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6.500 funkelnden Lichtern über 200 Ständen

Bethmännchen, Quetschemännchen und diesmal noch der Kuschelbembel - Frankfurter Weihnachtsmarkt vor Besucherrekord           von Karl-Heinz Stier

24.11.18 || altFRANKFURT (24. November 2018) - In genau vier Wochen ist Weihnachten bis dahin aber finden landauf, landab Advents- und Weihnachtsmärkte statt. Einer der ältesten Märkte ist der Frankfurter, der erstmals im Jahr 1393 erwähnt wurde. Der diesjährige Frankfurter Weihnachtsmarkt beginnt in zwei Tagen, am Montag, 26. November. Dann glitzern wieder unzählige Lichter, es duftet nach heißem Apfelwein und das süße Mandelaroma der traditionellen Bethmännchen kitzelt den Gaumen. Von der Zeil bis zum Mainufer erstecken sich die Stände. Die Neue Altstadt lädt zu einem Spaziergang durch die verwinkelten Gassen abseits des Marktes.
Umrahmt von den Kulissen von Römerberg und Paulskirche laden 200 weihnachtlich dekorierte Stände, an denen derzeit noch gewerkelt wird, „im Herzen von Frankfurt" - so Oberbürgermeister Peter Feldmann. Sie erwarten drei Millionen Besucher 27 Tage lang zum Verweilen, zum Kauf, zum Genießen ein.

Der Frankfurter Weihnachtsmarkt ist einer der ältesten und größten in Deutschland. Klassische Artikel wie Weihnachtsschmuck und -dekoration sowie Kerzen werden ebenso angeboten wie neuzeitliches Kunstwerk. In seiner Entwicklungsgeschichte hat sich die Weihnachtsveranstaltung von einem reinen Verkaufsmarkt zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt oder wie Thomas Feda, Geschäftsführer der Tourismus GmbH es nennt, zu „einer großen Kommunikationsplattform". Glühweinstände, Imbissangebote in großer Vielfalt und beheizte Gaststuben bieten den Rahmen, sich mit Freunden, Familien oder Arbeitskollegen zu einem After-Wort-Treff oder zum Feiern zu versammeln. Das kulinarische Angebot reicht von Frankfurter Spezialitäten Quetschemännchen, rustikale Produkte wie Waffeln, Gans, Reibekuchen bis zu Handkäs-Fondue oder Grüne Soße-Crêpes mit Ochsenbrust.

Das Wahrzeichen des Frankfurter Weihnachtsmarktes ist der Weihnachtsbaum mit seinen 6.500 funkelnden Lichtern. Dieses Jahr ist er ein Geschenk aus dem hessischen Spessart, genauer aus Schlüchtern. Die Rotfichte ist etwa 80 Jahre alt, 31 Meter hoch und etwa 6,2 Tonnen schwer. „Es ist erstaunlich, wie sehr die Frankfurter Bürger Anteil an den Weihnachtsbäumen am Römer nehmen. Sie interessieren sich, ob er wohlbehalten ankommt, gerade oder schief steht und gutgewachsen ist oder andere ernst oder weniger ernst gemeinte Vorschläge", erzählt der OB Peter Feldmann.

Die Kaiser als Nikoläuse


Ein weiteres mittlerweile auch Sammelobjekt sind die alljährlich neu entwickelten Glühweintassen, die diesmal das Jahrhundertprojekt die Neue Altstadt abbildet. Sie zeigt den Krönungsweg in skizzenhafter Form und einen weihnachtlich interpretierten Krönungszug - farblich insgesamt in Violett-Tönen gehalten. Außen ein eher lichtes Flieder, im Innendekor ein tiefes, dunkles Violett mit der Inschrift: „Das neue alte Herz: die Frankfurter Altstadt. Dom-Römer-Quartier". Neu ist auch eine Geschenkidee für Frankfurt-Liebhaber: der Kuschelbembel für 8,95 Euro. „Ein Stück Frankfurt zum Ausruhen und Träumen"- wie Thomas Feda betont.

105 Künstler zeigen ihre Werke in der Paulskirche und den Römerhallen


Mit einem Kunstmarkt und seiner Jahresschau ist der Berufsverband Bildender Künstler auch in diesem Jahr wieder präsent. 105 Künstler aus Frankfurt und Umgebung zeigen ihre Werke in der Paulskirche und den Römerhallen. Es sind Gemälde, Grafiken, Fotografien, Skulpturen, Objekten sowie Schmuck und Kunsthandwerk zu sehen.

„Quetschemännchen" als Liebesbeweis


Lange Zeit war der „Christkindchesmarkt"- wie er einst hieß eine reine Frankfurter Angelegenheit. Fremde wurden als Händler nicht zugelassen. Dadurch bekam der Markt in seiner Entwicklung ein typisch Frankfurter Gepräge. Beste Handwerksware wurde angeboten, daneben Spielsachen, Süßigkeiten und weihnachtliche Geschenke. Bis in die achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts war es üblich, dass Frankfurter Eltern das Spielzeug für ihre Kinder ausschließlich auf dem Weihnachtsmarkt kauften. Auch die „Bethmännchen" können als typische Frankfurter Backwaren auf eine jahrhundertalte Tradition zurückblicken. Leider haben die schüchternen Verehrer heute nicht mehr die Möglichkeit, wie die Junggesellen des 19. Jahrhunderts. Diese pflegten ihrer Verehrten ein „Quetschemännchen" ins Haus zu schicken, behielt sie es, durfte er hoffen, sandte sie es zurück, wurde er nicht erhört.

Der Weihnachtsmarkt wird am 26.November um 17.05 Uhr mit dem Glockenspiel von der Nikolaikirche eröffnet. Nach der Eröffnungsansprache des OB gibt es ein Live-Konzert zum Mitsingen mit der Oper Frankfurt und fast jeden Tag Adventskonzerte. Das Frankfurter Stadtgeläut (6o Glocken aus 10 Kirchen) ist am 1. Dezember von 16.30 Uhr bis 17 Uhr und am 24. Dezember von 17 Uhr bis 17.30 Uhr zu hören.

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