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„Für Kriftel viel erreicht“

Bürgermeister Seitz zieht Bilanz der letzten fünf Jahre

23.11.10 || altKRIFTEL (22. November 2011) - Am 27. März 2011 finden die Kommunalwahlen in Hessen statt. Auch in Kriftel wird die Gemeindevertretung neu gewählt. Der Haushaltsplan für das nächste Jahr ist also zugleich der letzte, den das in der letzten Kommunalwahl vor fünf Jahren gewählte Parlament in seiner heutigen Zusammensetzung beschließen wird. Deshalb nutzte Bürgermeister Christian Seitz kürzlich bei der Einbringung des Etatentwurfs 2011 auch einen Rückblick auf „fünf ereignisreiche und arbeitsintensive Jahre".

In finanzieller Hinsicht war es eine sehr wechselhafte Zeit. Vor fünf Jahren startete man mit einem kumulierten Fehlbetrag infolge von Steuereinbrüchen in Höhe von rund 4 Mio. Euro. Bis zum Ausbruch der schwersten Weltwirtschaftskrise der Geschichte und ihren Folgen für die öffentlichen Haushalte war es der Gemeinde gelungen, diese „Altlasten" komplett abzutragen und wieder einen ausgeglichenen Etat - zuletzt 2008 - aufzustellen.

Gemeinsamer Erfolg


„Ein besonderer gemeinsamer Erfolg" sei dies gewesen, lobt Seitz (unser Foto) die Zusammenarbeit von Verwaltung. Gemeindevorstand und Parlament. Und von der oft unberechenbaren Entwicklung der Finanzen einmal abgesehen, die nun wieder einen Etatausgleich unmöglich macht: „Inhaltlich haben wir in den vergangenen fünf Jahren für Kriftel viel erreicht", betont der Bürgermeister. Die Familienpolitik sei dabei ein Schwerpunkt gewesen.

Familienfreundliches Kriftel


Förderprogramm für junge Familien zum Erwerb von Wohneigentum, umfangreicher Ausbau der Kinderbetreuung von „U3" bis ins Schulalter, Bau eines weiteren Kindergartens und Vorbereitung des Neubaus der Kindertagesstätte Linsenberg, Verlegung des offenen Jugendtreffs in das Freizeithaus und damit Verzahnung mit der Jugendarbeit des MTK an der Weingartenschule, beispielhaftes Präventionsprojekt „Hier wird mir geholfen" und Vieles mehr - Pluspunkte, die dafür sorgen, dass Kriftel, so Seitz, sowohl von den Bürgern als auch von außen als eine besonders familienfreundliche Gemeinde wahrgenommen werde.

Große Projekte


Darüber hinaus nannte Seitz die Großprojekte, die in den vergangenen fünf Jahren umgesetzt oder auf den Weg gebracht wurden: Die Sanierung des Parkbades, mit Gesamtkosten in Höhe von fünf Mio. Euro die größte Einzelinvestition in der Geschichte der Gemeinde, sei eine mutige Zukunftsinvestition gewesen, deren Ergebnis nun bei den Kriftelern „wirklich sehr gut" ankomme. In drei Bauabschnitten sind die Schwarzbachhallen erweitert, saniert und barrierefrei gemacht worden. „Auch die Entscheidung, gemeinsam mit dem Main-Taunus-Kreis eine weitere Großhalle an der Konrad-Adenauer-Schule zu errichten, war eine richtige Entscheidung für unsere Sportvereine", so Seitz. Rund vier Mio. Euro habe die Gemeinde in den letzten fünf Jahren in Sportstätten investiert. „Schaut man sich um, ist das für eine Gemeinde unserer Größenordnung sehr bemerkenswert."

„Schlüsselinvestition" Zubringerstraße


Auch in die Verkehrsinfrastruktur sei erheblich investiert worden. Der Bürgermeister verwies u.a. auf den barrierefreien Ausbau des Krifteler Bahnhofs mit Gestaltung des Südausgangs, die Neugestaltung der Einmündung des Schmelzwegs in die L 3018 in Kooperation mit der Stadt Hofheim wie auch auf den Neubau der Oberweidbrücke, der für Autofahrer wie für Fußgänger zu deutlichen Verbesserungen geführt habe. „Wichtigstes Verkehrsinfrastrukturprojekt für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde stellt aber die Zubringerstraße in unser Gewerbegebiet dar. Es ist, so hoffen wir, die Schlüsselinvestition für die Entwicklung unserer Gemeinde in der Zukunft.".

Wirtschaftsförderung fortsetzen


Durch eine verstärkte Wirtschaftsförderung, für die sich der Erste Beigeordnete Jirasek stark engagiere, sei es u.a. gelungen, auch neue Unternehmen in Kriftel anzusiedeln. Damit sei auch die Zahl der Arbeitsplätze in der Gemeinde erheblich gestiegen. „Die Bemühungen müssen fortgesetzt werden, vor allem hinsichtlich der Erweiterung des Gewerbegebietes", betont Seitz. Nur wenn es den Betrieben gut geht, geht es auch unserem Haushalt gut, und dann können wir uns auch die Sozialpolitik leisten, die wir für wichtig und richtig halten."

altAnm. d. Red.- Zu dieser Erfolgsgeschichte zählt auch der neue Rewe-Markt an der L 3011. Vergangenen Donnerstag hat der Discounter Rewe seine neue Filiale an der L 3011 in Kriftel eröffnet. Am Vorabend haben Bürgermeister Christian Seitz (rechts) und der Erste Beigeordnete Franz Jirasek (lMitte  hier zusammen mirt der Niederlassungsleiterin) im Rahmen einer Feier mit geladenen Gästen den Verantwortlichen des Unternehmens zu der Neueröffnung gratuliert. Rewe-Standortplaner Axel Kittler und Michael Kuffler von der Projektentwicklungsfirma bamac lobten die Gemeinde wie alle weiteren Beteiligten am Zustandekommen des Projektes für die gute und professionelle Zusammenarbeit. Die Vorbereitungen für den neuen modernen Markt sind planmäßig verlaufen. Die Niederlassung besteht aus einem Lebensmittel- und einem Getränkemarkt, die durch eine Filiale der Glocken-Bäckerei voneinander getrennt sind. Am neuen Standort L 3011, der besonders wegen seiner verkehrsgünstigen Lage attraktiv ist, beschäftigt Rewe 48 Mitarbeiter. Einkaufen kann man dort montags bis samstags von 7 bis 24 Uhr.

Wenige Stunden vor der Eröffnung des REWE-Marktes hat Bauherr Kuffler  - der rund 5 Millionen in das Grundstück und in den bau investiert hat -  die neue Filiale samt Grundstück an die Immobiliengesellschaft Insula GmbH verkauft. Über den Kaufpreis wurde beisher nichts verlautet.(de)

Weitere Projekte


Eine wichtige sozialpolitische Investition sei die Sanierung des Josef-Wittwer-Hauses (Altenwohnheim) gewesen. Zugleich habe man mit der energetischen Sanierung auch einen Beitrag zur Schonung der Umwelt erbracht, ebenso mit der Installation von Photovoltaikanlagen auf dem Rathaus und dem Bahnhofsgebäude. Als Maßnahmen, mit denen das Ortsbild optisch aufgewertet worden ist, nannte Seitz die ansprechende Gestaltung des Verkehrskreisels am Ortseingang im Norden sowie die Aufwertung des „Dalles" im Ortskern, der mit Sitzgelegenheiten und Brunnen zu einem attraktiven Treffpunkt geworden sei. Weitere Punkte, die der Rathauschef in seinem Rückblick aufzählte, waren der Ausbau der Kirchstraße, die Neugestaltung der Parkflächen an der Bleichstraße sowie die Erweiterung des Heimatmuseums.

Ehrenamt-Förderung wichtig


Doch auf einen weiteren Aspekt hinzuweisen, ist dem Bürgermeister ein wichtiges Anliegen: „Nur mit Hilfe Hunderter ehrenamtlicher Bürgerinnen und Bürger kann das, was Kriftel bewegt - im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit, in der Seniorenarbeit, im Sport und vor allen Dingen auch in der Kultur - auf die Beine gestellt werden." Das gelte auch für das friedlichen Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen und Nationalitäten in der Gemeinde. „Dass wir bei uns damit so wenig Probleme haben, ist ein großes Verdienst des Ausländerbeirates wie auch der Gemeindekörperschaften und der Parteien, die früh erkannt haben, dass es wichtig ist, aufeinander zuzugehen zu handeln und nicht nur zu reden." Jedes Jahr stelle das Parlament mit dem Haushalt ca. 20.000 Euro für die Integrationsmaßnahmen zur Verfügung. „Und der Ausländerbeirat entwickelt immer neue Ideen, wie das Miteinander noch verbessert werden kann."

Leider sei es in der ablaufenden Wahlperiode noch nicht gelungen, das Pflegezentrum am Brunnenweg in „trockene Tücher" zu bringen, so Seitz. „Immerhin ist es aber gelungen, ein zukunftsweisendes Konzept zu verabreden und die notwendigen baurechtlichen Grundlagen zu schaffen." Über die vertraglichen Bedingungen müssten sich nun Investor, Betreiber und Grundstückseigentümer einig werden. „Wir sind zuversichtlich, dass das in den nächsten Wochen und Monaten gelingt. Die Menschen warten auf dieses Angebot."

In fünf Jahren 15 Mio. Euro investiert


Insgesamt haben Gemeinde, Gemeindewerke und Gewobau in den letzten fünf Jahren ca. 15 Mio. Euro investiert. Die Etatschwerpunkte haben sich in diesem Zeitraum deutlich verändert. „Gerade im Bereich der Kinderbetreuung ist der Anteil der Aufwendungen im Vergleich zu den Gesamtaufwendungen von 15 auf 25 Prozent gestiegen", erklärt der Rathauschef. „Wir konnten das nur machen, weil unser Haushalt von 2006 bis 2008 ausgeglichen war und jeweils sogar ein Überschuss erzielt werden konnte." Dabei sei ein konsequenter Sparkurs befolgt worden. Die gewaltigen Investitionen der letzten Jahre habe man nicht ohne Neuaufnahme von langfristigen Verbindlichkeiten finanzieren können. Doch sei es gelungen, die Großprojekte ohne Aufstockung des Personals im Rathaus zu stemmen. „Auch darauf können wir stolz sein".

Als Folge der Wirtschaftskrise hat man bereits bei der Aufstellung des Gemeindehaushalts 2010 ein Defizit in Höhe von 4,7 Mio. Euro einplanen müssen. Auch im nächsten Jahr ist ein Defizit unvermeidlich. „Die Lage ist am Ende dieser Wahlperiode noch einmal deutlich schlechter als zu Beginn", stellt der Rathauschef fest. Doch habe man mit der Entwicklung des Mönchhofgebietes einen erfolgversprechenden Weg beschritten, der durch Ansiedlung weiterer Gewerbebetriebe die finanzielle Basis der Obstbaugemeinde stärken soll. „Kriftels finanzielle Zukunft liegt im Mönchhofgebiet", so Seitz. „Und wir müssen jetzt gemeinsam die Weichen dafür stellen, dass die Früchte, die wir in einigen Jahren dort hoffentlich ernten können, möglichst groß bzw. ertragreich sind." (mk/gemkri)

Fotos: Ralph Delhees (2)

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