27.08.12 || BAD
SODEN (26. August 2012) - Die Medizinische Klinik II des Krankenhauses Bad Soden unter Leitung von Professor Clemens Jaeger ist drei Jahre nach ihrer ersten Zertifizierung erneut von der Deutschen
Diabetes Gesellschaft (DDG) als Zentrum für die stationäre Behandlung von Diabetikern ausgezeichnet worden. Sowohl Typ 1- als auch Typ 2-Diabetiker werden hier entsprechend der aktuellen Empfehlungen
und Leitlinien zu ihrer Erkrankung behandelt. Diabetes mellitus ist eine komplexe Krankheit mit unterschiedlichen Ausprägungen. Vor allem die Zahl der Menschen, die an Typ 2-Diabetes leiden, steigt
in Deutschland rasant.
Unser Bild zeigt den
Chefarzt der medizinischen Klinik II, Professor Clemens Jaeger, mit den Ärzten und Diabetesberaterinnen seines Teams, das stolz die Zertifizierungsurkunde präsentiert. Foto: cp/kmtk
"Gerade die Versorgung von Patienten mit Diabetes im Akutkrankenhaus stellt eine besondere Herausforderung dar", so der Chefarzt. „Oft müssen Patienten mit Diabetes wegen ganz anderer Erkrankungen stationär behandelt werden und liegen daher in unterschiedlichen Abteilungen des Krankhauses, verteilt auf die verschiedensten Stationen."
Das Diabetes-Team der Medizinischen Klinik II hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, alle Diabetiker im Krankenhaus Bad Soden zu erkennen und aufzusuchen. Durch eine besondere Ablauforganisation werden die Diabetiker in den teilnehmenden Abteilungen erfasst und vom Diabetes-Team abteilungsübergreifend in ihren Zimmern aufgesucht, um die Blutzuckerwerte zu kontrollieren und wenn nötig zu behandeln.
"Ein schlecht eingestellter Diabetiker gefährdet oft seinen Heilungserfolg oder aber der Blutzucker des Patienten entgleist während des stationären Aufenthaltes", erläutert Professor Jaeger die
Problematik.
Um der hohen Dunkelziffer von Diabetikern im Krankenhaus entgegenzuwirken, betätigt sich das Diabetes-Team als „Task force". „Wir entwickeln dieses Konzept bereits seit einigen Jahren und haben
unsere ersten, vielversprechenden Ergebnisse in Fachzeitschriften publiziert und auf dem diesjährigen Diabeteskongress in Stuttgart vorgestellt", so der Diabetologe. „Unser Ziel ist es, allen
Patienten, die in den Main-Taunus-Kliniken behandelt werden, eine qualitätsgesicherte Betreuung ihres Diabetes während des stationären Aufenthaltes anzubieten."
Da die Erkrankung häufig zunächst keine Beschwerden verursacht, bleiben viele Diabetiker zunächst unerkannt, was für die Betroffenen zu ernsten Folgeerkrankungen führen kann. "Das zweite Gesicht der Erkrankung", so Jaeger, „sind Schäden an den Gefäßen, die zu Schlaganfall oder Herzinfarkt, Nierenleiden, Amputationen oder Erblindungen führen können." Durch eine gute medizinische Betreuung lassen sich diese Folgeerkrankungen vermeiden. (cp/kmtk)