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Kunst & KulturLiteratur › Musikalisch-literarische Rezitation zur Tea-Time mit Wilhelm Meyer

Musikalisch-literarische Rezitation zur Tea-Time mit Wilhelm Meyer

Mit „Denk ich an Deutschland in der Nacht" werden Werke von Heinrich Heine und Heinrich von Kleist als Zeitzeugnisse zwischen Klassik und Romantik in Lyrik und Prosa wiedergegeben           von Ralph Delhees

25.05.18 || altaltKRIFTEL (25. Mai 2018) - Das Musikforum Kriftel und die Gemeinde laden zum fünften Mal zu einer Veranstaltung der besonderen Art ein, zu einer musikalisch-literarischen Rezitation. In diesem Jahr stehen im Mittelpunkt der literarisch musikalischen Reise die Autoren Heinrich Heine und Heinrich von Kleist. Wieder ist der Journalist Wilhelm Meyer der Ideengeber und Rezitator. Meyer führt diesmal nach vier eher klassisch geprägten Rezitationen der Klassik mit Goethe und Schiller aus der klassischen Literatur heraus, der Heinrich von Kleist teilweise noch angehörte.

Mit Heinrich Heine führt der Rezitator in ein neues Jahrhundert deutscher Dichtung und auch mit neuen Inhalten ein. Gespannt sein darf man bereits schon jetzt auf Sonntag, 24. Juni, 17 Uhr im Rat- und Bürgerhaus Kriftel - Frankfurter Straße - auf die musikalisch-literarische Rezitation von Heinrich Kleist und Heinrich von Kleist. Mitstreiter sind dabei neben Wilhelm Meyer wieder Bürgermeister Christian Seitz und Dietmar Vollmert der Leiter des Krifteler Musikforum, Gesangssolisten und Friederike Wiesner am Klavier. Die Veranstaltung, zur sogenannten „Tea-Time", bietet ein angenehmes Erlebnis von Musik, Gesang, Literatur und kurzweiligen Szenenwitz und nach dem Ende der Veranstaltung heißt es traditionell bei einem Glas Wein sich zu unterhalten. Der Eintritt, dafür wird um eine Spende zugunsten der Krifteler Bürgerstiftung gebeten.

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Ein pralles 19. Jahrhundert deutscher Literatur


Wilhelm Meyer ist wieder sehr sorgsam bei der Auswahl der Autoren und der Auswahl der vorzutragenden Werke vorgegangen, bereits nach der letzten Rezitation in 2017 hatte er die beiden Namen der Autoren Heinrich Heine und Heinrich von Kleist im Sinn. Mit beiden stellt er den Versuch dar die „Perlen" eines Teils noch alten wie auch neuen Jahrhunderts deutscher Dichtung vorzustellen, bzw. die Unterschiedlichkeiten darzubringen. Sie stehen mit für ein pralles 19. Jahrhundert deutscher Literatur, das von Dichtern und Literaten strotzt, wie bisher kein zweites. Daran haben Goethe und Schiller noch ihren Anteil, denn für einige im neuen Jahrhundert galt es noch, sich an beiden „hochzuschreiben". Das 19. Jahrhundert füllt Seiten mit Autorinnen und Autoren. Viele von ihnen sind uns bis heute bekannt und so manche Schülerin und Schüler quälen sich noch immer mit Auswendiglernen und verschiedenster schriftlicher Widergaben.

Heine umstritten und angefeindet


Durch Christian Johann Heinrich Heine (*13. Dezember 1797 als Harry Heine in Düsseldorf, Herzogtum Berg - + 17. Februar 1856 in Paris) der gerne als der letzte Romantiker genannt wird, kommen Zeitgeist und Zeitkritik in die deutsche Literatur. Mit ihrer Hauptwirksamkeit 1830-1840. Heine ist Autor mit bürgerlicher Ausbildung bis zum Dr. jur. 1931 siedelt er nach Paris über. Die französische Regierung unterstützt ihn zwölf Jahre mit einer Pension. In Deutschland bleibt er umstritten und angefeindet - im Ausland, vor allem Frankreich, dagegen hoch geschätzt als führender Repräsentant deutscher altDichtung - und sogar über Goethe gestellt. Sein Werkschaffen ist vielseitig. In Wikipedia wird sogar davon gesprochen, dass Heine auch als Überwinder der Romantik bezeichnet wird. Durch ihn wurde die Alltagssprache lyrikfähig und das Feuilleton und der Reisebericht erfuhren eine Kunstform wodurch und der deutschen Literatur eine zuvor nicht gekannte elegante Leichtigkeit verlieh wurde.

Kleist und sein Werk sehr schwer einzuordnen


Mit Heinrich von Kleist (*10. Oder 18. Oktober 1777 in Frankfurt an der Oder - + 21. November 1811 am Stolper Loch /Wannsee/Berlin) kommt ebenfalls beachtliche, vielseitige Literatur auf. Mit dem „Zerbrochenen Krug" sogar ein weiteres, deutsches Lustspiel. Seine Stücke halten sich bis heute auf den Theaterspielplänen. Mit einigen Werken schreibt er sich tatsächlich hoch an die Seite Goethes - der altihn aber ablehnt. Nicht vergessen werden darf allerdings, dass mit Heinrich von Kleist ein neues Jahrhundert deutscher Dichtung und auch mit neuen Inhalten in der Literatur beginnt. Kleist und sein Werk sehr schwer einzuordnen, seine Werke gehören weder dem klassischen Diskurs noch der romantischen Theorie an. Wilhelm Meyer wird von Kleist etwas Einzigartiges an „Klassik" vortragen, dann aber auch in seine Moderne und Prosa greifen. Gerne wird der Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist Heinrich von Kleist auch als Außenseiter im literarischen Leben seiner Zeit von bezeichnet, trotz seiner stetigen Unruhe hatte er viele Kontakte zu den führenden Geisteswissenschaftlern seiner Zeit hatte.

Besucher dürfen wieder gespannt sein


Manche Besucherin und Besucher, aber auch Leserin und Leser des RMTOM, der bisherigen Veranstaltungen erinnert sich noch gerne an die erste Rezitation in 2012 und 2013 mit dem Epos der frühmittelalterlichen altsächsischen Evangeliendichtung des „Heliand" . Es folgten dann die Rezitationen der Literaten der Klassik, so im März 2015 Goethes „Osterspaziergang" aus dem „Faust I" und im Oktober 2015 „Faust -der Tragödie zweiter Teil". Im April 2016 wurde ein „Obstlerspaziergang" aus Werken Goethes unternommen und im Juni 2017 folgten die „Schillerlocken" ein Rezitations-Potpourri aus Werken Friedrich Schiller's. Ermuntert durch das bisherig wahrhafte großem Publikumsinteresse und die Ovationen nach den Aufführungen inspirierte Wilhelm Mayer ein weiteres Mal zusammen mit Bürgermeister Christian Seitz und dem Musikforum unter Dietmar Vollmert eine Rezitationsvorabend zu bestreiten.

Man darf ein weiteres Mal gespannt sein!!!

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