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Familienweingut in erster Generation

Die Arbeit im Weinberg faszinierte schon in der Kindheit und er erfüllte sich vor fünf Jahren           von Karl-Heinz Stier

05.02.23 || altRÜDESHEIM/GEISENHEIM (05. Februar 2023) - Während öfters kleinere Winzer im Rheingau, aber auch in anderen deutschen Weinanbaugebieten, ihre Güter aufgeben, kommt es selten vor, dass sich neue Interessenten mit nicht hoher Stockzahl auf den Markt wagen. Umso bemerkenswerter ist das, wenn es im berühmten Weinanbaugebiet in der Gegend von Rüdesheim geschieht, wo es viele Traditionsweingüter gibt. Hier hat 2018 ein Winzer den Mut gefasst, in erster Generation einen Weinbaubetrieb zu gründen.
Stefan Oehlke heißt der neue Unternehmer. Von Hause aus hat er keinen vineologischen Beistand, aber schon seit seiner Kindheit faszinierte ihn die Arbeit im Weinberg. Freilich konnte er sich durch seine damalige wirtschaftliche Lage den Kinderwunsch nicht erfüllen. So schlug er beruflich eine andere Richtung ein und wurde Landmechaniker.

Das Familien-Trio(v.l.n.r): Vater Stephan Oehlke, Mutter Oehlke und Sohn Lukas

Aber seine Leidenschaft für den Weinbau ließ ihn nicht los. 2019 legte er die Gesellenprüfung als Winzer ab und baute das Weingut Stephan Oehlke mit Hilfe der Familie auf. „Damit konnte ich mir meinen Lebenstraum doch noch erfüllen", sagt der neue Betreiber stolz. Seine Anbaufläche beträgt derzeit O,8 Hektar, die eine Jahresproduktion von rund 4.000 Flaschen hervorbringt.

Die Lagen und Bodenqualitäten können sich sehen lassen


Doch damit nicht genug. Er ermutigte seinen Sohn Lukas, auch den Winzerberuf zu erlernen, und der ist damit in seinem Betrieb eine wertvolle kreative Hilfe. Der frische Wind, gepaart mit Sachverstand für den Weinbau, macht das Erfolgsgeheimnis des Betriebes aus.

Eine Auswahl von Oehlkes produzierter Weine (v.l.n.r.): Rüdesheimer Drachenstein Riesling Kabinett fruchtig, Rüdesheimer Drachenstein Riesling Kabinett halbtrocken, Rüdesheimer Bischofsberg Riesling Kabinett trocken, Cuvée Blanc Müller- Thurgau Riesling QbA trocken Foto: Oehlke

Wie viele Rheingauer Winzer baut Stephan Oehlke vorwiegend die Rebsorten Riesling und Spätburgunder an, aber auch kleinere Mengen an Müller-Thurgau und Weißburgunder. Die Lagen können sich sehen lassen, wie der Rüdesheimer Bischofsberg, Rüdesheimer Drachenstein und Rüdesheimer Klosterberg. Die Böden sind hier besonders kalkarm. Sie enthalten Lösslehm und Bestandteile von Sandstein und Quarzitboden. Auf diesen Böden entwickeln die Trauben in den sonnigen Lagen besonders viel Aroma. Vor allem der Riesling hat einen für das Anbaugebiet typischen mineralischen Anklang.

Die „jungen Winzer" haben sich viel vorgenommen


Inhaber und Kellermeister Stephan Oehlke hat inzwischen seinen Betrieb um eine Halle in der Not-Gottes-Straße in Geisenheim erweitert, wo künftig sein Wein ausgebaut und zusätzlich gelagert wird. Die Lagerbestände in Rüdesheim bleiben erhalten. Das Familienweingut mit Vater Stephan, Frau und Sohn bietet auch übers Jahr hinweg Hoffeste, mehrere Weinwanderungen, die von der Ehefrau im Wesentlichen gemanagt werden. Erstmals hat Sohn Lukas eine Weinprobe im Riesenrad in Eltville erfolgreich angeboten.

Die neue Produktionshalle in Geisenheim. Fotos (2): Karl-Heinz Stier

Insgesamt hat sich das Weingut viel vorgenommen und ist auf die Mitarbeit von Freunden, Bekannten und Verwandten angewiesen. Dass seine Weine auch bei Prüfungen bestehen können, haben Auszeichnungen bei Weinprämierungen bewiesen.

Adresse: Weingut Stephan Oehlke, Theodor-Heuss-Straße 21 b, 65385 Rüdesheim; Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie sie sehen können. ; Telefon: 0160 1569283