17.08.20 || OFFENBACH (16. August 2020) - Durch seine Töchter inspiriert erfindet nach zweijähriger Entwicklungszeit der Architekt und Unternehmer Dipl. Ing. Lutz Weiler den Klimaschutz-Asphalt „KlimaPhalt", ein neuartiger Straßenbelag („Verkehrswegeaufbau") der Schluss macht mit Flächenversiegelung durch Straßenbau. Er ist wasserdurchlässig und wasserspeichernd, wirkt wie Tests nachweislich betätigen „klimaaktiv" wie eine Grünfläche, ist daher gut für Grundwasser und Regenbildung. Ein heller Belag reflektiert Sonnenstrahlen und sorgt für die Abmilderung städtischer „Hot-Spots". Eine erste öffentliche Straßenfläche ist seit Juli in der Offenbacher Oberen Grenzstraße als Teststrecke eingerichtet.
Im wahrsten Sinne des Wortes wird Weiler's Arbeit mit Füßen getreten oder achtlos befahren, von Fahrrädern, PKWs, LKWs und Bussen - täglich tausendfach. Das freut den Offenbacher Dipl. Ing. Lutz Weiler außerordentlich, denn er ist nicht nur Architekt und erfolgreicher Bauunternehmer, sondern als Straßenbauer auch ein echter Tüftler aus Leidenschaft. Vor 25 Jahren hat er von seinem Vater ein florierendes Frankfurter Tiefbauunternehmen übernommen und kurz danach eine Asphaltbaufirma mit eigener Mischanlage im Frankfurter Osthafen gegründet, nicht erst seit dem Umzug auf ein historisches Offenbacher Industriegelände immer neue Innovationen auf den Markt gebracht.
:Neben BusPhalt, der zehn Mal so stabil ist wie ein Autobahnasphalt und keine Spurrillen, z.B. an Bushaltestellen bildet, der Asphaltprägetechnik oder der Entwicklung langlebiger farbiger Asphalte
und Gestalten mit Asphalt, kam Lutz Weiler vor rund zwei Jahren bei einem Gespräch mit seinen Töchtern über die „Fridays for Future"-Bewegung auf die Idee, einen klimaaktiven Asphalt-Straßenaufbau zu
entwickeln. Nach dem Studium einer Unzahl von Fachbüchern und -Artikeln zu Themen wie Ökologie, Klimawandel, Energie- und Materialtechnik, Landschaftsschutz etc. konnte er schon bald im firmeneigenen
„Asphalt"-Labor seiner A&M Asphaltbau und Mischwerke GmbH an die praktische Entwicklung gehen.
Straßen einfach anders bauen: Die grundlegende Idee seines sich mittlerweile im Patent-Verfahren befindlichen KlimaPhalts liegt laut Lutz Weiler darin, dass Asphaltflächen zum einen die Böden
versiegeln und so den natürlichen Wasserkreislauf beeinträchtigen und zum anderen qua Farbe und Substanz als Wärmespeicher fungieren. Weil diese Aufheizung unserer Städte durch Asphalt-Wärmeinseln
noch vor wenigen Jahrzehnten nicht weiter ins Gewicht fiel, hat sich im Straßenbau nicht besonders viel geändert.
Durch die zunehmende Klimaveränderung mit mehr Hitze- und Dürre-Perioden, wie sie gerade wieder akut sind, betrachtet Lutz Weiler die Zeit als überreif für „klima-aktive" Straßen, Wege und Plätze. Seine Anforderung also: Eine Straße muss einerseits ihre Infrastruktur-Zwecke, andererseits aber auch die Klima-Funktionen eines Feldes erfüllen - ohne Verzicht auf Stabilität, Tragfähigkeit und Langlebigkeit.
Eine wegweisende Lösung für Städtebau und Umweltschutz: Im Mai 2020 konnten sich die ersten Augenzeugen von den nahezu magischen Eigenschaften des neuen KlimaPhalts überzeugen. Die Versuchsfläche auf dem A&M Firmengelände an der Sprendlinger Landstraße in Offenbach war gemäß der monatelangen Versuche in verschiedenen Schichten, u. a. mit porösem Vulkangestein, erstellt worden und wirkte wie eine ganz normale Asphaltfläche, nur heller. Als die Fläche aus einem Tankwagen schwallartig unter Wasser gesetzt wurde, versickerte dies fast schneller als man schauen konnte. Das Wasser verschwindet aber nicht einfach im Boden, sondern wird zu einem großen Teil unterhalb der Asphaltschichten von Wasser-speichernden Medien in den Hohlräumen des Vulkangesteins aufgenommen, gespeichert und verdunstet später wieder nach oben - ganz wie bei einer unversiegelten Grünfläche.
Regenwasser, das versickert, erzeugt keine Überschwemmungen und dient dem Hochwasserschutz. Regenwasser, das wieder verdunsten kann, entlastet städtische Kanäle, erzeugt Verdunstungskälte und kann
eventuell beim Wiederaufstieg in die wolkenführenden Luftschichten sogar Aerosole und Feinstaub aus der Stadtluft binden und mit sich nehmen. Letzteres muss aber noch eingehend untersucht werden. Auf
jeden Fall: verdunstet Wasser, kann es auch wieder Schatten spendende Wolken bilden und in einiger, meist östlicher Entfernung, neu abregnen.
Fest steht jedenfalls, dass auch die hellere Farbe der Oberfläche ihren Teil zum Klimaschutz beiträgt, da die Sonnenstrahlen reflektiert werden und sich der Asphalt weniger aufheizt. Für den Offenbacher Asphalt-Experten, der übrigens auch einen dauerhaften weißen Asphalt entwickelt hat, ist allerdings klar, dass der Asphalt nicht zu hell sein darf, um Effekte wie die „Schneeblindheit" oder die erhöhte Gefahr von Sonnenbrand durch eine zu hohe Lichtreflexion zu vermeiden. Ein dritter Vorteil des wasserdurchlässigen KlimaPhalts: Er ist offenporig und „schluckt" daher auch mehr Verkehrslärm.
Von der Versuchsfläche zum Langzeittest: Im Juli 2020 war es soweit - strikt nach Anweisung von Lutz Weiler und seinen Mitarbeitern wurde die erste öffentliche Teststrecke mit KlimaPhalt gebaut, in
einer durchschnittlich frequentierten Offenbacher Stadt-Straße mit Busverkehr, der Oberen Grenzstraße, einer zentrumsnahen Wohnstraße mit Ausweichfunktion für zwei Ausfallstraßen. Fachkreise wie
Kommunen, Klimaschützer, Baufirmen und viele mehr werden hier im Laufe der nächsten Monate und Jahre immer mal wieder vorbeischauen oder sich berichten lassen, wie der KlimaPhalt auch langfristig
trotz der Busbelastung seine Versprechen halten kann..