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„Jetzt hat die Frankurter Altstadt ein Gesicht“

DomRömer GmbH präsentiert im Sonderausschuss erstmalig öffentlich die Ergebnisse des Vergabeverfahrens für die Architekten

25.02.12 || altFRANKFURT (24. Februar 2012) - Als einen wichtigen Meilenstein des Frankfurter Altstadtprojektes bezeichnete im Sonderausschuss "Dom-Römer" der Geschäftsführer der DomRömer GmbH, Michael Guntersdorf, den Abschluss des Vergabeverfahrens nach der Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen (VOF) für die Architekturleistungen beim Projekt Frankfurter Altstadt. Nach diesem vorgeschriebenen Verfahren seien sowohl die Architekten ausgewählt worden, die Neubauten errichten sollen, als auch jene, die für optionale Rekonstruktionen zuständig seien. „Jetzt sehen wir zum ersten Mal, wie die Frankfurter Altstadt nach ihrer Fertigstellung aussehen wird. Die Altstadt hat damit ein Gesicht", so Guntersdorf.

altDer Hühnermarkt in der Rekonstruktion. Grafik: DomRömer GmbH

nsgesamt entstehen 15 schöpferische Nachbauten und 20 Neubauten. Der Hühnermarkt wird an 3 Seiten rekonstruiert. Bei der Auswahl der Architekten wurde besonders auf die Ensemble-Wirkung geachtet. So fügen sich die Neubauten harmonisch in die gesamte Bebauung der Altstadt ein. Damit ist nach den Worten Guntersdorfs eine „gute Verbindung von Tradition und Moderne gelungen". Auch auf einen Bezug zu Merkmalen einer historischen Bebauung nach typisch Frankfurter Vorbild wurde Wert gelegt, so etwa bei der Gestaltung der Erdgeschoss- Fassaden aus rotem Mainsandstein oder auf eine Verkleidung von Fassaden oder überhängenden Geschossen mit Schiefer. Dennoch sei klar erkennbar, dass es sich um moderne Gebäude des 21. Jahrhunderts handele, so der Geschäftsführer.

Neubauten


173 internationale Architekten hatten sich im Dezember 2010 um die Teilnahme am Wettbewerb für die Neubauten beworben, 56 von ihnen bekamen die Chance, sich am Wettbewerb zu beteiligen. Im März 2011 vergab das Preisgericht 36 Preise und 13 Anerkennungen. Die Ergebnisse des Wettbewerbs wurden öffentlich ausgestellt und in der Bevölkerung breit diskutiert.

In sogenannten Bietergesprächen, bei denen die Qualität der Entwürfe im Vordergrund stand, entwickelte die DomRömer GmbH Vergabeempfehlungen an den Aufsichtsrat, denen sich der Gestaltungsbeirat anschloss. Dabei stellte sich heraus: wo es erste Preise beim Wettbewerb gab, setzten sich die Preisträger auch bei der Vergabe durch. Nach der Zustimmung des Aufsichtsrates wurden die Gewinner-Entwürfe am Freitag dem Sonderausschuss Dom-Römer und damit erstmalig öffentlich präsentiert.

Im März beginnen die Planungen für die Neubauten, im Mai haben Bürgerinnen und Bürger bei einer Informationsveranstaltung und begehbaren Ausstellung nochmals Gelegenheit für Fragen und Anregungen. Manche Anregungen können möglicherweise in der Planung berücksichtigt werden. Im zweiten Halbjahr 2012 soll mit dem Verkauf der Häuser begonnen werden.

Schöpferische Nachbauten


Von April bis Mai 2011 konnten sich Architekten für die schöpferischen Nachbauten bewerben. 13 Architekturbüros gaben Angebote ab. Gefordert war Erfahrung mit den in der Altstadt vertretenen Stil-Epochen Gotik, Renaissance, Klassizismus und Barock. Bei den Bietergesprächen und der Auswahlentscheidung standen für die DomRömer GmbH und die „Sachverständigenkommission für die schöpferischen Nachbauten" Erfahrungen und einschlägige Referenzen im Vordergrund. Auch hier schloss sich der Gestaltungsbeirat der Vergabeempfehlung der DomRömer GmbH an, der Aufsichtsrat stimmte zu. Auch diese Architekten wurden am Freitag dem Sonderausschuss Dom-Römer und damit erstmalig öffentlich vorgestellt.

Anfang Dezember 2011 endete die Frist zur Reservierung der optionalen schöpferischen Nachbauten in der Frankfurter Altstadt. Die DomRömer GmbH führte Gespräche mit mehr als 30 Kaufinteressenten.18 von ihnen haben ein Gebäude reserviert und sich damit für den Erwerb einer Altstadt-Immobilie beworben. Damit gibt es für jede Rekonstruktion mindestens zwei Bewerber. Die besten Chancen haben Selbstnutzer mit einem starken persönlichen Bezug zu dem historischen Bauwerk.

Auf der Grundlage dieser Kriterien wertete eine Jury die Bewerbungen der Kaufinteressenten aus und leitete daraus eine Entscheidungsvorlage für die Stadtverordnetenversammlung ab. Mit einer Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung rechnet die DomRömer GmbH im Frühjahr 2012. Ist dies geschehen, kann es noch 2012 an den Abschluss der Kauf- und Erbbaurechtsverträge gehen. Alle Planungen stehen unter dem Vorbehalt einer Lösung für das Stadthaus. Guntersdorf zeigte sich in der Sitzung des Sonderausschusses allerdings zuversichtlich, dass hierfür ein verträgliches Ergebnis gefunden werde. (lt/fup)

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