07.11.18 || REGION FRANKFURT/MAIN-TAUNUS (07. November 2018) - Bundesweit werden an diesem Freitag, 9. November, zahlreiche Veranstaltungen zur Erinnerung und Mahnung an die Reichspogromnacht vor 80 Jahren - am 9. November 1938 -, durchgeführt. In der Reichspogromnacht - auch bekannt als Reichskristallnacht - vom 9. auf den 10. November 1938 wurden im damaligen Deutschen Reichsgebiet zahlreiche jüdische Gotteshäuser, jüdische Geschäfte und Wohnungen verwüstet, jüdische Mitbürger gedemütigt, in Konzentrationslager verschleppt und ermordet. In dieser Nacht wurden etwa 30.000 jüdischen Männern verhaftet und rund 26.000 von ihnen wurden in die Konzentrationslager Buchenwald, Dachau und Sachsenhausen verschleppt. Es war der Beginn der systematischen Judenverfolgung durch das nationalsozialistische Terror-Regime. Zum Zeitpunkt der nationalsozialistischen Machtübernahme gab es noch mehr als eine halbe Millionen Juden im Deutschen Reich. Am Ende der Diktatur waren 165.000 von ihnen tot. Insgesamt forderte der Holocaust etwa sechs Millionen Menschenleben.
Auch in Frankfurt, in den Gemeinden und Städten des Main- und Hochtaunus-Kreises finden Gedenkveranstaltungen statt und seit rund zwei Wochen strahlen Rundfunk- und Fernsehsender zu einem der schwärzesten Kapiteln Deutscher Geschichte Programme aus. Hierzu zählen unter anderem das ZDF/3sat-Doku über Geschichte der Juden moderiert werden die Filme von Cambridge-Historiker Prof. Christopher Clark. Charlotte Knobloch (*1) schildert in der Dokumentation "Sie überlebten die Hölle" ihre erlebten Eindrücke für den christliche Fernsehsender Bibel TV (*2).
Nachstehende führen wir die uns bekanntgegebenen Veranstaltungen in der Region auf und zum Abschluss des Beitrages machen wir auf die ZDF/3sat-Doku aufmerksam lassen wir Charlotte Knobloch aus der Dokumentation "Sie überlebten die Höllezu Wort kommen.
FRANKFURT - In Erinnerung an die Gräueltaten der Pogromnacht am 9. November 1938 findet am Freitag, 9. November, um 11 Uhr eine Gedenkstunde „80 Jahre Pogromnacht" in der Paulskirche statt. Die
Ansprache hält Harry Schnabel, Mitglied des Vorstands der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Oberbürgermeister Peter Feldmann begrüßt die Gäste der Gedenkveranstaltung im Namen der Stadt. Die Gedenkrede
hält Botschafter Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus.
WIESBADEN - Der Ortsbeirat Biebrich lädt für Samstag, 10. November, 17 Uhr, zu einer Gedenkveranstaltung der Verwüstung der jüdischen Synagoge in die Rathausstraße 37 ein. Am 10. November 1938 wurde
die jüdische Synagoge in der Rathausstraße 37 von SA- und SS-Leuten verwüstet.
HOFHEIM Die zentrale Gedenkfeier „80 Jahre November-Pogrome" mit Enthüllung einer Gedenktafel findet am Freitag, 9. November, an der ehemaligen Synagoge, am Türmchen auf dem Tivertonplatz Hofheim,
statt. Hierzu sind interessierte Bürgerinnen und Bürger willkommen. Die Gedenkfeier beginnt um 17.55 Uhr mit dem Glockenläuten der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul und der evangelische
Johanneskirche.
Um 18 Uhr folgen die Begrüßung durch Pfarrer i.R. Willi Schelwies sowie Ansprachen von Landrat Cyriax und Bürgermeisterin Stang, die auch die Gedenktafel mit den Namen der deutschen Bürgerinnen
und Bürger jüdischen Glaubens, die in den Jahren 1933-1945 ihre Heimat und ihr Leben verloren haben, enthüllen wird. Bürgerinnen und Bürger verlesen deren Namen. Musikalisch wird die Gedenkfeier
durch Schülerinnen und Schüler der Main-Taunus-Schule unter der Leitung von Oberstudienrat Luzian Lange begleitet.
Im Anschluss, um 19.30 Uhr, findet im Stadtmuseum Hofheim, Burgstraße 11, der Vortrag „Die kleine Jüdin - Entdeckte Spuren zum Novemberpogrom vor 80 Jahren" statt. Referent ist Jürgen Vits, Gegen
Vergessen - für Demokratie e.V. AG Rhein-Main. Der Eintritt ist frei. Veranstalter ist die Gesellschaft für Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit Main-Taunus-Kreis e.V.
BAD SODEN - Wie erging es den jüdischen Nachbarn in der Reichspogromnacht, die sich in Bad Soden am Taunus am 10. November 1938 ereignete? Anlässlich des 80. Jahrestages wird mit einer
Erinnerungsveranstaltung am Samstag, 10. November 2018, um 16:30 Uhr im Badehaus, dieser Frage nachgegangen. Dazu wird ein Video gezeigt, das unter anderem die Verwüstungen jener Nacht in Bad Soden
schildert. Schüler erläutern, wie es heute um die Toleranz gegenüber anderen Konfessionen bestellt ist und was man aktiv gegen Rassismus unternehmen kann. Veranstalter sind die Gesellschaft für
Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und die Stadt Bad Soden am Taunus mit Unterstützung der Eschborner Heinrich-von-Kleist-Schule und der Mendelssohn-Bartholdy-Schule in Sulzbach (Taunus).
FLÖRSHEIM - Zu einer Mahnwache vor der Synagoge in der Synagogengasse wird am Samstag, 10. November, von 19 -19.30 Uhr eingeladen. Anschließend findet eine Gedenkveranstaltung unter dem Titel „Aus
der Erfahrung lernen! - Jede Form von Antisemitismus gefährdet die demokratische Gesellschaft" statt.
D ie Flörsheimer SPD (OV und OB Stadtmitte Keramag-Falkenberg) veranstaltet am Samstag, 10. November, 20 Uhr, in der Flörsheim Kulturscheune, Rathausplatz 5, in Kooperation mit der CJZ eine
Gedenkveranstaltung zu dem Novemberpogrom vor80 Jahren und seinen Folgen. Dies ist umso notwendiger in einer Zeit wieder zunehmendem Antisemitismus, ob als traditioneller oder israelbezogener
Antisemitismus, auch an unseren Schulen. Musikalischer Rahmen: Marat Dickermann (Violine). Rede: Dieter Burgard, Beauftragter für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen der Ministerpräsidentin von
Rheinland -Pfalz. Gedenken der Opfer der Shoah mit Rabbiner Shlomo Raskin. Verlesen der Namen der Flörsheimer Opfer des Antisemitismus.
HATTERSHEIM/EDDERSHEIM/OKRIFTEL - Aus Anlass des 80. Jahrestages der Reichspogromnacht beschäftigen sich Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Geschichte der Heinrich-Böll-Schule im Rahmen
eines Projekttages mit den Ereignissen um den Novemberpogrom 1938 in Hattersheim, Okriftel und Eddersheim. Im Zentrum des pädagogischen Angebotes des Hattersheimer Stadtarchivs werden die
Lebensgeschichten und Erlebnisberichte der Opfer stehen. Hinzu kommt die Arbeit mit bisher nicht ausgewerteten Vernehmungsprotokollen von Tätern und Zeugen, die eine weitere Perspektive auf die
Geschehnisse zeigen.
Die während des Projekttages erarbeitete Präsentation werden die Schülerinnen und Schüler am Freitag, 9. November ab 17:00 Uhr in der Galerie des Nassauer Hofes vorstellen. Die Begrüßung übernimmt Bürgermeister Klaus Schindling.
Im Anschluss daran liest Jennifer Teege aus ihrem Werk „Amon. Mein Großvater hätte mich erschossen" ab 18:30 Uhr ebenfalls in der Galerie. Zu Beginn wird Erster Stadtrat Karl Heinz Spengler die Autorin kurz vorstellen. Nur durch einen Zufall erfuhr Jennifer Teege, dass ihr Großvater der grausame Nazi-Verbrecher Amon Göth war. Göth war verantwortlich für den Tod tausender Menschen und wurde 1946 gehängt.
In „Amon: Mein Großvater hätte mich erschossen" hat sie versucht, diesen Schock zu verarbeiten. Gemeinsam mit der Journalistin Nikola Sellmair recherchierte sie ihre Familiengeschichte, suchte die Orte der Vergangenheit noch einmal auf, reiste nach Israel und nach Polen. Schritt für Schritt wurde aus dem Schock über die Abgründe der eigenen Familie die Geschichte einer Befreiung.
Die Veranstaltungen sind kostenfrei. Anmeldungen sind nicht erforderlich.
Büchertisch - Wer sich mit passender Literatur zu dem Thema eindecken möchte, wird in der Stadtbücherei, Am Markt 7, fündig. Die Mitarbeiterinnen haben anlässlich der Projektwoche einen Büchertisch zusammengestellt.
SULZBACH - Die Gemeinde pflegt die bewahrende Erinnerung an die dunkelste Stunde der Geschichte: Am Freitag, 09. November, lädt sie in Zusammenarbeit mit der evangelischen und katholischen
Kirchengemeinde um 19:00 Uhr unter dem Titel „80 Jahre Novemberpogrome - Gemeinsam gegen Antisemitismus & Rassismus" zu einer Gedenkveranstaltung in den Heinrich-Kleber-Park ein.
Die Andacht wird von den Schülerinnen und Schülern des katholischen Religionskurses der 11. Klasse der Schwalbacher Albert-Einstein-Schule (AES) mitgestaltet.
BAD HOMBURG/OBERURSEL - 80 Jahre nach der gewaltsamen Zerstörung der alten Synagoge in der Elisabethenstraße finden in Bad Homburg mehrere Veranstaltungen zum Gedenken an die Pogromnacht von 1938
statt. Nach der offiziellen Benennung des Platzes der ehemaligen Synagoge eröffnet am Abend das jüdische Zentrum Bad Homburg unter der jüdischen Gemeinde Frankfurt die neue Synagoge in Räumen im
Töpferweg.
Die Gedenken am die Pogromnacht beginnen mit einer Veranstaltung am 9. November in Oberursel, zu der die Gesellschaft für christliche-jüdische Zusammenarbeit Hochtaunus e.V. und der Hochtaunuskreis einladen. Oberbürgermeister Alexander Hetjes und weitere Vertreter der Stadt werden teilnehmen. In Bad Homburg steht dann Sonntag, 11. November, im Mittelpunkt der Gedenkveranstaltungen.
Die offizielle Einweihung des Platzes der ehemaligen Synagoge ist an diesem Tag für 18:00 Uhr vorgesehen. Die Stadt hat dem Gelände in der Elisabethenstraße inzwischen offiziell den Namen gegeben. Er erinnert an die 1866 eingeweihte Synagoge, die dort 72 Jahre und einen Tag gestanden hat. Nationalsozialisten legten am 10. November Feuer in dem Gebäude und ließen es niederbrennen. Verbunden ist die Einweihung des Platzes mit einer Gedenkfeier in der Elisabethenstraße am Mahnmal für die Opfer der nationalsozialistischen Gewalt. Shimon Herz, Enkel des letzten Kantors Moses Herz, wird während der Veranstaltung auf dem Platz der ehemaligen Synagoge ein Gebet sprechen.
Anschließend weihen Juden aus Bad Homburg Räume im Töpferweg als Synagoge ein. Die Stadt stellt das Gebäude zur Verfügung. Es war bis vor einigen Jahren verpachtet. Nachdem der Vertrag ausgelaufen war und andere Nutzungsmöglichkeiten sich bei näherer Prüfung zerschlagen haben, schloss die Stadt jetzt einen Erbbaurechtsvertrag mit dem Verein der Freunde und Förderer der jüdischen Kultur und Religion Bad Homburg v. d. Höhe e.V.
Am Abend des 11. November um 19:30 Uhr gibt das Powerhouse Swingtett zusammen mit der Schauspielerin Doris Zysas ein Konzert im Kaiserin-Friedrich-Gymnasium. Es findet in Gedenken an Coco Schumann statt. Die gut einstündige Lesung mit Musik greift die Texte von Coco Schumann auf. Der Gitarrist und Jazzmusiker erzählt in dem Buch „Der Ghetto-Swinger" von der Hölle der Konzentrationslager der Nazi-Zeit und auch von seinem Überleben. Die Schauspielerin Doris Zysas und die Musiker werden anschließend für Fragen und eine Diskussion zur Verfügung stehen. Mit dem Schlagzeuger Paul Planz wird auch ein musikalischer Weggefährte Schumanns an der Veranstaltung teilnehmen. Planz war viele Jahre Mitglied der Coco-Schuman-Band, mit der er fast die ganze Welt bereiste. Beide Musiker waren bis zum Tod von Schumann eng befreundet.
Bereits in den Tagen zuvor sind Nachfahren von Bad Homburger Familien auf Einladung der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Hochtaunus e.V. zu Gast in Bad Homburg. Madeleine Gerrish und Michael Gerrish werden aus den Vereinigten Staaten bzw. aus Frankreich anreisen. Sie sind anschließend im Kaiser-Friedrich-Gymnasium, in der Humboldtschule und in Oberursel zu Gast, um das Gespräch mit Jugendlichen zu führen. Beide nehmen an der Gedenkveranstaltung in Oberursel am 9. November teil, an der sie auch sprechen werden. Zum Programm des Besuchs gehört außerdem ein Empfang durch Oberbürgermeister Hetjes.
KÖNIGSTEIN - Auch die Königsteiner Synagoge im Seilerbahnweg wurde im Laufe des 10. November 1938 geschändet und angezündet; ihre Ruine wurde später gesprengt. An diese schlimmen Ereignisse soll am
Sonntag, 11. November, um 15:00 Uhr erinnert werden. Die Gedenkstunde findet vor dem 1996 aufgestellten Bronzemodell der Synagoge im Kurpark statt. Am Seilerbahnweg gegenüber dem Bronzemodell befand
sich von 1906 bis 1938 die Königsteiner Synagoge.
Die Gedenkstunde wird von Bürgermeister Leonhard Helm, Hans-Dieter Vosen von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hochtaunus e.V. und Pfarrerin Katharina Stoodt-Neuschäfer von der evangelischen Immanuel-Gemeinde gestaltet. Die Ansprache hält Stadtverordnetenvorsteher Alexander Freiherr von Bethmann. Der Rabbiner Andrew Steiman von der Budge-Stiftung Frankfurt trägt einen hebräischen Psalm und das jüdische Totengebet El male rachamim vor. Alle interessierten Königsteiner Bürgerinnen und Bürger sind herzlich zu dieser Gedenkstunde eingeladen.
Zum Gedenktag 80 Jahre nach den Novemberpogromen 1938 und mit Blick auf aktuelle antisemitische Vorfälle im In- und Ausland zeigen ZDF und 3sat eine neue Dokumentation über die Geschichte der Juden
und des Antisemitismus in Europa. Der Zweiteiler "EXODUS?" war bereits am 4. und am 6. November zu sehen. 3sat zeigte eine 90-minütige Fassung vorab am 31. Oktober, die Filme wurden von
Cambridge-Historiker Prof. Christopher Clark moderiert.
Warum werden Juden immer wieder Opfer von Diskriminierung und Angriffen? Welche Traditionen gehen auf das Judentum zurück, welche Werte, die aus Europa nicht mehr wegzudenken sind, hat es
geschaffen? Diesen Fragen geht Christopher Clark nach und besucht bedeutende Schauplätze in Europa und im Nahen Osten. Der gebürtige Australier spricht mit Historikern, Angehörigen jüdischer
Gemeinden, Zeitzeugen der Pogrome sowie mit gesellschaftlichen und politischen Akteuren, auch an antisemitischen Brennpunkten.
Die Dokumentation ist eine ZDF/3sat-Auftragsproduktion der Interscience Film. Produzent und Regisseur ist Gero von Boehm. Die Redaktion haben Stefan Brauburger, Georg Graffe und Anja Greulich, die
Leitung hat Prof. Peter Arens (ZDF-Hauptredaktion "Geschichte und Wissenschaft"). Fachberater der Dokumentationen sind die Historikerin und Leiterin des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU
Berlin, Prof. Stefanie Schüler-Springorum, und Prof. Andreas Nachama, Historiker, Rabbiner und jüdischer Präsident des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische
Zusammenarbeit. Der Verband der Geschichtslehrer Deutschlands erstellt zur Dokumentation begleitende Unterrichtsmaterialien.
Prof. Christopher Clark, der die Dokumentation „EXODUS?" präsentiert, auf Spurensuche an der Klagemauer in Jerusalem. Copyright: ZDF/Noam Sharon
Die beiden "EXODUS?"-Folgen sind in der ZDFmediathek abrufbar. Darüber hinaus gibt es ein Webvideo, in der ZDFmediathek und auf dem YouTube-Kanal "Terra X Natur & Geschichte". Alle Videos sind
zum Embedding mit Verweis auf "Terra X" für alle Interessierten freigegeben.
Auch das Geschichtsmagazin "ZDF-History" befasst sich unter dem Titel "Verwüstet, zerstört, entrechtet" mit den Novemberpogromen. Am Freitag, 9. November, überträgt das ZDF live ab 9.00 Uhr die
Gedenkstunde aus dem Deutschen Bundestag . Um 10.50 Uhr wird die Übertragung mit der Gedenkfeier des Zentralrats der Juden aus der Synagoge Rykestraße in Berlin fortgesetzt .
ZDFinfo sendet am gleichen Tag von 18.45 bis 5.30 Uhr eine lange Themenstrecke mit den Dokumentationen "Schindlers Liste - Eine wahre Geschichte" und "Jerusalem - ewiger Kampf um die Heilige
Stadt", mit acht Folgen der Reihe "Die Wahrheit über den Holocaust" sowie den beiden Folgen "EXODUS?".
Der KiKA zeigt am Freitag, 9. November 2018, 19.30 Uhr, das historische Drama "Fannys Reise" und am Samstag, 10. November2018, 15.30 Uhr, den Puppen-Stopptrick "Chika, die Hündin im Ghetto".
Es ist so, als wenn es gestern wäre, und darum ist für mich der neunte November jedes Jahr ein Tag der Trauer und der Besinnung", sagt Charlotte Knobloch in der Dokumentation "Sie überlebten die
Hölle", produziert von ICEJ - Deutscher Zweig e.V. Diese strahlt der christliche Fernsehsender Bibel TV am Freitag, 9. November, 21.55 Uhr, aus.
Charlotte
Knobloch erinnern sich an Reichspogromnacht, Ghetto und Verfolgung. Foto: obs/Bibel TV
In der Dokumentation kommen ebenfalls drei weitere jüdische Zeitzeugen zu Wort, die Konzentrationslager und Warschauer Ghetto überlebten. Auch sie berichten, wie sie gedemütigt und gequält wurden und
miterleben mussten, wie Verwandte, Freunde oder andere Nahestehende verschleppt oder getötet wurden.
Die Dokumentation bleibt nicht bei der Erinnerung stehen. Sie schlägt die Brücke zur Gegenwart und zum in Deutschland wieder zunehmenden Antisemitismus. Der bereitet Charlotte Knobloch große Sorge:
"Der Antisemitismus ist heute schon sehr weit fortgeschritten. Ich dachte nicht, dass es so weit kommen würde." Ihr Appell an alle, die sich Gedanken über die Abwehr dieser Gefahr machen, ist
eindeutig: "Wir brauchen Unterstützung. Wir können's allein nicht schaffen." Auch die junge Generation trägt ihrer Ansicht nach große Verantwortung bei dieser Aufgabe: "Ich sehe heutzutage viel mehr
Wissen bei den Jugendlichen und viel mehr Interesse." Damit die Jugend diese Verantwortung wahrnehmen kann, brauche es Leute wie sie und die anderen Zeitzeugen des Beitrags: "Wir müssen den jungen
Menschen eine Verantwortung für die Zukunft dieses Landes überbringen."
(*1) Charlotte Knobloch (geborene Neuland; geboren am 29. Oktober 1932 in München) ist seit 1985 Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Von 2005 bis 2013 war sie Vizepräsidentin des Jüdischen Weltkongresses (WJC). Von 2003 bis 2010 war sie Vizepräsidentin des Europäischen Jüdischen Kongresses (EJC). Vom 7. Juni 2006 bis zum 28. November 2010 war sie Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland. Vorher war sie seit 1997 dessen Vizepräsidentin. Charlotte Knobloch ist Schirmherrin des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks für jüdische Begabtenförderung. Quelle: Wikipedia
(*2) Über Bibel TV: Der christlich ausgerichtete Free-TV-Sender Bibel TV strahlt ein 24-stündiges Vollprogramm aus, das das gesamte Spektrum journalistischer und unterhaltender Sendeformate abbildet. Zu empfangen ist Bibel TV europaweit via ASTRA (SD, HD); in Deutschland, Österreich und der Schweiz über das digitale Kabel, DVB-T2, und IP-TV sowie als Livestream im Web und über die Bibel TV App. Die gemeinnützige GmbH hat 16 Gesellschafter, die katholische und evangelische Kirche in Deutschland halten je 12,75% der Anteile.