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Heute beginnt das Mainuferfest mit dem Äppelwoianstich

Vier Tage Traditionsfest seit 1340 - Fischerstechen und Feuerwerk sind Höhepunkte           von Karl-Heinz Stier

04.08.17 || altFRANKFURT (03. August 2017) - Nur noch wenige Stunden trennen das traditionelle Mainuferfest von der offiziellen Eröffnung heute um 18 Uhr auf dem Römerberg. Den Startschuss gibt Oberbürgermeister Peter Feldmann mit dem Anstich eines Äppelwoifasses am Gerechtigkeitsbrunnen. Gesponsert wurde das Stöffche von der Firma Possmann.

altAn die Fahrgeschäfte wird noch letzte Hand angelegt

Vier Tage dauert „die letzte Innenstadtkerb" - so Thomas Feda, Geschäftsführer der Tourismus & Congress GmbH Frankfurt, zu der rund 300.000 Besucher erwartet werden, darunter auch „viele ausländische Besuchergruppen, die sich dieses typisch deutsche Volksfest inmitten einer Großstadt nicht entgehen lassen wollen". Die Öffnungszeiten sind: Freitag und Samstag von 12 bis 1 Uhr, Sonntag und Montag von 12 bis 24 Uhr.

Gastronomische Betriebe mit Sommergärten am Rande des Mainufers, Buden und Fahrgeschäfte sind dabei - insgesamt 108 Geschäfte. Erstmals lädt eine Familienachterbahn ein. Außerdem gibt es wieder Los - und Schießbuden, „Geschäfte, die man immer seltener auf Volksfesten sieht", so Thomas Feda.

altErstmals dabei: eine Familienachterbahn

Höhepunkt des 4-Tage-Programms, das am Montag, 8. August zu Ende geht, ist am gleichen Abend, um 22 Uhr, ein Höhenfeuerwerk, das man von allen Seiten des Mains bewundern kann und zwanzig Minuten dauert. Es soll das Feuerwerk des Museumsuferfestes noch überbieten.
Am Sonntag, um 16 Uhr, ist das historische Fischerstechen, bei dem stets einer vom Bord des Bootes gehen muss, und auf der Bühne am Römerberg spielen jeden Tag mehrere Kapellen und Musikgruppen.

Oberbürgermeister Peter Feldmann wies auf die historische Bedeutung der Frankfurter Volksfeste hin, an denen stets alle Schichten des Volkes teilnehmen konnten. „Man hatte das Gefühl, dass man dem Volk was bieten sollte". Daraus hätten sich gelebtes Brauchtum, Traditionen und Rituale entwickelt, die für uns heute eine Selbstverständlichkeit sei.

altaltOB Feldmann bei der Erläuterung des 4-Tage-Programmes, links neben ihm Thomas Feda, Geschäftsführer der Tourismus & Congress GmbH Frankfurt

Linkes Bild: Schaustellervorsitzender Thomas Roie kündigt UNESCO-Initiative zum Kulturgut Volksfest an. Fotos (4): Karl-Heinz Stier

Ein Blick in die Chronik stützt diese These. Die Weihe der Dreikönigskirche am 23. Juli 1340 gilt als der Ursprung des Mainfestes. Aus dieser leiteten Mainfischer und -schiffer ihr Fischerfest ab, „welchem sie ihrem Fluss und seiner Gaben huldigten". Sie feierten mit „Ochs am Spieß", ließen Wein aus dem Gerechtigkeitsbrunnen fließen und erfreuten sich an Passionsspielen, die Schüler in den „Himmelreich-Hütten" aufführten. Gänserupfen, Entenfangen der Fischer, Böllerschießen, Feuerwerke und farbenprächtige Korsofahrten in Vierer- und Sechserzügen am Mainufer entlang gehörten dazu. Anlässlich der Einweihung der neuen „Alten Brücke" erinnerte man sich der alten Mainfeste und veranstaltete wieder jährlich Volksfeste am Main. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte der damalige Oberbürgermeister Dr. Walter Kolb die Tradition weiter fort.

Thomas Roie vom Frankfurter Schaustellerverband kündigte für seine Berufsorganisation in Deutschland die Bewerbung und Anerkennung der „gelebten Volksfestkultur in Deutschland" als immaterielles Kulturerbe bei der UNESCO an. „Volksfeste sind in unserer Gesellschaft ein wichtiger Bestandteil der Freizeitgestaltung, Orte des sozialen Miteinanders und stiften Identität und Integration. Hier werden regionale Bräuche gepflegt sowie Traditionen gelebt und weiterentwickelt. Die Volksfeste bieten den Menschen nicht nur Zerstreuung und Abstand vom Alltag. Sie haben zugleich einen unverzichtbaren Stellenwert im dörflichen und städtischen Leben", sagte Roie zur Begründung seiner Initiative.

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