04.04.12 || WIESBADEN (03. April 2012) - Gibt es dieses Lebensgefühl heute noch, wenn wir an Kurorte und Heilbäder im Sinne der verordneten Gesundheit denken? Mit dieser Frage und anderen diesbezüglichen Themen zur Prävention und Rehabilitation unserer heutigen immer wichtiger werdenden Gesundheit aufgrund hoher Anforderungen befasste sich der 9. Hessische Bädertag kürzlich im Wiesbadener Kurhaus. Staatssekretär Steffen Saebisch vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung aus Wiesbaden begrüßte die Teilnehmer der Hessischen Bäder und Kurorte. Ronald Gundlach, Vorsitzender und Bürgermeister a. D. aus Bad Sooden-Allendorf, gab im Rahmen seiner Begrüßung einen umfassenden Bericht über die „neue Kur" und ihre aktuelle Bedeutung.
Auch Markus Schneid, Geschäftsführer des Deutschen Heilbäder-Verbandes, Berlin, hob die Aspekte der heutigen Gesundheitsansprüche hervor. Ernst Fritz-Schubert referierte über das Therapieziel „Wohlbefinden", über kreatives Marketing Renate Linkenbach, von Personaltraining + Marketing-Beratung aus Bielefeld. Jürgen Kulp stellte die „Kur im Internet vor. Hermann Groß, Historiker aus Königstein, wusste so manche Anekdote aus vergangenen Kurepochen zu berichten. Das Kommunikationskonzept für Hessische Heilbäder erörterte Wolfgang Raike von Raike-Kommunikation Hamburg und Martin Michel, Geschäftsführer der Wiesbaden Marketing GmbH beleuchtete das „Standortmarketing im Wandel der Zeit".
Die Zeiten, in denen es für Patienten üblich war, die Kur als Anschlussbehandlung nach überstandenen Krankheiten oder Operationen auf Krankenschein verordnet zu bekommen, gibt es kaum noch. Dennoch tragen die heutigen Angebote zur Erholung durch Überbeanspruchung durch Beruf, Burn-out-Syndrom und Alltagsanforderungen dem Bedürfnis nach Ruhe für Körper und Geist Rechnung und motivieren viele Menschen, sich in Gesundheitszentren auf hohem medizinischem Niveau seelischen Einklang zu verschaffen. Demzufolge erhöht sich auch der Stellenwert für den Bedarf an natürlichen Heilmitteln wie Sole, Moor, Heilklima, Heilwasser, die sich positiv auf den Organismus auswirken und die begleitende fachmännische medizinische Beratung und Betreuung, so Ronald Gundlach vom Hessischen Heilbäderverband der Interessenvertretung der 30 Heilbäder und Kurorte Hessens auf der Pressekonferenz.
Eine Kur lässt sich nicht mehr nach althergebrachten Trends nur in einer Klinik oder in einem Reha-Zentrum absolvieren. Mit dem Begriff der „neuen Kur" werden nicht nur die 35-55 Jährigen angesprochen, sondern auch Senioren, Alleinstehende, Frauen und Kunden mit speziell maßgeschneiderten Angeboten. Als qualitative Ziele nannte die Geschäftsführerin Almut Boller des Hessischen Heilbäderverbandes mit Sitz in Königstein in dem Zusammenhang auch die nachhaltige Existenzsicherung und Stärkung der Heilbader und Kurorte in Hessen, die gleichzeitig zur Verbesserung des gesundheitlichen Nutzens führen und den als hervorragend zu bezeichneten Qualitätsausbau, resultierend aus überzeugender Kompetenz der Gesundheitsstandorte Hessens. Ganz klar ist, dass Hessen mit den weitgefächerten Angeboten an der Spitze liegt, auch im Vergleich mit anderen Quellenmärkten wie z.B. Nordrhein-Westfalen, Bayern, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Thüringen, den Niederlanden, Dänemark, Belgien Großbritannien, Irland, Schweiz, Spanien, Italien Frankreich, den Arabischen Emiraten und Russland.
So bleibt zu hoffen, dass der aufwärts strebende Trend von jährlich fünf bis zehn Prozent im Bereich Gesundheitswirtschaft und Gesundheitsurlaub weiter konstant bleibt und noch ansteigen wird. Die positive Statistik der Gästeankünfte und Übernachtungen (28% der gesamthessischen Übernachtungszahlen) zeichnet hierzu ein erfreuliches Bild. Heilbäder und Kurorte befinden sich im Wandel und bieten einem neu zu erschließenden Kundenkreis der Kurgäste und Bürger zusätzliche und neu zu erschließende Angebote zur nachhaltigen Gesunderhaltung und Förderung der Energie.
„Kur" ist nach wie vor ein wichtiges und spannendes Lebensgefühl mit dem bereits erwähnten Therapieziel „Wohlbefinden!" Anregungen unter www.hessische-heilbaeder.de, www.gesunderurlaub.de, empfehlenswert auch der neue MERIAN guide „Kunst, Kultur und Kur in Hessen.