11.05.15 || FRANKFURT (10. Mai 2015) - Das CardioVasculäre Zentrum (VC) am Frankfurter Katharinen-Krankenhaus beschreitet neue Wege bei der Behandlung von therapieresistenten
Bluthochdruck-Patienten. Darunter versteht man Patienten, die zwischen 18 und 80 Jahre alt sind, deren systolischer Blutdruck (der erste Wert)meist 160 mmHg oder mehr beträgt und die drei oder mehr
verschreibungspflichtige Medikamente gegen Bluthochdruck einnehmen. Das „Zauberwort" heißt eine nicht-invasive Therapie -also ohne Operation oder Katheter-Eingriff - des Bluthochdruckes mit
Ultraschall. Der Studienleiter des CVC, Prof. Dr. Horst Sievert, beschreibt seine Methode so: „Durch die gezielte äußerliche Abgabe von Ultraschallenergie werden die in den Nierenarterien
verlaufenden Nerven verödet, die Verbindung mit dem Gehirn unterbrochen und somit die Ausschüttung von Blutdruck erhöhenden Hormonen gedrosselt. Das senkt das Risiko von Schlaganfall und anderen
Herz-Kreislauf-Erkrankungen". Bisher war das „Abschalten" der Nierennerven (renale Denervierung) nur durch einen Eingriff mit Kathetern möglich.
Kardiologe Prof. Dr. Horst Sievert
Die neu gestartete Studie untersucht in 12 Zentren in mehreren Ländern, darunter Groß-Britannien, Neuseeland, Australien, Polen, Tschechien, Österreich und fünf in Deutschland (das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, das Clemenshospital in Münster, das Universitätsklinikum Bonn, das CVC in Frankfurt und das Universitätsklinikum Erlangen) die Wirksamkeit und Sicherheit dieses „Surround Sound Therapiesystems", das vom amerikanischen Hersteller Kona Medical entwickelt wurde. Das System befindet sich zurzeit in der klinischen Prüfung zur Marktzulassung und ist noch nicht zum Verkauf zugelassen.
Im Gegensatz zum Radiofrequenzkatheter, dessen Energieabgabe durch die Gefäßwand erfolgt und zu Gefäßwandschäden führen kann, außerdem abhängig von der Erfahrung des Untersuchers ist und mit Röntgenstrahlung und Kontrastmitteln arbeitet, ist die nicht-invasive Denervierung frei von Röntgenstrahlungen und Kontrastmittel und begleitet ihre Energie von außen über eine automatische, computer-gesteuerte Energieabgabe.
In drei bereits angestellten Studien in Amerika waren die Ergebnisse vielversprechend - so Prof. Dr. Horst Sievert. „75 Prozent der Patienten zeigten nach sechs Monaten ein deutliches Absinken des Blutdruckes. Im Rahmen der Studien wird eine Patientengruppe mit der neuen Therapie behandelt, eine Vergleichsgruppe bekommt eine Scheinbehandlung. Dadurch kann die Wirksamkeit sicher nachgewiesen werden. Allen Patienten der Scheinbehandlungsgruppe wird nach einem Jahr die Therapie kostenfrei angeboten.
Prof. Sievert weist darauf hin, dass der Bluthochdruck die weltweit führende Todesursache ist. Die Sterblichkeit an Herz-Kreislauferkrankungen verdopple sich mit jedem Anstieg des Bluthochdrucks um 20 mmHg z.B. bei 135 zweimal, bei 155 viermal bei 175 achtmal. Eine Absenkung des Blutdrucks um 12-13 mmHg führe dagegen zu einer Abnahme von Schlaganfällen um 37 Prozent. In den meisten Fällen sei der Bluthochdruck nicht richtig eingestellt.
Nähere Informationen über prof. Sievert unter der mail: info@ CVCFrankfurt.de oder auch Telefon: 069 - 46031344. Adresse: CVC, Seckbacher Landstraße 65, 60389 Frankfurt. Internet: www.cvcfrankfurt.de