Banner
 

RheinMainTaunus

OnlineMagazin

Kunst & KulturAusstellungen › Niki de Saint Phalles virtuose Werke

Niki de Saint Phalles virtuose Werke

Das vielfältige Œuvre der Künstlerin in einer umfassenden Ausstellung in der Schirn Kunsthalle           von Karl-Heinz Stier

03.02.23 || FRANKFURT (03. Februar 2023) -Die französisch-amerikanische Visionärin zählt als eine der Hauptvertreterinnen der europäischen Pop-Art und Mitbegründerin des Happenings zu den bekanntesten Künstlerinnen ihrer Generation. Vom 3. Februar bis zum 21. Mai 2023 beleuchtet die Schirn Kunsthalle Frankfurt das vielfältige Œuvre der Künstlerin in einer umfassenden Ausstellung, die mit rund 100 Arbeiten einen Überblick über alle Werkphasen bietet.

In den fünf Jahrzehnten ihres künstlerischen Schaffens entwickelte de Saint Phalle eine unverwechselbare Formensprache und ein facettenreiches Werk. Die Nanas, ihre bunten, großformatigen Frauenskulpturen, begründeten ihren internationalen Erfolg und gelten bis heute als ihr Markenzeichen. Doch reicht das künstlerische Spektrum der Autodidaktin (1930-2002) weit darüber hinaus. Sie wechselte Techniken, Themen und Arbeitsweisen und schuf ein ebenso ambivalentes wie subversives Werk voller Freude und Brutalität, Humor und Eigensinn. Dabei bedeutete Kunst für de Saint Phalle mehr als nur ein Medium des Ausdrucks: Sie war ihr aus biografischen Gründen eine Notwendigkeit und diente dazu, gesellschaftliche Konventionen zu hinterfragen.

Ausstellungs-ansicht mit vielen Werken. Copyright: Schirn Kunsthalle Foto: Norbert Miguletz

Immer wieder artikulierte die Künstlerin in ihrem Schaffen ein Plädoyer für die Frau und das Feminine. Sie kritisierte Institutionen und Rollenbilder und verhandelte in ihrem Werk soziale und politische Themen wie Gewalt und Krieg, aber auch die Stigmatisierung durch AIDS, das Recht auf Abtreibung, Waffengesetze oder den Klimawandel.
Bereits zu Beginn ihrer Karriere verabschiedete sich de Saint Phalle von der Malerei, etablierte sich in der von Männern dominierten Kunstszene. Auf ihre frühen Gemälde folgten Assemblagen, in den 1960er-Jahren entstanden in spektakulären Performances, in die sie das Publikum einbezog, ihre legendären Schießbilder (Tirs). Ihre Zeichnungen, Schriften, Großplastiken, aber auch Theaterstücke, Filme und Installationen im öffentlichen Raum zeugen von der transformativen Wirkungskraft ihrer Kunst, die sich bis hin zu ihrem architektonischen Lebenswerk, dem Tarotgarten in der Toskana, entfaltet.

Die umfangreiche Ausstellung in der Schirn beleuchtet das künstlerische Spektrum von de Saint Phalle von den frühen Gemälden bis hin zu ihren großformatigen Skulpturen. Für die Präsentation konnte die Schirn bedeutende Leihgaben aus deutschen und internationalen Museen, öffentlichen wie privaten Sammlungen gewinnen und in Frankfurt zusammenführen.

Erläuterungen zur Ausstellung gaben: Direktor Dr. Sebastian Bach und Kuratorin Katharina Dohm. Foto: Karl-Heinz Stier

Dr. Sebastian Baden, Direktor der Schirn Kunsthalle erläutert: „Die Visionärin eröffnet mit ihrer Kunst einen öffentlichen Dialog über gesellschaftlich relevante Fragen, die uns bis heute beschäftigen". Und Katharina Dohm, die Kuratorin der Ausstellung betont: „Kompromisslos setzt sie sich über die starren gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit und die vorherrschenden Regeln des Kunstbetriebes hinweg. Ihr künstlerischer Schaffensdrang speiste sich aus der Wut gegen eine von patriarchalen Strukturen durchdrungene Gesellschaft, der sie mit ihrem offenherzigen, provokanten Schaffen den Kampf ansagte".

Informationen über die Ausstellung und das Rahmenprogramm über www.schirn.de und welcome@schirn,de. Tel.: 069-2996 82-0

Eintritt am Wochenende 14 Euro, ermäßigt 12 Euro, wochentags 12 Euro, ermäßigt 10 Euro. Freier Eintritt für Kinder unter 8 Jahren, Führungen sind buchbar unter Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie sie sehen können.