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Regenbogen auf dem 28. Journalistentag

Journalismus im Zeichen von Digitalsierung und Nutzerpartizipation - Unerwünschte Bilder

10.12.14 || altBERLIN (10. Dezember 2014) - Mit Blick auf den "Boulevard" erfährt journalistische Glaubwürdigkeit tagtäglich schwere Blessuren. Aber ist das, was an bunten, vielfach erfundenen Geschichten mit der Regenbogenpresse millionenfach unter die Leute gestreut wird, überhaupt noch Journalismus? Ist es auch Boulevard, wenn Tageszeitungen oder das Fernsehen im Ringen um die Aufmerksamkeit der Rezipienten zu mehr Personalisierung und Emotionalisierung greifen? Sind es Quote, Reichweite und Klickzahlen, die eine Boulevardisierung aller Medien legitimieren? Wie breit also machen wir den Boulevard, fragten die ver.di- Medienmacher auf ihrem 28. Journalistentag mit einer "Kritik unterm Regenbogen". Die aktuelle "M Menschen Machen Medien 8/2014" berichtet von der interessanten Veranstaltung mit 200 Teilnehmern.

Den Journalismus im Zeichen von Digitalisierung und Nutzerpartizipation untersuchten Wissenschaftler in München und Hamburg im Auftrag der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen. Ihre Ergebnisse stellten sie kürzlich auf einer Tagung vor. Sie belegen überzeugend den Wandel des Berufsbildes, geprägt durch die Technik und das Verhältnis zu den Rezipienten des digitalen Journalismus. M spricht mit Volker Lilienthal über diese neue Beziehung der Medien zum Publikum, das sich vor allem über die sozialen Netzwerke schnell und kritisch äußert. Es geht um Fragen der Transparenz journalistischer Recherche, um die neuen Anforderungen im Arbeitsprozess und an die journalistische Ausbildung.

Was passiert, wenn Bilder unerwünscht sind, erfuhren drei Fotografen aus Deutschland in der Türkei. Im Fokus hatten sie "Bilder hinter der Frontlinie": Die Begleitung eines Hilfstransports nach Aleppo bis an die syrische Grenze, die Beerdigung eines kurdischen Kämpfers, Proteste gegen die Kurdistan-Politik der türkischen Regierung. Obwohl sie sich als Pressefotografen auswiesen, wurden sie festgenommen. Zurück in Deutschland sind sie noch immer mit einem Prozess bedroht. ver.di gibt ihnen Rechtsschutz. Im Interview fragt M aber auch nach den Sicherheitsvorkehrungen, die Reporter heute treffen sollten, wenn sie in Krisengebieten unterwegs sind. Da alle drei sehr gut vorbereitet waren, können die M-Leser von ihren Erfahrungen profitieren. (kw/verti/ots)