30.11.12 || FRANKFURT-HÖCHST (29. November 2012) - Einst wurde es in den Salons der Welt gereicht, heute fristet es ein Dasein als Senfbeilage und Suppeneinlage - und es wird immer wieder mit dem
Wiener Würstchen verwechselt. Damit soll fortan Schluss sein, meinen Kostantin Kalveram und Michael Rühl und schrieben ein Buch über das Lammsaitenwürstchen, das so schön knackt, wenn man hinein
beißt und das auch heute noch den Namen Frankfurts weltweit bekannt macht. Vorgestellt wurde das Buch beim Haxen -Reichert in der Fußgängerzone des Frankfurter Stadtteils Höchst. Thomas Reichert ist
Innungsmeister der Fleischer-Innung Frankfurt/Darmstadt und hat im August den 1. Frankfurter Würstchen-Wettbewerb kreiert. Das Buch „ Frankfurter Würstchen" soll nun für einen weiteren Anschub der
Frankfurter Spezialität im Bewusstsein und im Gaumen der Bevölkerung dienen.
Konstantin Kalveram und Michael Rühl haben sich in ihren bisherigen Büchern, unter anderem „Frankfurts Apfelweinführer" und „Kartoffel, Fisch & Federvieh", bereits mit den vielen kulinarischen Spezialitäten der Rhein- Main-Region beschäftigt. Dieses Mal geht es ganz monothematisch einzig um das Frankfurter Würstchen. Viel Wissenswertes wird ergänzt durch köstliche Rezepte von Andreas Eggenwirth.
Bei der Buchvorstellung „Frankfurter Würstchen" aus der Henrich-Edition hatte jeder der Beteiligten etwas zur "Frankfurter" zu erzählen. Unser Bild zeigt von links nach rechts: Metzgermeister und Innungsvorsitzender Thomas Reichert, Buchautor Konstantin Kalveram und Andreas Eggenwirth, der als Koch die Rezepte zusammenstellte und die gastronomische Beratung inne hatte.
Zunächst mal der Vorderschinken vom Schwein (5o Prozent), die Backe vom Schwein (25 Prozent) und Eis zum Kuttern (20 Prozent). Dann Gewürze: Nitrit-Pökel-Salz, weißer Pfeffer, Muskatnuss,
Muskatblüte, Koriander, Kardamom und Ingwer. Alles zusammengemischt ergibt das Brät, das dann in Lammsaitlinge, die zu 9o Prozent aus dem Iran kommen, gefüllt wird. Der Lammdarm sollte 22 mm
Durchmesser nicht überschreiten und als Mindestgewicht 55 bis 60 Gramm wiegen. Die Knackigkeit erhalten die Würstchen jedoch vom Räuchern. Darüber will sich Metzgermeister Reichert im Einzelnen nicht
äußern: „ Das bleibt mein Geheimnis".
Autor Kalveram bezeichnet seine Edition als ein Lese- und Genussbuch. Er verpackt darin die Geschichte und weitere Entwicklung der „Frankfurter". Mitte des 19.Jahrhunderts wurde es erstmals so genannt, weil es früher Bratwurst hieß. Auch ein Rechtsstreit gab es um den Titel. 1928 hat das Reichskammergericht in Berlin die Ursprungsbezeichnung „Frankfurter Würstchen" für die Stadt Frankfurt und Umgebung gesetzlich festgelegt und 30 Jahre später hat der Bundesgerichtshof diese Rechtsauffassung bestätigt.
Buchautor Konstantin Kalveram (links) und den Koch Andreas Eggenwirth während einer Kochzelebration zur Buchwerbung. Fotos: Ralph Delhees
Koch Andeas Eggenwirth, der das Projekt „Juniorköche Deutschlands" ins Leben rief, eine Koch- und Geschmacksschule für Kinder und Jugendliche, ergänzt das Buch mit Rezepte um die Frankfurter Köstlichkeit. „Man kann die Würstchen mit Produkten kombinieren, die man überall auf dem Markt(Wochenmarkt) kaufen kann". So findet man in dem Buch „Würstchen-Carpaccio", Frankfurter in Krautwickel", „Kräuterknödel mit Wurstfüllung und Apfelsauce," oder Apfel -Kartoffel -Schaumsuppe mit Würstchen-Biskuit". „Ich will damit beweisen, dass man mit dem Original Frankfurter Würstchen weit mehr anstellen kann als es in Senf zu tunken", versicherte Eggenwirth.
Das Buch mit seinen 108 Seiten und 33 Abbildungen, kostet 14.95 Euro . Erschienen im Verlag Henrich Editionen. Weitere Infos unter www.henrich-editionen.de