01.12.21 || WIESBADEN (30. November 2021) - Ministerpräsident Volker Bouffier hat das Inkrafttreten der Hessischen Verfassung am 1. Dezember 1946 als Grundlage für 75 Jahre Frieden, Freiheit und
Wohlstand ohne Krieg, Angst und Hunger bezeichnet. Die Verfassung sei „der Ausgangspunkt für eine wahre Erfolgsgeschichte Hessens", betonte Bouffier am Dienstag im Vorfeld des morgigen Hessischen
Verfassungstages. Die für den 1. Dezember geplanten Feierlichkeiten zum Hessen-Jubiläum wurden aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt.
Hessen hat Geburtstag ...
...und feiert sich selbst, gemeinsam mit den hessischen Bürgerinnen und Bürgern. Beteiligen Sie sich und machen Sie Hessen (noch) lebenswerter! Grafik: © Staatskanzlei
Vor 75 Jahren, am 1. Dezember 1946, trat die hessische Verfassung nach einer Volksbefragung mit 75 Prozent Zustimmung in Kraft. „Mit diesem Tag beginnt die Geschichtsschreibung unseres Landes. Es ist
die Geburtsstunde des Landes Hessen. Hessen ist damit nicht nur älter als die Bundesrepublik Deutschland. Wenn man so will, diente unsere Verfassung zugleich auch in Teilen als Vorlage für das
Grundgesetz. Als Lehre aus der Nazi-Barbarei wurden beispielsweise die humanitären Grundrechte in der hessischen Verfassung vorangestellt - so wie später auch im Grundgesetz", sagte Bouffier und
unterstrich: „Freiheit, Demokratie und die Achtung der Menschenwürde - all das ist nicht selbstverständlich. Es gilt, tagtäglich aufs Neue für diese Werte einzustehen, sich zu ihnen zu bekennen und
sie zu verteidigen. Jede und jeder einzelne trägt hier Verantwortung. Mit dem Blick auf unsere Geschichte müssen wir die Faszination auf diese demokratischen Ideale am Leben halten."
Bouffier verwies angesichts des Hessen-Jubiläums insbesondere auf die Aufbauleistung vieler Bürgerinnen und Bürger nach dem Krieg, die den Grundstein für die Erfolgsgeschichte des Landes gelegt habe.
Des geschichtlichen Ursprungs - den schweren Nachkriegs- und Aufbaujahren - müsse man sich stets bewusst sein, wenn man die Erfolgsgeschichte Hessens verstehen wolle. In den Anfangsjahren sei es vor
allem darum gegangen, das Zusammengehörigkeitsgefühl der hessischen Bevölkerung zu stärken und die Integration der Neu-Hessinnen und Hessen voranzutreiben. 1,3 Millionen Vertriebene, Geflüchtete,
ehemalige Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, der Tschechoslowakei, aus Polen, Ungarn und Jugoslawien zählte Hessen bis 1954. „Wir leben in einer Zeit, in der
sich ganz viel verändert.
Staatskanzlei-Chef Wintermeyer und
Präsidentin des Statistischen Landesamtes Dr. Figgener in der Plakatausstellung. Foto; Staatskanzlei
Die Kunst besteht darin, die Wurzeln unserer Herkunft nicht zu verlieren, unsere Identität zu bewahren und Orientierung zu haben, wo wir hinwollen. Auch in den kommenden 75 Jahren wollen wir ein starkes Hessen, ein wirtschaftlich prosperierendes und sicheres Land sein - und ein Land, in dem die Menschen sich wohlfühlen und ein Zuhause haben. Heute geht es darum, erfolgreich die Weichen für diese Zukunft zu stellen", so der Ministerpräsident. Mit dem globalen Finanzplatz in Frankfurt am Main, dem internationalen Drehkreuz des Flughafens Rhein-Main und der starken mittelständischen Wirtschaft sei Hessen zu einer der wirtschaftlich stabilsten Regionen Europas geworden.
„75 Jahre nach dem Inkrafttreten der Hessischen Verfassung ist Hessen wieder vor große Herausforderungen gestellt. Die Corona-Pandemie verlangt jedem einzelnen von uns hohe Verantwortung ab - sie ist die größte Krise für unser Land seit dem Zweiten Weltkrieg. Nur mit Geschlossenheit, Rücksichtnahme und ebenso mutigem wie besonnenem Handeln können wir dieser Herausforderung begegnen und müssen dies auch", betonte Bouffier angesichts der derzeit angespannten Lage und den steigenden Infektionszahlen. Sich impfen zu lassen, sei dabei der Schlüssel für eine erfolgreiche Bewältigung der Pandemie. (hstk/pr)
Welche Entwicklungen haben unser Land seit seiner Gründung im Jahre 1946 geprägt? Welche Ereignisse haben die Hessinnen und Hessen in den vergangenen Jahrzehnten bewegt? Wohin führt der Weg in
Richtung Zukunft? Diese und viele weitere Fragen haben der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, und die Präsidentin des Statistischen Landesamts, Dr. Christel Figgener,
Anfang November bei der Eröffnung der Plakatausstellung zu „75 Jahre Hessen" in der Staatskanzlei in Wiesbaden erörtert. Anlässlich des 75. Geburtstages des Landes zog die Ausstellung auf mehr als 20
Plakaten ein statistisches Resümee der hessischen Zeitgeschichte. Leider war die Ausstellung nur auf vier Wochen begrenzt.
„Hessen hat sich in den vergangenen 75 Jahren in ein starkes, wirtschaftlich prosperierendes und sicheres Land entwickelt, in dem die Menschen gerne leben. Die Ausstellung zeigte die
unterschiedlichen Etappen auf dem Weg dorthin und verknüpft Zahlen und Fakten zu einem eindrucksvollen Gesamtbild über den gesellschaftlichen Wandel Hessens im Lauf der Jahrzehnte", sagten
Wintermeyer und Dr. Figgener.
Angefangen bei Bevölkerungsdaten, die zeigen, wie sehr sich die „Durchschnittshessin" bzw. der „Durchschnittshesse" und die hessischen Haushalte im Laufe der Zeit verändert haben, über Themenposter zu Bildung, Wirtschaft, Energie, Preisen und Verdiensten bis hin zu brandaktuellen Themen wie Wohnen, Klima, Digitalisierung und Mobilität vergleichen die Plakate die Situation von damals und heute anhand anschaulicher Infografiken und prägnanter Kennzahlen.
So erfährt man unter anderem, dass sich die hessische Wirtschaft zur Dienstleistungsgesellschaft gewandelt hat, das Durchschnittsalter der Hessinnen und Hessen in den vergangenen 75 Jahren um fast zehn Jahre gestiegen ist, dass 95 Prozent der Haushalte in Hessen über einen Internetanschluss verfügen und sich der Anteil an erneuerbaren Energien in der Stromerzeugung seit 2010 fast verfünffacht hat.
Staatsminister Axel Wintermeyer lobte das breite Informationsangebot: „Auf diesen Plakaten so facettenreich zu sehen, welche Meilensteine unser Land seit seiner Gründung erreicht und welche
Herausforderungen es gemeistert hat, lässt uns einerseits mit Stolz auf die hessische Vergangenheit, andererseits aber auch zuversichtlich in Richtung Zukunft blicken."
Dr. Christel Figgener betonte: „Das Statistische Landesamt ist genauso alt wie das Land Hessen. Seit 75 Jahren werden Daten erfasst, sodass wir heute über einen riesigen Schatz an Informationen zu nahezu allen Bereichen des öffentlichen Lebens verfügen. Dass unsere Zahlen auf diesen Plakaten nun zu Zeitzeugen der Landesgeschichte geworden sind, ist ein schönes Beispiel dafür, wie umfassend und unmittelbar die amtliche Statistik die Lebensrealität der hessischen Bürgerinnen und Bürger über all die Jahrzehnte hinweg abbildet."
Die Plakate der Plakatausstellung „75 Jahre Hessen" kann online auf der Internetseite des Hessischen Statistischen Landesamts angesehen werden. (hstk/pr)