28.06.14 || FRANKFURT (27. Juni
2014) - In der Planung für das neue Romantik-Museum geht es weiter voran. Beim Architektenwettbewerb „Goethehöfe" hat die Jury nunmehr die Preise vergeben. Es ist zwar kein erster Preis dabei, dafür
aber drei zweite Preise, die nach Ansicht der Juroren einer Überarbeitung der Entwürfe bedürfen und verfeinert werden sollten. Nach Meinung von Oberbürgermeister Peter Feldmann ist die Entscheidung
„ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Realisierung eines Museums der deutschen Romantik und ein Erinnerungsort für eine Schlüsselepoche der deutschen und europäischen Geistesgeschichte, zumal
Goethe im Ausland als der große Romantiker gesehen werde".
Entwurf für den Wettbewerb 'Goethehöfe' - rechts vom
Entwurf Goethes Geburtshaus im Großen Hirschgraben - , eingereicht von dem in Frankfurt ansässigen Architekturbüro Landes + Partner, Außenansicht, Visualisierung © Landes + Partner
Zu dem Gesamtkomplex zählen das neu zu schaffende Romantik-Museum, das Goethemuseum, der Bau von 35 neuen Mietwohnungen am Großen Hirschgraben und die Erhaltung des Cantate-Saals. „Der Letztere war für uns die überraschende Erkenntnis aller preisgekrönten Entwürfe", wie Bürgermeister Olaf Cunitz herausstellte.
Es war den Wettbewerbsteilnehmern freigestellt, den Baubestand ganz oder teilweise zu erhalten und für die Umsetzung des Raumprogramms zu nutzen. Eine Ausnahme blieb der Cantate-Saal, der zwar nicht unter Denkmalschutz steht, jedoch laut Aussage des Denkmalamtes der Stadt denkmalwürdig ist. Dort spielt künftig das Theater „Fliegende Volksbühne" von Michael Quast. Das innerstädtische Grundstück für den Wettbewerb ist etwa 2.500 Quadratmeter groß.
Alle vier Kriterien Goethemuseum, Volkstheater, Romantik-Museum und Wohnungsbau sind Bestandteile der drei Architektenbüros, „das uns gute Hoffnung auf eine baldige bauliche Umsetzung macht", so Kulturdezernent Felix Semmelroth.
Und das sind die drei preisgekrönten Büros: Das Berliner Büro Staab Architekten und die beiden in Frankfurt ansässigen Büros Landes & Partner sowie Prof Christoph Mäckler. Ausgeschrieben hatte den Wettbewerb „Goethehöfe" die ABG FRANKFURT HOLDING in Abstimmung mit Land, Bund Stadt und Freiem Deutschen Hochstift. Zu dem Architektenwettbewerb eingeladen waren insgesamt fünfzehn Büros.
In den nächsten zwei Monaten wird nun allen drei Preisträgern die Gelegenheit gegeben, ihre Entwürfe in einer Orientierungsphase zu überarbeiten, um zum Beispiel den großen Hof mit seinen vier Einheiten zu integrieren, damit in der zweiten Hälfte 2015 der Bauantrag eingereicht werden kann. Frank Junker, Geschäftsführer der ABG rechnet mit einer Fertigstellung des Gesamtprojekts im Jahre 2018. Nach seiner Schätzung wird es insgesamt 25 Millionen kosten. 16 Millionen Euro sind bereits durch Spenden und Zuschüsse für das Romantik-Museum eingelaufen, den Rest finanziert die ABG.
Zum Abschluss der Vorstellung würdigte OB Feldmann „das Engagement der Menschen in dieser Stadt auch in Zeiten knapper Kassen. Es zeige, was Frankfurt mit der Sammlung von Spenden und bürgerschaftliches Engagement möglich mache. Einmal mehr bin ich stolz auf unsere Stadt. Der Abschluss des Architektenwettbewerbs macht den Weg frei für den baldigen Startschuss des Projekts, das das Umfeld des Goethehauses neu aufwertet".
Und Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts/Frankfurter Goethemuseum, meinte, „ dass mit dem Wettbewerbsende eine neue Zeit mit der Aussicht auf ein baldiges Romantik-Museum anfange".
Die Arbeiten der Wettbewerbsteilnehmer werden bis 13. Juli 2014 im Arkadensaal des Freien Deutschen Hochstiftes, Großer Hirschgraben 23-25, gezeigt.