15.03.21 || FRANKFURT (14. März 2021) -
„Nur kein Aufhebens um meine Person" sagte vor fünf Jahren Ilse Romahn, als es um ihren 80.Geburtstag ging, doch zu ihrem Ehrentag am 15. März 2016 wurde für sie ein Empfang im Bolongaropalast in
Frankfurt-Höchst von Freunden vorbereitet. Gekommen waren viele Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Vereinen, Gesellschaft und aus dem Kreis ihrer Mitarbeiter und Kollegen, sie alle zollten
ihr Respekt und Anerkennung. Der geplante „große Bahnhof" zum 85.sten fällt diesmal der Pandemie und dem Lockdown zum Opfer. Trotzdem werden heute sicherlich viele Telefonanrufe und so mancher vor
ihrer Tür stehen und Glückwünsche aussprechen.
Ilse Romahn ist zu einer Institution In Frankfurt und seinen westlichen Stadtteilen geworden, die viel Bewunderung und Aufmerksamkeit für ihre Arbeit und besonders als Mensch immer wieder erfährt. Sie ist trotz ihres hohen Alters immer noch unermüdlich täglich, außer derzeit wegen der Pandemie, unterwegs mit der Straßenbahn und zu Fuß zu Pressekonferenzen, Ausstellungseröffnungen und weiteren presserelevanten Terminen.
Ilse Romahn ist eine Institution geworden, die viel Bewunderung und Aufmerksamkeit für ihre Arbeit und besonders als Mensch erfährt. Denn für Ilse Romahn war „Schreiben", wie sie in einem Gespräch
betonte, „schon immer meine Leidenschaft" und so kam es, dass sie vor fest 20 Jahren ein völlig neues Terrain betrat, von einem Printmedium wechselte sie zu den neuen Onlinemedien. Seitdem ist sie
Herausgeberin des Online-Gesellschaftsmagazins „Frankfurt live", das im Laufe der Jahre sehr viel Resonanz unter seinen Leserinnen und Lesern in Frankfurt und der Region gefunden hat. Ihre Arbeit
wurde auch mehrfach in Beträgen von Funk und Fernsehen und bei Ausstellungen und in Büchern gewürdigt.
Wichtig ist für die Herausgeberin, dass Frankfurt live ein Portal von und mit Kollegen im „Unruhestand" ist und ohne Honorarzahlung arbeitet. Die profunde Arbeit hat in den vergangenen Jahren viel Akzeptanz gefunden über die sich Ilse Romahn „natürlich sehr" freut.
Das dritte Lebensalter, so ist in dem Buch „UnRuhestand" aus dem Concon-Verlag, über Ilse Romahn nachzulesen, ist: „Der Segen des Ruhestandes ist für sie der Unruhestand , aktiv, unterwegs, im Dialog und somit nach wie vor ein vollwertiges und gefrgtes Mitglied der Gesellschaft zu sein".
Gehört sie doch seit Jahren zu den Personen, die einfach nicht fehlen dürfen, wenn in Frankfurt und seinen Stadtteilen Ausstellungen eröffnet werden, Vereine Jubiläen feiern, Pressekonferenzen im Römer, in der Alten Oper, bei den Messen und so weiter stattfinden. Bei festlichen Anlässen fehlt sie, - die modebewusste ältere Dame, bei der die Frisur sitzt, die Farbabtimmungen zwischen Kleid, Schuhen, Bluse und Handtasche stimmen - weder beim Frühjahrsball im Palmengarten noch bei Neujahrsempfängen. Die Aufzählungen könnten noch weitere Zeilen füllen, so unter anderem auch über Reisen in nahe und ferne Länder. Viele bekannte Personen kreuzten ihren Weg über die Jahrzehnte. Ilse Romahn gehört zu Frankfurt, wie Frankfurt zu ihr gehört, dem gebürtigen Mädchen aus dem Gallusviertel, aus dem sie nie weggezogen ist.
Ilse Romahn zusammen mit dem Herausgeber
und Chefredakteur des RheinMain-Taunus-Onlinemagazins, Ralph Delhees beide verbindet eine langjährige Freundschaft und kollegialer Austausch - und rechts auf dem Bild Karl-Heinz Stier (bekannt als
TV-Moderator beim HR), der journalistischer Ratgeber und ein ebenfalls langer Freund und der als Mitarbeiter für beide Onlinemedien tätig ist. Fotos (2): rmtom/Ralph Delhees
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Vor fünf Jahren war ich auf einer Veranstaltung mit Ilse Romahn und fuhr sie über die Mainzer Landstraße nachhause und nachdem wir die Galluswarte passiert hatten kamen wir ins Gespräch über „früher"
und Ilse erzählte von kleinen Erinnerungen aus ihrer Kindheit und Kriegserinnerungen. In der Kleyerstraße, die mit zu den Spielplätzen zählte und wo sie und ihr Cousin die Oma oft besuchten, verfiel
sie kurz in eine Erschütterung. „Vor Jahren", so Ilse, als wir an den ehemaligen Adlerwerken vorbeifuhren, „erfuhr die Öffentlichkeit, dass hier ein KZ-Arbeitslager (Katzenbach) war. Wir spielten
hier ausgelassen und hinter dem Tor herrschte der Terror des Dritten Reiches". Ilse wird still und kann es immer noch nicht fassen, doch dann erzählte sie von den Kleyerwerken, die u.a.
Fahrräderhergestellt hatten und als wir unter der Eisenbahnbrücke hindurch waren plauderte sie noch über die das Kohlesammeln auf dem Bahndamm während des Krieges. Und schon waren wir wieder in der
Wirklichkeit und sie betrachtete den positiven Wandel der ehemals industriegeprägten Straße.
Ilse Romahn begegnete mir erstmals um das Jahr 1995 bei einer Pressekonferenz des Frankfurter Verkehrsverbundes (FVV) - der im gleichen Jahr im neugegründeten RheinMain-Verkehrsverbund (RMV aufging)
-, als Zuhörerin, die neben mir saß und, die sich die eine oder andere Notiz, als aufmerksame Berichterstatterin machte. Im Anschluss kamen wir ins Gespräch, „ja sie arbeite schon seit längerem als
freie Mitarbeiterin für die Frankfurter Stadtnachrichten und jetzt da sie in den Vorruhestand gegangen ist mache sie dies so nebenbei, da sie ihre kranke Mutter pflege". Bevor sie als Sekretärin beim
FVV als Sekretärin angefangen hatte, war sie über 20 Jahre bei der Kriminalpolizei Frankfurt tätig. Einer ihrer ersten Fälle, so erzählte sie mir einmal, war die Sachbearbeitung im Falle der
Ermordung der Wirtschaftswunder-Edel-Prostituierten Rosemarie Nitribitt, auch als „Das Mädchen Rosemarie" bekannt.
Nach dem Tod ihrer Mutter hielt sie den beginnenden Ruhestand nicht aus und einer der Pressekollegen brachte sie auf die Idee es mit dem neuen Medium Internet einmal zu probieren und so begann vor fast 20 Jahren für die damals 66-jährige der Unruhestand als Herausgeberin des Online-Gesellschaftsmagazins Frankfurt live. Schnell war zur Umsetzung auch ein Webmaster, ein junger Mann gefunden, der die technischen Voraussetzungen schuf. Bernd Bauschmann, der damals Anfang 20 war, ist heute der Mitgestalter des Gesellschaftsmagazins. „Ich bin froh, dass ich ihn habe, denn ohne ihn wären wir aufgeschmissen".
Ilse Romahn, die morgens zu Kaffee schon die Tageszeitung lies, ohne Zeitung geht es eben nicht - geht meist schon gegen 10 Uhr aus dem Haus und zu Terminen, oft kommt sie nach 23 Uhr erst nachhause,
dann werden die E-Mails gecheckt und bearbeitet, noch der eine oder andere Beitrag redigiert und zwischendurch die letzten Fernsehnachrichten angesehen. Und so wird es auch heute wieder sein: Nach
dem Aufstehen werden erst einmal die Klicks des vergangenen Tages in Frankfurt live angesehen und dann kommt der Kaffee und die Zeitung und unserem Glückwunsch zum 80. Geburtstag.
„Kein Aufsehen" wünscht sie sich, die nicht gerne im Rampenlicht steht und die von sich behauptet eine „kleine Worscht" zu sein, doch ein bisschen Aufsehen muss zum 85. Geburtstag sein „liebe Ilse"
und wenn der Lockdown rum ist stoßen wir mit einem Sektchen nachträglich auf dich an.