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Weichen für die moderne und fahrgastorientierte Umgestaltung des Bahnhofsgeländes gestellt

Nachdem Niederjosbacher-Tunnel für Autos, Radfahrer und Fußgänger kommt jetzt der am Stadtbahnhof dran

10.08.10 || altaltEPPSTEIN (09. August 2010) - In Anwesenheit von Landrat Berthold Gall ist der Tunnel unter der Bahn in Eppstein-Niederjosbach am 31. Mai für Autos, Radfahrer und Fußgänger freigegeben worden. Jetzt geht es an den Neubau eines weiteren Tunnels. Der Eppsteiner Eisenbahntunnels am Stadtbahnhof muss für die moderne und fahrgastorientierte Umgestaltung des Bahnhofsgeländes erneuert werden. Nochmals kurz auf die Freigabe des Niederjosbach-Tunnel. Bei der Übergabe waren alle Honoratioren aus dem Main-Taunus-Kreis dabei, so unter anderem Eppsteins Erster Stadtrat Alexander Simon, Harald Mank, Leiter des Amtes für Straßen und Verkehrswesen, Günter Hermann vom Hessischen Verkehrsministerium und Stefanie Doffing von der Deutschen Bahn. Bis dato hatte es am Niederjosbacher Bahnhof einen schienengleichen Bahnübergang gegeben. Statt über die Schienen können die Autos, wie erwähnt, seit dem 31. Mai durch einen Tunnel unter ihnen hindurch fahren.

Das mehr als sieben Millionen Euro teure Projekt wurde von Bund, Bahn und Kreis gemeinsam finanziert. Der Main-Taunus-Kreis übernahm dabei nach Abzug von Zuschüssen mehr als 900.000 Euro. Darüber hinaus trug auch die Stadt Eppstein Kosten, unter anderem für die notwendig gewordene Verlegung der Wasserleitung.

Wie Gall erläuterte, wurden die Schienen in Niederjosbach bislang zu ebener Erde von der Kreisstraße 792 gekreuzt. Diese Straße wurde unter die Schienen der S-Bahn Frankfurt-Niedernhausen geführt und von einem Rad- und Fußweg flankiert. Für den Radfahrer- und Fußgängerverkehr vom Parkplatz zum Haltepunkt der S-Bahn wurde parallel zu den Schienen eine Brücke gebaut. Ein Aufzug zum nördlichen Bahnsteig soll besonders den Behinderten den Zugang erleichtern.

Der Landrat hatte in der Vergangenheit persönlich beim Vorstand der Deutschen Bahn AG darauf gedrängt, das seit langem geplante Vorhaben zu verwirklichen. Im Dezember 2007 hatte der Kreisausschuss dann die Bauarbeiten vergeben. „Der Kreis hat sich immer für die Baumaßnahme eingesetzt", so Gall. „Trotzdem mussten die Bürger mehr als 30 Jahre darauf warten. Gut, dass es damit jetzt ein Ende hat." Im Januar 2008 war mit den Bauarbeiten begonnen worden.

Das Bild zeigt die Verkehrsfreigabe am Niederjosbacher-Tunnel. Von links nach rechts sind zu sehen: Eppsteins Erster Stadtrat Alexander Simon, Kreistagsvors-itzender Mathäus Lauck, Landrat Berthold Gall, Stefanie Doffing von der Deutschen Bahn, Harald Mank vom Amt für Straßen- und Verkehrswesen, Günter Hermann vom Hessischen Verkehrsministerium und Christoph Piotrowski, Ortsvorsteher von Bremthal. Foto: lkmtk

Die Bauarbeiten am Eppsteiner Tunnel beginnen


Für die Modernisierung des Eppsteiner Stadtbahnhofes steht in den nächsten Monaten der Beginn einer weiteren entscheidenden Phase an. Mit dem Neubau des Eppsteiner Eisenbahntunnels werden die entscheidenden Weichen für die moderne und fahrgastorientierte Umgestaltung des Bahnhofsgeländes gestellt.

Über die vergangenen Jahrzehnte haben sich Bedeutung und Funktionalität des Eppsteiner Bahnhofes auseinander entwickelt. Das Symbol des Eppsteiner Aufschwungs zur Wende zum 20. Jahrhundert ist bis heute ein zentraler Verkehrsknoten des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) innerhalb der Stadt und für das Umland: So nutzen monatlich mehr als 35.000 Personen die dortigen ÖPNV-Angebote. Doch die immer noch den ursprünglichen Strukturen entsprechende bahnbetriebliche Austattung des Bahnhofsgeländes wird schon lange modernen Anforderungen nicht mehr gerecht.

In einer Kooperationsvereinbarung haben Gesellschaften der Deutschen Bahn AG, der Rhein-Main-Verkehrsverbund und die Stadt Eppstein mit der Stadtentwicklungsgesellschaft ein sehr umfangreiches Projekt zur umfassenden Modernisierung und Revitalisierung des Eppsteiner Stadtbahnhofes vereinbart. Eine zeitgemäße und moderne Nutzung von Verkehrsmitteln soll auch wieder in einem zeitgemäßen und modernen Umfeld geschehen.

Die ersten Abschnitte des Bauvorhabens waren die Sanierung des Bahnhofsgebäudes und der Bau der Rad- und Fußwegbrücke (und damit auch die Anbindung an das Radwegenetz). Auch die Sanierung der Bogenstützwand kann dazu gezählt werden.

Die Bausubstanz des 130 Jahre alten Bauwerks ist in einem sehr schlechten Zustand


Nun steht der umfangreichste Schritt des gesamten Vorhabens an: Die gesamte Struktur des Bahnhofsgeländes mit allen ihren Einschränkungen - wie Trennung des Bus- und S-Bahnverkehrs und das Halten der S-Bahn in einer Kurve - wird durch die Gleisführung in Folge der Lage des Eppsteiner Tunnels bestimmt. Die Bausubstanz dieses über 130 Jahre alten Bauwerkes ist mittlerweile in einem sehr schlechten Zustand; der Bergdruck und eindringendes Wasser schaffen Probleme. Stützmaßnahmen durch einen Innenausbau sind wegen des geringen Durchmessers ungemein problematisch. Eine Sanierung ist wegen hohen Verkehrsaufkommens so nicht sinnvoll. Daher hat sich die DB Netz entschlossen, einen neuen zweigleisigen Tunnel parallel zu dem Bestehenden zu bauen. Diese neue Tunnellage bringt erhebliche Vorteile für die Gestaltung des Eppsteiner Stadtbahnhofes mit sich: So müssen die Gleise anders gelegt und in der Folge auch die Bahnsteige anders geordnet werden, nun gerade ausgerichtet.

Optimale Verknüpfung vom Bus zur Bahn


So entsteht eine ganz neue Situation für den Stadtbahnhof: Vor den Gleisen fächert die Fläche nun so weit auf, dass Busse dort problemlos wenden können. Dies ermöglicht eine komplette Neuordnung des Verkehrs. Der Busverkehr wird über die Brücke auf den Vorplatz geführt, wo er parallel zu Gleisen hält und so die optimale Verknüpfung zur Bahn gewährleistet. Eine gemeinsame Überdachung von Bus- und Bahnsteig verbessert die Aufenthaltsqualität. Auf dem Vorplatz werden außerdem Behinderten-, Bike+Ride, Kiss+Ride, Taxenstell- und Kurzparkplätze für die Besucher des Stadtbahnhofes angelegt. Auf der gegenüberliegenden Gleisseite wird eine große Park+Ride-Anlage entstehen, die dann niveaugleich vom neuen Außenbahnsteig zu erreichen ist. Zudem erhalten die Bahnsteige Aufzüge, so dass sie barrierefrei zu erreichen sind.

Voraussichtlich im September wird dieser zentrale Bauabschnitt beginnen. Dann wird zunächst der große Park+Ride-Platz hinter den Schienen gesperrt. Zuerst wird das Basaltsteinpflaster entfernt, im Anschluss daran erfolgt die Baustelleneinrichtung. Mit der Baustelleneinrichtung erfolgt die Sperrung des Bahnübergangs. Die Zufahrt zur Villa Anna erfolgt über den mit einer festen Decke versehenen Panoramaweg.

Gesamte Bauzeit erstreckt sich bis zum Jahre 20115


Die eigentlichen Arbeiten an der neuen Tunnelröhre werden mit Fahrplanwechsel Mitte Dezember beginnen, damit die Abbrucharbeiten in den Fahrplan der S-Bahn eingepasst werden können und keine Wartezeiten für die Fahrgäste entstehen. Voraussichtlich ab dem Winter 2012/ 13 wird dann mit dem Bau der neuen Bahnsteige begonnen. Nach Fertigstellung der Bahnsteige mit den neuen Verkehrsgleisen entsteht im Bereich des ehemaligen Güterbahnhofs ein großer P+R-Parkplatz für bis zu 210 PKW und unmittelbar am Bahnsteig Richtung Frankfurt eine B+R-Anlage. Ab dem Jahr 2015 wird auch der gesamte Bahnhofsvorplatz neu gestaltet.

Der Wegfall der P+R-Plätze während der Bauphase wird durch einen verstärkten Einsatz des Öffentlichen Personen Nahverkehrs kompensiert: Die Buslinie 805 verkehrt halbstündig und wird voraussichtlich über den Bahnhofsvorplatz geführt. Darüber hinaus sollen auch die anderen P+R-Plätze entlang der Linie S2 eine Alternative bieten. Innerhalb Eppsteins ist hier insbesondere der S-Bahnhaltepunkt Niederjosbach zu nennen.

Mit der Fertigstellung der gesamten Maßnahme wird Eppstein einen Stadtbahnhof haben, der den modernsten Anforderungen entspricht. Er wird ein attraktives Eingangstor in die Burgstadt darstellen und durch die weitere Aufwertung der Blickachse Burg - Altstadt - Stadtbahnhof auch von städtebaulicher Bedeutung sein.
(de/dw-lkmtk/tk-stepp)

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