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Positive Resonanz: 28 mal „Erstes Gewächs“ im Rheingau 2017

2017-er hat eine ausgeprägter Eleganz, Finesse und ausgiebige Fruchtigkeit - Präsentation künftig immer im Wiesbadener Rathaus und der OB hat eine Rheingauer Gebietsvinothek im Sinn           von Karl-Heinz Stier

29.08.18 || altWIESBADEN (28. August 2018) - Es war eine gelungene Präsentation hochkarätiger Weine, die der Rheingauer Weinbauverband für das Jahr 2017 als „Erste Gewächse" vorstellte. Diesmal konnten 24 Erzeuger im Rahmen der sensorischen Prüfungen mit überdurchschnittlichen Ergebnissen überzeugen. Insgesamt 27 Rieslinge und ein Spätburgunder wurden mit dem Gütezeichen ausgezeichnet, das im Rheingau seit vielen Jahren als einzigem Weinabbaugebiet unter Schutz steht.

Eine Auswahl der „Ersten Rieslinggewächse Rheingau", die im Festsaal des Rathauses probiert werden konnten

„Erstes Gewächs Rheingau" bedeutet, dass Rheingauer Riesling und Rheingauer Spätburgunder von nachhaltiger Reife und hoher Qualität nur mit dem Logo der drei romanischen Bögen gekennzeichnet, in den Verkauf gelangen dürfen. Diese mit Terroir geprägten Weine wachsen auf klassifizierten Lagen und gehören zu den besonderen Weinen des Rheingaus. Zu den Produktionskriterien gehören, dass es ausschließlich geschmacklich trockene Weine aus Erzeuger - oder Gutsabfüllungen sind. Zugelassen ist ein handverleserner Hektarertrag von maximal 50 hl/ha und mindestens spätlesegeeignetes Mostgewicht. Riesling Weine müssen mindestens zwölf Prozent Volumen Alkoholgehalt, Spätburgunder-Weine mindestens 13 Prozent Volumen Alkoholgehalt und maximal 6g/l Restzucker ausweisen. Die individuelle Vinifikation des jeweiligen Winzers soll deutlich schmeckbar sein. Deshalb wird jeder Wein, der den Anbau - und Produktionskriterien entspricht, mehreren sensorischen Prüfungen unterzogen, bevor er die Güteauszeichnung erhält.

Der einzig dekorierte Spätburgunder

Die Vorstellung der Rheingauer Spitzenweise stand diesmal unter einem besonderen örtlichen Vorzeichen. Sie wurden erstmals im Festsaal des Wiesbadener Rathauses präsentiert und kredenzt, das von den Ständen des Weinmarktes umringt war. Oberbürgermeister Sven Gerich sprach den Wunsch aus, dass die Veranstaltung im Rathaus Tradition werden könne - stets in Verbindung mit der Rheingauer Weinwoche.

„Wir können damit die gute Zusammenarbeit des Rheingaus mit der Landeshauptstadt fortsetzen". Der OB kündigte auch an, nach wie vor eine Rheingauer Gebietsvinothek in der City im Blick zu behalten. Das wäre dann ein institutionalisiertes Weinfest- an vielen Tagen im Jahr: „Allerdings brauchen wir nur noch eine Immobilie, in der das stattfinden kann".

Weinbaupräsident Seyffarth bei der Begrüßungsansprache. Fotos (3): Karl-Heinz Stier

Weinbaupräsident Peter Seyffarth wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass die Winzer beim 2017-Jahrgang, der im Festsaal vom geladenem Fachpublikum probiert werden konnte, vor besonderen Herausforderungen standen. Die Vegetation erlebte einen frühen Austrieb, im April gab es Fröste und Hagelwetter sowie Regentage zu Beginn des Herbstes. „Das sorgte für Mengeneinbußen von 20 Prozent wie in den letzten Jahren davor nicht mehr. Dennoch war diese Jahrgangsqualität vielversprechend. Das drückte sich in ausgeprägter Eleganz, Finesse und ausgiebiger Fruchtigkeit aus". Der Wechsel von milden Tagen und kalten Nächten auf der Zielgerade der Vegetation habe zu dem herausragenden Ergebnis beigetragen.

Was sich in diesem Jahr noch nicht realisieren ließ, war die Einführung des Prädikats „Großes Gewächs", das bisher allein dem Verband der Deutschen Prädikatsweingüter (VDP) vorbehalten blieb. „ Wir hoffen, dass die Einführung dieser Prädikatsbezeichnung uns im nächsten Jahr gelingt, nachdem die rechtlichen Vorgaben dann mit dem Land abgeklärt werden konnten".