16.11.11 || RHEINMAINTAUNUS / NÜRNBERG
(14. November 2011) - Nach dreijähriger Pause gibt es wieder einen „Deutschen Diabetiker Tag" (DDT). Schirmherr der Patientenveranstaltung ist die „diabetestour", die seit Jahren große
Diabetes-Gesundheitstage in verschiedenen Großstädten Deutschlands anbietet. Nach Hannover drehte sich jetzt am Sonntag, 20 November, alles in Nürnberg um Vorbeugung, Diagnose, Therapie, Ernährung
und Bewegung bei Diabetes. In über 20 Vorträgen und Fragestunden präsentieren Diabetes-Experten aus ganz Deutschland neueste Erkenntnisse aus der Diabetesforschung. Die Besucher konnten 10 wichtige
Vorsorgeuntersuchungen kostenfrei durchführen lassen. Alles über gesundes und schmackhaftes Essen erfahren die Besucher bei mehreren Koch-Shows. Abgerundet wird das Angebot durch eine große
Industrieausstellung.
Konkrete Hilfe und Tipps für den Alltag erwartet die Besucher der „diabetestour" in den vielen Workshops, bei den Fragestunden und Referaten. Hier werden Themen behandelt wie Zahn- und Mundgesundheit bei Diabetes, alles rund um den Diabetischen Fuß oder „Diabetes und Schnarchen".
Auf der „diabetestour" werden viele Fragen beantwortet: „Wie geht's Ihren Nieren?", „Was gibt's Neues in der Diabetestherapie? oder „Wie können Diabetiker-Hunde Leben retten?" Eine Attraktion ist das
begehbare Darmmodell: Hier informiert Prof. Dr. Reinhard Zick die Besucher direkt vor Ort am Modell über Diabetes und Darmerkrankungen.
Prävention ist ein zentrales Thema der „diabetestour". So bietet der Tag einen großen Vorsorge-Parcours. Kostenfrei können die Besucher an vielen Stationen der Industrieausstellung ihr
Parodontitis-Risiko, ihren Blutzuckerwert oder den Körperfettanteil messen lassen. 10 Einzelmessungen werden im Rahmen des Vorsorge-Parcours angeboten. Die Test-Ergebnisse dienen auch als Grundlage
für die Erstellung der persönlichen Vorsorgekarte, die jeder Besucher zusammen mit der Eintrittskarte erhielt. Von 12 bis 16 Uhr können die gemessenen Werte mit Prof. Dr. Rüdiger Petzoldt, Bad
Oeynhausen, Dr. Katrin Kraatz, Mainz und Dr. Gerhard-W. Schmeisel, Bad Kissingen, besprochen werden.
Dass Diabetiker auch Spaß am Essen und Trinken haben dürfen, zeigen Bestseller-Autor Hans Lauber, selbst Diabetiker, und Profikoch Uwe Steiniger in mehreren temperamentvollen Koch-Shows. Als
Leitmotiv dient der 3.000 Jahre alte Grundsatz des griechischen Arztes Hippokrates „Ernährung ist Medizin". Der Jahreszeit angemessen zeigen Lauber und Steininger, wie man sich durch gesundes Essen
fit für den Winter macht.
Sprintstar Daniel Schnelting, Weltumsegler Bastian Hauck und Gewichtheber Matthias Steiner (u. a. Olympiasieger): drei Ausnahme-Sportler konnten für die „diabetestour" gewonnen wer-den, die alles über Sport und Diabetes wissen - denn alle drei sind selbst seit vielen Jahren Dia-betiker und international anerkannte Athleten.
Zur puren Unterhaltung führt das prämierte „Galli-Theater" das Stück „Die Süße des Lebens" auf. Das Werk wurde 2010 auf Initiative der Cura- und Maternus-Seniorencentren mit dem Ziel entwickelt, die Lebensfreude im Alter und den richtigen Umgang mit Diabetes mellitus zu för-dern. Und mit viel Witz und Charme präsentierte der Bauchredner Pierre Ruby gemeinsam mit seinen Bühnenpartnern Amanda und Herr Esel sein Programm für die ganze Familie.
Bei der interaktiven Vorlesung von Dr. Katrin Kraatz dreht sich alles rund um Zucker: Er liefert dem Körper die notwendige Lebensenergie. Dazu zählt der weiße Kristallzucker genauso wie der in vielen
Lebensmitteln eingebettete Zucker. Die Ärztin und Diabetikerin Dr. Kraatz erklärt den kleinen Besuchern der Vorlesung spannend und lehrreich, wie man den wertvollen Zucker erkennt und warum er so
wichtig ist für eine gesunde Lebensweise.
„Deutscher Diabetiker Tag" und „diabetestour" gastiert am 20. November von 9 bis 16 Uhr im Messezentrum Nürnberg (CCN Ost). Die Tageskarte kostet 5 Euro. Familien zahlen 8 Euro. Für Kinder unter 15 Jahren ist der Eintritt frei. Für Mitglieder des Deutschen Diabetiker Bundes, Abonnenten des „Diabetes-Journals", der Zeitschrift „Der Nierenpatient" sowie Mitglieder der regionalen Organisationen des Bundesverbands Niere e.V. ist der Eintritt ebenfalls frei.
Der Mainzer Kirchheim-Verlag, Herausgeber des „Diabetes-Journals", und das Hannover Congress Centrum/HCC sind Veranstalter des bundesweiten Diabetes-Verbraucher-Kongresses. Mit ähnlichem Konzept tourt die „diabetestour" durch ganz Deutschland. Weitere Infos gibt es unter www.diabetestour.de im Internet.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO leiden weltweit rund 200 Millionen Menschen an Diabetes. Mehr als 7 Millionen Zuckerkranke kommen jedes Jahr hinzu - Tendenz steigend. Allein in
Deutschland geht man von 8 bis 10 Millionen Diabetes-Kranken aus. Viele Menschen leiden unter einer Zucker-erkrankung, ohne es zu wissen.
Die Zahlen der Todesfälle, die in ursächlichem Zusammenhang mit einer Diabetes-Erkrankung stehen, schwanken zwischen rund einer Million bis hin zu drei Millionen Toten pro Jahr weltweit. Diese große
Differenz ergibt sich daraus, ob auch Todesfälle mit in die Statistik einbezogen werden, die aufgrund von Folge-erkrankungen wie Nieren-, Gefäß-, oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu beklagen
sind.
Die Medizin unterscheidet zwei Arten von Diabetes-Erkrankungen: Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2. Der Diabetes Typ 1 tritt meist in jungen Jahren auf, die Ursachen sind nicht ganz geklärt; eine Autoimmunerkrankung führt letztlich dazu, dass die insulinproduzierenden Zellen zerstört werden. 5 bis 10 Prozent der Diabetespatienten leiden unter Typ 1.
Der Diabetes Typ 2 wird auch als „Lifestyle-Diabetes" bezeichnet. Ursache ist in vielen Fällen eine erbliche Veranlagung (durch Eltern oder Großeltern). Falsche Ernährung und Bewegungsmangel
führen letztlich zum Ausbruch des Diabetes. Früher bezeichnete man den Diabetes Typ 2 auch als Altersdiabetes, allerdings werden die Menschen, die an Diabetes Typ 2 leiden, aufgrund eines ungesunden
Lebensstils immer jünger.
Gegen den Diabetes Typ 1 lässt sich prophylaktisch wenig ausrichten. Menschen, die daran leiden, müssen ihr Leben lang das im Körper fehlende Insulin spritzen. Im Gegensatz dazu kann gegen den
Ausbruch eines Diabetes Typ 2 durch angemessene Bewegung und ausgewogene Ernährung aktiv angegangen werden. Auch wenn sich der Diabestes Typ 2 bereits manifestiert hat, wirkt sich die Umstellung hin
zu einem gesunden Lebensstil immer positiv auf das Krankheitsbild aus. (jp/prpro)
• Weltweit rund 200 Millionen Diabetiker
• Weltweiter Zuwachs jährlich 7 Millionen mit steigender Tendenz
• Weltweit bis zu 3 Millionen Diabetes-Tote pro Jahr
• 8-10 Millionen Diabetes-Kranke alleine in Deutschland - hohe Dunkelziffer
• Über 90 Prozent der Diabetes-Kranken leiden am Diabetes Typ 2
• Patienten mit Diabetes Typ 2 werden immer jünger
• Diabetes Typ 2 lässt sich durch angemessene Bewegung und ausgewogene Ernährung positiv beeinflussen