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Tinnitus und Schlafstörungen – ein Teufelskreis?

Wenn es klingelt in den Ohren ist es der Tinnitus und dann ist Hilfe oft nötig - Prof. Pavel J. Jastreboff stellt sich Fragen zum Thema „Wirksame Hilfe bei Tinnitus und Hyperakusis"           von Ralph Delhees

07.05.15 || altFRANKFURT (07. Mai 2015) - Es fängt langsam an, kommt hin und wieder, bleibt Momente und geht wieder und kann auch länger anhalten und bis zur Taubheit führen, wenn man beim "Ohrensausen" nichts unternimmt. Hilfe sollte bei letzterem ganz schnell gesucht werden, denn bei all den Symptomen handelt es sich um Tinnitus, der im Ohr es klingelt, pfeift oder rattert und für den Betroffenen sehr unangenehm ist. In Deutschland leben etwa 14 Millionen Menschen mit Tinnitus oder Geräuschüberempfindlichkeit. Die erfolgversprechendste Methode ist derzeit die Tinnitus Retraining Therapie (TRT). Sie bringt in circa 80 % der Fälle Hilfe und Linderung für die Betroffenen.

Professor Pavel J. Jastreboff bei einem Vortrag bei dem XI. International Tinnitus Seminar (ITS) im Mai vergangenen Jahres in Berlin. Die Deutsche Tinnitus-Stiftung Charité war Organisator des ITS bei dem sich im Langenbeck-Virchow-Haus der Charité Hunderte der weltweit führenden Tinnitus-Expertinnen und -Experten über Fortschritte in der Erforschung, der Diagnostik und der Therapie von Tinnitus austauschen.

Betroffene sind eingeladen zu einem persönlichen Patientengespräch rund um das Thema „Wirksame Hilfe bei Tinnitus und Hyperakusis" dem weltweit renommierten Tinnitus-Experten und Erfinder der TRT-Therapie Prof. Pavel J. Jastreboff, am Dienstag, 19. Mai, von 17 bis 19 Uhr Fragen zu stellen. Professor Pavel J. Jastreboff ist zu Gast bei der Akustik-Meisterin Gabriele Lux im Tinnitus-Hyperakusis-Zentrum Akustika Spezial in Frankfurt, Kaiserhofstraße. Gabriele Lux-Wellenhof bietet als einzige Tinnitus-Expertin in Deutschland die TRT-Therapie ambulant an.

Das Tinnitus-Hyperakusis-Zentrum in Frankfurt

Die verschiedensten Symptome können den Tinnitus auslösen


„Tinnitus" ist die Kurzbezeichnung des lateinische medizinischen Begriffes „Tinnitus aurium" , dies bedeutet „Klingeln der Ohren", und gilt als ein Symptom, bei dem die Betroffenen die verschiedensten Geräusche empfinden, denen aber keine äußeren Schallquellen zugeordnet werden können. Zwei Krankheitsbilder unterscheiden die Ärzte, den subjektivem und den objektiven Tinnitus, zum ersteren gehören als Ursache u.a. Fremdkörper im Gehörgang, Tauchunfälle, Mittelohrerkrankungen, Schalltrauma, Hörsturz, Schwerhörigkeit, aber auch Arzneimittel. Ursache beim objektiven Tinnitus können unter anderem Bluthochdruck und Gefäßmissbildungen sein. Eine der Häufigsten Ursachen sind meist Stress und die Aussetzung ständig hoher Geräusche, die über 70 Dezibel liegen, hier ist Geräuschschutz angeraten.

Linderung bei ernsthaften Schlafstörungen durch den Tinnitus und/oder Hyperakusis


In Deutschland leiden schätzungsweise rund zwei Millionen Menschen unter Tinnitus und/oder Hyperakusis (Geräuschüberempfindlichkeit) - Symptome, die in den meisten Fällen ernsthafte Schlafstörungen mit sich bringen. Schlaf ist jedoch die Basis für einen leistungsfähigen Organismus. - Die Tinnitus Retraining Therapie (TRT) bringt durch ihr mit den Patienten erarbeitetes Behandlungskonzept in circa 80 % der Fälle Hilfe und Linderung für die Betroffenen. Zu diesem Resümee kamen die Referenten einer kürzlichen Vortragsveranstaltung „Tinnitus und Schlafstörungen - ein Teufelskreis?", im Frankfurter Tinnitus-Hyperakusis-Zentrum Akustika Spezial.

Akustik-Meisterin Gabriele Lux-Wellenhof

Ein Teufelskreis - Wenn Hören den Schlaf raubt


Tinnitus und Schlafstörungen bilden einen Teufelskreis. Die Pfeif,- Klingel - und Brummtöne nisten sich im Ohr ein und werden zur täglichen Belastung. Viele quälen die lauten Ohrgeräusche auch beim Einschlafen und lassen sie lange wach liegen. Auch Menschen, die unter Geräuschüberempfindlichkeit, Hyperakusis, leiden, werden von leisen Umgebungsgeräuschen, die sie als überlaut empfinden, am Schlafen gehindert. Die gestörte Nachtruhe macht gereizt und wirkt sich negativ auf den Organismus aus. „Diese Stresssituation kann Tinnitus und Hyperakusis noch verstärken. Für die Betroffenen wird es noch schwieriger, ausreichend Schlaf zu bekommen", weiß Gabriele Lux-Wellenhof, Inhaberin des Frankfurter Tinnitus- und Hyperakusis Zentrums Akustika Spezial.

Im Gehirn wird umgeschaltet


Die Akustik-Meisterin stellte in ihrem Vortrag „Technische Hilfsmittel zur Verbesserung von Ein- und Durchschlafen" die Tinnitus-Retraining-Therapie vor, die von Prof. P.J.Jastreboff, University of Atlanta - der am 19. Mai selbst nach Frankfurt kommt -, entwickelt wurde. Das Frankfurter Tinnitus-Hyperakusis-Zentrum Akustika Spezial ist deutschlandweit das einzige Zentrum, das die Therapie ambulant anbietet. In drei weiteren Zentren, Berlin, Bremen und Prien, ist ein einwöchiger Aufenthalt notwendig. Bei der TRT handelt es sich um eine Therapie zur Stimulierung der Gehirnteile, die der Wahrnehmung dienen. Darin fließen auch die Forschungsergebnisse der von Gabriele Lux-Wellenhof gegründeten Tinnitus-Stiftung ein. „Durch die Audio-Stimulation bauen sich die Nervennetzwerke im Hirn wieder um.

altDr. med. Christian Hellweg studierte Medizin und Physik, u.a. in den USA. Seine Facharztausbildung absolvierte er an der Medizinischen Hochschule Hannover sowie an der HNO-Klinik der Universität Erlangen. Seit 1983 war Dr. Hellweg mit einer eigenen Praxis in Frankfurt am Main niedergelassen. Er hat sich auf die Untersuchung und Behandlung von Erkrankungen des Innenohres einschließlich des Gleichgewichtsorgans spezialisiert. ln seiner Tinnitus-Tagesklinik wird seit 1996 die Tinnitus-Retraining-Therapie angeboten. Mit Gabriele Lux-Wellenhof und Petra Bühler bildete er eines der ersten TRT-Teams in Deutschland

Deshalb erreicht man mit unseren Audio-Stimulatoren (Sanus Noiser) eine dauerhafte Habituation der Krankheit", so die Hörakustik-Meisterin. Die Habituationstherapie ermöglicht dem Patienten, die störenden Geräusche soweit aus der Wahrnehmung zu verdrängen, dass der Tinnitus erträglich wird, erklärte Gabriel Lux-Wellenhof weiter.

Wege aus dem Teufelskreis sind: „Gezielte therapeutische Maßnahmen und Schlafhygiene"


Wie es zu Tinnitus und Hyperakusis kommen kann, erläuterte bei der kürzlich stattgefundenen Vortragsveranstaltung der bekannte Frankfurter HNO-Arzt Dr. Christian Hellweg und ging anschließend auf die spezielle Problematik der Schlafstörungen ein. Seine Empfehlung, um aus dem Teufelskreis herauszukommen: „Gezielte therapeutische Maßnahmen und Schlafhygiene". „Damit kann den Betroffenen geholfen werden, wieder erholsamen Schlaf zu finden und so bevorstehende Aufgaben leichter und besser zu bewältigen", so der Referent.

Mit der „Diagnostik von schlafbezogenen Atemstörungen" beschäftigte sich Prof. Dr. Ulrich Gößler in seinem Vortrag. Der bekannte HNO-Arzt, der erst kürzlich ins St. Marienkrankenhaus nach Frankfurt gewechselt ist, vertritt die Auffassung, dass Stress und psychische Überlastung wichtige Ursachen für die Entstehung eines Tinnitus darstellen. In der Therapie des Tinnitus steht deshalb ein gesunder Lebensstil mit einem ausgewogenen Schlaf im Zentrum der Bemühungen. Professor Gößler rät den Patienten die Abklärung von Schlafstörungen bei entsprechender Anamnese.

altProf. Dr.med. Ulrich Gößler ist seit 2014 Chefarzt der Hals-Nasen-Ohren-Klinik und der Plastischen Gesichtschirurgie am Marienkrankenhus in Frankfurt, zuletzt war er Oberarzt an der Universitätsklinik in Mannheim. Er absolvierte einen Auslandsaufenthalt an der University of Toronto und brachte neue Operationsverfahren mit an die Universitäts-HNO-Klinik Mannheim. Seine besonderen medizinischen Schwerpunkte liegen in der endoskopischen Nasennebenhöhlenchirurgie, der rekonstruktiven Tumorchirurgie und der plastischen Gesichtschirurgie.
Fotos (5): T-H-Zentrum Akustika/Jutta Lamy

Gabriele Lux-Wellenhof ist Gründerin der Gabriele-Lux-Stiftung und Inhaberin von Akustika Spezial. Die Gabriele Lux-Stiftung fördert seit 2006 Wissenschaft, Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Wahrnehmungsstörungen mit den Schwerpunkten Tinnitus und Hyperakusis. Das Tinnitus-Hyperakusis-Zentrum Frankfurt, das erste ambulante Zentrum für diese Therapie, führt hier seit Jahren sehr erfolgreich die Tinnitus Retraining Therapie (TRT) durch. Das Team aus HNO-Fachärzten, Dr. C. Hellweg (Privatpatienten), Dr. R. Süssmann (Privat und Kasse) und Akustikermeisterin Gabriele Lux-Wellenhof geht bei der Therapie ganz individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen ein. Jeder Therapieschritt wird mit den Patienten besprochen. Bei Bedarf werden noch hochqualifizierte Spezialisten aus einem weitreichenden Netzwerk hinzugezogen, um den Betroffenen mit einer komplexen, ganzheitlichen Behandlung zu helfen.

Das Patientengespräch am 19. Mai mit Prof. Pavel J. Jastreboff findet im Tinnitus-Hyperakusis-Zentrum Akustika Spezial, Kaiserhofstraße 10 (3. OG), 60313 Frankfurt statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 20 €. Anmeldung unter: Telefon 0 69 - 21 97 76 86 oder Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie sie sehen können. - Mehr auch unter www.gabriele-lux-stiftung.de und www.ohrensausen.de