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Symbolischer Anstich des königlichen Gemüses

Ministerin kürte Spargelkönigin Ronja 1. aus Gräfenhausen - Bessere Spargelqualitäten durch Folieneinsatz von Karl-Heinz Stier

09.04.19 || WEITERSTADT (08. April 209) -Mit viel Optimismus starten die Spargelbauern in diesem Jahr, denn Selten ist die Spargelsaison in Hessen so lange wie in diesmal. Die die ersten Stangen konnten bereits vor drei Wochen aus südhessischem Boden ans Tageslicht befördert werden. Die Verbraucherinnen und Verbraucher können sich auch dieses Jahr wieder auf einen besonders guten Geschmack freuen, betonte der Vorsitzende des Arbeitskreises Spargel Südhessen Rolf Meinhardt bei der Eröffnung der neuen Saison. „Dazu haben der trockene Herbst, der kühle Winter und die frühlingshaften Temperaturen zu Beginn des Jahres beigetragen". Meinhardt hatte zusammen mit Landwirtschaftsministerin Priska Hinz und der neuen 23jährigen Spargelkönigin Ronja 1., die in den Spargelbetrieb Mager in Weiterstadt-Gräfenhausen eingeheiratet hat, symbolisch die ersten Spargel im Tannenhof in Weiterstadt gestochen.

Die Ministerin wies in dem anschließenden Pressegespräch darauf hin, dass die Hessen - was den Spargelanbau angehe - mittlerweile zum Selbstversorger geworden seien. So viel erzeugt wird, so viel werde auch gegessen. In Hessen werde in 138 Betrieben auf 2.167 durchschnittlich 5,88 Tonnen königliches Gemüse pro Hektar erzeugt. Rolf Meinhardt dankte in diesem Zusammenhang der Landesregierung, dass sie sich für die Beibehaltung der Drei-Monats-Regelung für die Saisonarbeitnehmer eingesetzt habe. „Ohne diese ist die Gemüseversorgung der Bevölkerung mit deutschem Gemüse nicht vorstellbar." Zur Zeit arbeiten in dieser Sparte im Bundesland 15.000 bis 20.000 Menschen, der größte Teil stamme aus Rumänien. Allerdings sei der Mindestlohn in diesem Jahr um 35 Cent auf 9,19 Euro gestiegen.

Mainhardt sprach sich für die Beibehaltung der Folieneinsätze beim Spargelanbau aus und wies damit Kritik von Naturschutzverbänden zurück. Folien ermöglichten keinen zusätzlichen Einsatz von Heizungen, eine deutliche Ernteverfrühung, reduziere die Entstehung von Treibhausgasen bei Transport und Kühlung und bewirkten bessere Spargelqualitäten, gleichmäßiges Wachstum, weniger Verfärbungen oder verholzte Enden, einen lockeren Boden und mache die Ernte ergonomisch einfacher. Nach 8 Jahren werden die Folien im Recyclingverfahren entsorgt.

Der AK-Vorsitzende wagte die Voraussage, dass der Spargel Klasse 1 sich in dieser Saison wieder um 10 Euro pro Kilo einpendeln werde, wobei andere Sortierungen erheblich günstiger zu haben seien.

Die offiziellen Eröffnungsreden fanden im neuen Hofladen der Meinhardts im Verkaufsgewächshaus Orfelder Rod 3 statt. Er wurde zugleich mit dem symbolischen Spargelstechen für die Öffentlichkeit freigegeben. Patrick Meinhardt, der zusammen mit seiner Frau Lisa den Hofladen betreibt, verkauft hier nicht nur Spargel, sondern auch viele andere Lebensmittel, wie Erdbeeren, Himbeeren, Tomaten, Äpfel sowie Eier und Brotprodukte von Erzeugern aus der Umgebung. Seit 4 Generationen widmen sich die Meinhardts nunmehr der Landwirtschaft, die sie jetzt noch mit Sonderkulturen wie Pflaumenanlagen ergänzen. Dauerhaft beschäftigt sind 20 Männer und Frauen.