26.10.16 || FRANKFURT (26. Oktober
2016) - Die Frankfurter Statistischen Berichte erscheinen seit 1973. Die wissenschaftlich geprägte Schriftenreihe widmet sich zum einen den methodischen Hintergründen der Arbeit der Statistiker. Zum
andern beschäftigt sie sich mit tiefergehenden Analysen des Datenmaterials und umfangreichen statistischen Fragestellungen.
„Die Frankfurter Statistischen Berichte 2016 zeigen erneut, wie breit gefächert die Themen sind, die in der Frankfurter Kommunalstatistik bearbeitet werden", stellt Stadtrat Jan Schneider, der auch für die Statistik zuständige Dezernent, im Blick auf die jüngste Publikation der Frankfurter Statistikstelle fest.
Der erste Teil des Heftes lenkt das Augenmerk auf die Befragung von Bürgern als Methode der statistischen Datenerhebung. In Ergänzung „harter Zahlen" vermitteln Umfragen ein Bild der Sichtweisen und der Themeneinschätzung der in Frankfurt lebenden Menschen.
Stadtrat Jan Scneider während einer Präsentation.Foto (1):
RMTOM-Archiv/Ralph Delhees
So präsentiert Oliver Brücher die Ergebnisse der Frankfurter Wanderungsbefragung. Mit ihr ermittelt die Statistikstelle regelmäßig die Gründe, weshalb Menschen nach Frankfurt kommen, innerhalb des Stadtgebiets umziehen oder die Stadt verlassen. Arbeitsplatzwechsel ist der häufigste Grund für den Zuzug nach Frankfurt (32 Prozent), gefolgt von der Nähe zur Arbeitsstelle (25 Prozent). Die Attraktivität der Großstadt liegt als Begründung auf Platz drei (23 Prozent). Bei den Wegzügen ins Umland liegen die Hauptgründe in der Wohnsituation: Die Wohnung ist zu klein oder zu klein geworden (30 Prozent), sie ist zu teuer (22 Prozent) oder die Befragten möchten Eigentum erwerben (21 Prozent). Bei den Umzügen innerhalb Frankfurts ist für die meisten Befragten die Wohnung selbst ausschlaggebend (39 Prozent), an zweiter Stelle folgt die gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel (31 Prozent) und den dritten Platz teilen sich die Nähe zur Innenstadt und zu Grün- und Erholungsflächen (jeweils 27 Prozent). „Interessanter Weise ist unabhängig davon, ob die Menschen zu-, weg- oder umziehen, erstmals das Internet das mit Abstand präferierte Suchmedium", kommentiert Stadtrat Schneider die Ergebnisse.
Ralf Gutfleisch berichtet von den Ergebnissen der Bürgerbefragung in 21 deutschen Städten zur Lebensqualität in ihrer Stadt im Rahmen der europaweiten Urban Audit Umfrage. Spannend dabei ist im internationalen Wettbewerb der Vergleich der Frankfurter Ergebnisse mit denen der anderen Metropolen. Für die Frankfurter sind Bildung und Ausbildung sowie Wohnungswesen mit je 48 Prozent die am häufigsten genannten Themenfelder. Damit ist das Interesse am Thema Bildung und Ausbildung bei den Frankfurter Befragten seit 2009 gleichbleibend hoch. Dagegen steigt der Anteil der Interviewten, die das Thema Wohnungswesen als besonders wichtig erachten, konstant von 26 Prozent 2009 auf 48 Prozent im Jahr 2015 an. Dies deutet darauf hin, dass immer mehr Bevölkerungsgruppen in Frankfurt den angespannten Wohnungsmarkt auch persönlich wahrnehmen. Der Städtevergleich zeigt, dass diese Entwicklung nicht nur in Frankfurt zu beobachten ist. Im Durchschnitt aller teilnehmenden Städte stieg der Anteil der Nennungen seit 2009 um 16 Prozentpunkte auf 35 Prozent an.
Im zweiten Teil der diesjährigen Frankfurter Statistischen Berichte liegt der Fokus auf den Methoden und Werkzeugen der Statistik und dem Blick hinter die Kulissen der täglichen Arbeit der Frankfurter Statistiker.
Michael Wolfsteiner erläutert die Notwendigkeit der Umrechnung früherer Ergebnisse nach Gebietsstandänderungen bei Wahlbezirken. Er stellt ein neues Verfahren vor, das diesen Prozess mit Hilfe eines Geografischen Informationssystems weitestgehend automatisiert erledigt.
„Auch der vorliegende Band dokumentiert die Tradition der qualitätvollen Veröffentlichung von Befragungsergebnissen und Datenauswertungen durch die Frankfurter Statistikstelle", hebt Stadtrat Schneider hervor. Den weiten Entstehungsweg der Veröffentlichungen von der Idee und dem Datenmaterial bis zum gedruckten Werk beschreibt Michael Wolfsteiner im letzten Artikel der Frankfurter Statistischen Berichte 2016.
Die „Frankfurter Statistischen Berichte 2016" stehen unter http://www.frankfurt.de/statistische_berichte als kostenloses PDF-Download zur Verfügung. (kus)