforschung der Hochschule Geisenheim University. So lernten die Teilnehmer die verschiedenen kellertechnischen Verfahren kennen und erfuhren, wie sehr die Qualität eines Apfelweins auch von der Hygiene beim Kelterprozess und einer regelmäßigen Kontrolle abhängt.

Die weiteren Module des Seminars beschäftigten sich u.a. mit der Geschichte des Apfelweins, mit dem Naturraum Streuobstwiese, mit Rohwarenkunde, rechtlichen Grundlagen, Schankanlagen, Apfelwein und Speisen sowie mit Marketing- und PR-Grundlagen.

Fundiert ausgebildete Botschafter für das hessisches Nationalgetränk und seine Grundlage


Die elf Teilnehmer des Fachseminars „Zertifizierter Apfelweinwirt" freuten sich sehr, nach zwei intensiven Seminartagen ihre Zertifikate in Empfang nehmen zu können. Steffen Ball, Geschäftsführer des Verbands der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien e. V., beglückwünschte die frisch gebackenen Apfelweinwirtinnen und -wirte zu ihrem Erfolg: „Sie alle sind jetzt zertifizierte und fundiert ausgebildete Botschafter für unser hessisches Nationalgetränk und seine Grundlage, die Streuobstwiesen."

altDas Bild zeigt v. l.n.r. die in der Apfelwein-Akademie ausgebildeten elf Stöffche-Experten die jetzt zertifizierte Apfelweinwirte sind: Gerhard Knoblauch von Gerardo Art, Reinhold Heinrich vom Immenhof/Apfelwein-Manufaktur, Jörg Stühler vom Homburger Hof, Apfelmostler Rüdiger Höfel, Lars Fin Wiessner vom Apfelweinhof Dieburg, Sonja Slezacek und Steffen Ball vom hess. Apfelweinverband, Sabrina Wagner von der Gaststätte Adolf Wagner, Arik Lorisch, Geschäftsführer „Hessbar" in Gießen, Pia Wagner von der Gaststätte Adolf Wagner, Franziska Metz vom hess. Apfelweinverband, Frankfurter Gästeführer Mikael Horstmann, Unternehmensgründer André Lang aus Rödermark und Ralf Wagner von der Gaststätte Adolf Wagner. Fotos: ballcom

Die Bedeutung der hessischen Streuobstwiesen: Zum einen sprach Pomologe Werner Nussbaum über den Naturraum Streuobstwiese und seinen notwendigen Schutz, zum anderen erläuterte Hans-Joachim Flügel, Vorsitzender des Vereins Lebendiges Bienenmuseum e. V., die Bedeutung der Biene für die Streuobstwiese, den Apfelwein und die Landwirtschaft. Beide Vorträge hatte die Apfelwein-Akademie zusätzlich ins Ausbildungsprogramm aufgenommen.

Anlass dafür waren die in diesem Frühjahr zum ersten Mal stattfindenden Streuobsttage. Ziel ist es, das Thema Streuobst über Ausstellungen, Feste, Märkte, Exkursionen und Vorträge noch mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.

Referenten des Seminars waren neben Christof Heil, Kelterei Heil OHG, u. a. Christopher Thomas, Geschäftsführer von CHRIS KOCHT, Michael Ludwig, Betriebsleiter Verarbeitungsbetrieb Weinanalytik und Getränkeforschung an der Hochschule Geisenheim und Frank Bundschuh von der DEHOGA-Akademie Bad Überkingen.