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Paulskirche und Alte Börse waren einst Mittelpunkt Europas

Eröffnung der Ausstellung „Erinnerung an die Alte Börse (1844/1952) neben der Paulskirche - Geschichte, Architektur und zeitgenössische Kunst"           von Ralph Delhees

03.02.23 || altFRANKFURT (03. Februar 2023) - Eine kleine feine Ausstellung, leider nur für kurze Zeit, ist gestern Abend im Unterschoss der Paulskirche eröffnet worden. Sie trägt den Titel „Erinnerung an die Alte Börse (1844/1952) neben der Paulskirche - Geschichte, Architektur und zeitgenössische Kunst", sie wurde von der Gesellschaft zur Förderung Frankfurter Malerei e.V. organisiert, die nach dreijähriger Coronapause ihre Arbeit wieder aufgenommen hat. Gegenstand der Ausstellung ist die „Alte Börse Frankfurt", deren Gebäude 1844 vollendet wurde und die bis zu ihrer Bombardierung im Jahr 1944 in direkter Nachbarschaft zur Paulskirche am Paulsplatz lag.

Die Kuratorin der Ausstellung, Daria Bottero-Heller (lks), vor einem Exponat und Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Salome Roessler

Die Alte Börse bildete östlich der Paulskirche mit zwei barocken und drei gründerzeitlichen Häusern einen eigenen Häuserblock. An dieses Gebäude zu erinnern, ist das Ziel der Ausstellung „so Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg in ihrer Eröffnungsansprache. Zur heutigen Ortsfindung lag die „Alte Börse" genau dort, wo zuletzt ein Teil des Weihnachtsmarktes stattfand und die Freiluftgastronomie sonst ihren Platz hat.

Gerade für die damalige Bevölkerung Frankfurts müssen Paulskirche und Alte Börse signalisiert haben: Hier ist ein Zentrum Europas. Hier ist eine Stadt, die im Trubel internationaler Entwicklungen vorne mit dabei ist", sagte Eskandari-Grünberg.

Eines der ausgestellten Werke der Künstlerin Ulrike Lucas.

Die Überreste der „Alten Börse" wurden 1952 - trotz Denkmalschutzes, - im Zuge von Wiederaufbau und Neugestaltung der Stadt abgetragen. Die Paulskirche, die 1833 als evangelisch-lutherische Hauptkirche der Stadt Frankfurt am Main geweiht worden war, gilt rückblickend als der Ort, an dem die deutsche Demokratie ihren Anfang nahm: Im Jahr 1848 tagte dort das erste gesamtdeutsche Parlament. „Für die damalige Bevölkerung Frankfurts müssen Paulskirche und Alte Börse signalisiert haben; Hier ist ein Zentrum Europas. Hier ist eine Stadt, die im Trubel internationaler Entwicklungen vorne mit dabei ist. Genau 175 Jahre liegt dies nun zurück", sagte die Bürgermeisterin. - das Jubiläum zur Wiederkehr der Nationalversammlung soll im Mai mit einem viertägigen Festprogramm gefeiert werden.

Im Mittelpunkt stehen Recherchen und Forschungsergebnisse


„Wir freuen uns", so die Vorsitzende der Gesellschaft zur Förderung Frankfurter Malerei e.V., Daria Bottero-Heller, „vor dem Paulskirche-Jubiläum mit dieser Ausstellung einen Blick auf die Zeit der „Alten Börse Frankfurt" und ihre Geschichte mit der Paulskirche zu werfen". Im Mittelpunkt der Schau stehen zum einen die Recherchen und Forschungsergebnisse der Architektin Professorin Anne-Christin Scheiblauer, Mitglied der Gesellschaft und Autorin des Buches „Paulskirche und Alte Börse in Frankfurt am Main - Erinnerungsorte der Deutschen Demokratie". Sie schlägt unter anderem einen möglichen Wiederaufbau der Alten Börse zu einem Haus der Demokratie vor.

Vergangenheit als ein Teil der Gegenwart begreifen


Die Initiativen zur Ausstellung füllt den Demokratiebegriff mit Leben", wobei es nicht darum geht eine vergangene Epoche wieder aufleben zu lassen, sondern die Vergangenheit als ein Teil der Gegenwart zu begreifen. Das ist besonders im Hinblick auf die Planungen für das Haus der Demokratie bedeutsam. Im Zentrum steht dabei, „Demokratiegeschichte nicht nur zu vermitteln, sondern zu einem Teil der gelebten Praxis zu machen., wie es in den Ansprachen ausgedrückt wurde.

Des Künstler Peter Eleven hat die Paulskirche und die Alte Börse in den Blickpunkt gerückt. Fotos (2): Gesellschaft zur Förderung Frankfurter Malerei e.V.

Gezeigt werden in der Ausstellung Exponate mit Motiven der „Alten Börse" und zeitgenössische Malerei, weiterhin künstlerische Interpretationen des Themas durch Künstler der Gesellschaft: Monika Brätz, Peter Eleven, Martyna Faupel, Brigitte Gehl, Margarete Hagemann, Ulrike Lucas, Ute Peukert, Doris Schmidt-Haub, Linda Starbatty, Yuta Strega, Karin Tart sowie Gastkünstlerin Kerstin Krone Bayer. Kuratoren sind Daria Bottero-Heller, die Vorsitzende der Gesellschaft und der Buchautorin Anne Christin Scheiblauer.

Schwerpunkt der Gesellschaft ist die Erinnerung an Frankfurter Künstler


Vor 55 Jahren, im Jahr 1968 gründete Helmut Schneider den „Limpert Arbeitskreis" aus dem die „Gesellschaft zur Förderung Frankfurter Malerei" hervorging, deren Vorsitzende seit 2008 Daria Bottero-Heller ist. Ein Schwerpunkt der als Verein gestalteten Gesellschaft mit aktuell 150 Mitglieder liegt darauf, die Erinnerung an Frankfurter Künstler des 19. und frühen 20. Jahrhunderts für die Zukunft zu erhalten, aber auch offen für zeitgenössische Künstler aus der Mainmetropole und dem RheinMain-Gebiet zu sein. Dabei werden stets auch Verbindungen zu besonderen Orten Frankfurts und der Umgebung gesucht.

Die Ausstellung kann bis zum 14. Februar zu den Öffnungszeiten der Paulskirche montags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.