22.06.21 || FRANKFURT (22. Juni 2021) - Insgesamt hatten sich bei dem Wettbewerb 251 Museen beworben.
Preiswürdig waren Museen, die zukunftsorientiert handeln, indem sie gesellschaftliche Veränderungen aufgreifen. Dazu zählen der Einsatz moderner Technologien sowie inklusive Bildungsangebote, um auch
neue Besuchergruppen anzusprechen und ihr Interesse für die heimatliche Geschichte und Kultur des Ortes oder der Region zu gewinnen.
Den Stiftungspreis dokumentiert die hier gezeigte Plakete. Reproduktion:Ralph Delhees
Vorbildlich ist nach Ansicht der Preisjury „Lebendige Stadt" das Historische Museum in Frankfurt durch die Vielfalt an Angeboten für die Besucher*innen, die zum Mitmachen und Austausch einladen. Hervorzuheben sei das „Stadtlabor", das gemeinsam mit den Bürgern Ausstellungen erarbeitet. Das geschehe in Workshops, die auch außerhalb des Museums stattfinden. Im „Stadtlabor Digital" können aus aller Welt Geschichten aus Frankfurt hochgeladen werden.
Symbolische Überreichung des Anerkennung-spreises an das Historische
Museum (v.r.n.l.): Museumsdirektor Dr. Jan Gerschow,, Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig und Stiftungsrats-mitglied und Stadtrat Jan Schneider der die.Plakete symbolisch überreichte.
Das Bild entstand vor dem Histiorischen Museum.
Das wechselnde Programm im „Jungen Museum" spreche vor allem Kinder und Jugendliche an. In Werkstätten könne das handwerkliche Geschick unter Beweis gestellt werden und Führungen lassen die Geschichte für die jungen Menschen lebendig werden. Als inklusives Museum werden barrierefreie Medienstationen, taktile Exponate sowie „Hand's on" - Stationen, die mit unterschiedlichen Sinnen erfasst werden. Besonders gelobt wurde von der Jury „ die hervorragende Homepage, die nicht nur einen guten Überblick über das Museumsangebot schafft, sondern auch Online-Führungen und Diskussionsrunden anbietet".
"Lebendige Stadt". Fotos (3):: Ralph Delhees
Dr. Jan Gerschow, Direktor des Historischen Museums wies bei der Pressekonferenz darauf hin, dass das Museum erst vor drei Jahren (2017) neu eröffnet wurde. Und doch hätten sich seither viele Maßstäbe verändert. „Postkoloniale Perspektiven auf die Stadtgeschichte und auf das Museum spielten bei der Neukonzeption (2009 -2017) nur eine Nebenrolle. Jetzt ist die Realität anders, Alltagsrassismus und struktureller Rassismus ist in unserer Gesellschaft, auch in einer so hochgradig diversen Stadt wie Frankfurt, unübersehbar". Das Museum habe sich auf den Weg gemacht, sich selbst und seine Themen und Netzwerke zu überprüfen und zu erweitern.
Jan Schneider, Stiftungsratsmitglied „Lebendige Stadt" und Baudezernent in Frankfurt, meinte in seiner Ansprache: „Das Historische Museum zeigt eindrucksvoll, wie durch Partizipation und Inklusion ein kultureller Ort für alle geschaffen werden kann". Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig betonte: „ In seiner starken Besucherorientierung orientiert sich das Historische Museum an der angelsächsischen und skandinavischen Museumsszene. Das Alltagsleben wird auch als Geschichtskraft in die Arbeit eingebunden. Die Stadt Frankfurt ist stolz auf die Auszeichnung."
Die vom Hamburger Unternehmen und Mäzen Alexander Otto gegründete Stiftung „Lebendige Stadt" hat das Historische Museum in Frankfurt als eines der besten Heimatmuseen in Deutschland mit einer
Anerkennung ausgezeichnet. Neben Frankfurt erhielten Anerkennungen auch das Ostfriesische Teemuseum in Norden (Niedersachsen), das Stadtmuseum in Tübingen und das Porzellanwelten Museum Leuchtenburg
in Seitenroda (Thüringen). Gewinner des Wettbewerbs ist das „Museum im Zumsteinhaus" in Kempten im Allgäu. Verbunden mit der Anerkennung ist ein Preisgeld von 1.000 Euro.
Die Stiftung „Lebendige Stadt" bewegt ein Fördervolumen von über 33 Millionen Euro. Es umfasst u.a. die Grüngestaltung des Essener Krupp-Parks, die künstlerischen Illuminationen des Berliner
Reichtag-Gebäudes und Kölner Rheinufers sowie die Neugestaltung des Hamburger Jungfernstieges.