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BM Seitz: „Kriftels finanzielle Zukunft liegt im Mönchhofgebiet“

Rahmen für die Weiterentwicklung des 13 Hektar großen Areals ist festgelegt

16.02.11 || altKRIFTEL (16. Februar 2011) - „Kriftels finanzielle Zukunft liegt im Mönchhofgebiet", hatte Bürgermeister Christian Seitz in seiner Rede zum Gemeindehaushalt 2011 festgestellt. „Und wir müssen jetzt gemeinsam die Weichen dafür stellen, dass die Früchte, die wir in einigen Jahren hoffentlich dort ernten können, möglichst groß und ertragreich sind." Der „Mönchhof" ist das Gebiet zwischen der Bahnlinie und der A 66 im Südosten von Kriftel. Früchte bringen in Form von Steuereinnahmen und auch Arbeitsplätzen sollen dort Gewerbe-Neuansiedlungen auf einem 13 Hektar großen Areal zwischen dem bestehenden Gewerbegebiet und dem „Krifteler Wäldchen" um die Brunnenanlage Sindlinger Weg.

Die Gemeindegremien beschäftigen sich seit vielen Jahren mit der Weiterentwicklung des „Mönchhofs" in diesem Bereich. Eine unabdingbare Voraussetzung war zunächst einmal der Bau der Zubringerstraße, da zusätzliche Ansiedlungen über die ohnehin stark frequentierte Gutenbergstraße allein nicht erschlossen werden können. Mit zwei leistungsfähigen Straßen kann die Erschließung des Gebietes sichergestellt werden. Jetzt geht es um die Frage, wie die Flächen künftig genutzt werden sollen - neben Gewerbeansiedlungen ist auch eine Wohnbebauung vorgesehen. Vor annähernd zwei Jahren hatte die Gemeinde das renommierte Frankfurter Planungsbüro Albert Speer und Partner mit der Erstellung einer Studie beauftragt. Die Planer hatten ihre Arbeit im Sommer 2010 im Gemeindevorstand und im Planungsausschuss vorgestellt.

„Vorzugsvariante" mit weitestgehender gewerblicher Nutzung


Die Studie beschreibt den Rahmen für die künftige Nutzung des Gebietes bzw. die Aufteilung zwischen Wohnen und Gewerbe. Die Planer haben dazu drei Varianten ausgearbeitet. Mit diesen hat sich der Gemeindevorstand zwischenzeitlich eingehend beschäftigt. Als „Vorzugsvariante" wurde schließlich die Lösung ausgewählt, die eine weitestgehende gewerbliche Nutzung vorsieht. „Unser Hauptziel ist und bleibt es, die Gemeindefinanzen durch zusätzliche Gewerbeansiedlungen zu stärken", begründet der Erste Beigeordnete Franz Jirasek die Auswahl. Am Montag letzter Woche hat der Planungsausschuss einstimmig bei drei Enthaltungen beschlossen, dass die vom Gemeindevorstand ausgewählte „Vorzugsvariante" die Basis der Fortentwicklung und Konkretisierung der weiteren Maßnahmen bilden soll.

Nach dieser Rahmenplanung ist eine 5,1 Hektar große Teilfläche des Plangebietes für eine Wohnbebauung entlang der Mönchhofstraße vorgesehen. 6,8 Hektar sollen gewerblich genutzt werden. In dieser Fläche sind die bereits bestehenden Betriebe jenseits der Straße „Am Holzweg" enthalten. „Wir halten uns allerdings die Option offen, die gewerbliche Nutzung je nach Bedarf auch noch teilweise weiter in Richtung Bahnlinie auszudehnen", so Jirasek. Die Festlegungen der Rahmenplanung sind ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Weiterentwicklung. Doch die Hauptarbeit steht noch bevor. „Auf uns kommt jetzt eine Vielzahl von Aufgaben zu", stellt Jirasek fest.

Kanalverlegung schon 2012?


Eine davon ist zunächst die Verlegung eines großen Abwasser-Sammelkanals von der Paul-Duden-Straße durch das Mönchhofgebiet zur Abwasserreinigungsanlage. Der Kanal ist wichtig für die Entwässerung der Wohngebiete im Norden von Kriftel, denn bei sehr starken Niederschlägen ist die Kapazitätsgrenze des bestehenden Kanalsystems schnell erreicht. Das letzte Teilstück des neuen Kanals ist bereits bei der Herstellung der Straße „Am Kirschgarten" verlegt worden. „Wir wollen versuchen, noch im laufenden Jahr eine baureife Planung für die ausstehende Kanalverlegung auf die Beine zu stellen, damit nach Möglichkeit schon 2012 mit der Baumaßnahme begonnen werden kann", so Jirasek.

Ursprünglich war geplant gewesen, die Rohre unter einem Grünstreifen zu verlegen, der laut Rahmenplanung künftig als Trennlinie zwischen der Wohnbebauung und dem Gewerbegebiet fungieren soll. Jetzt hat man sich aber auf eine Verlegung entlang der Bahnlinie und der Straße „Am Holzweg" verständigt, um in Bezug auf künftige Grundstückszuschnitte und auf die Überbaubarkeit des Plangebiets flexibel zu bleiben.

Baulandentwicklung ist ein anspruchsvolles Verfahren


Für die Baulandentwicklung im Plangebiet - eine ausgesprochen aufwändiges und anspruchsvolles Verfahren - werde sich die Gemeinde einen kompetenten Partner suchen, kündigt der Erste Beigeordnete an. Parallel dazu werde die Gemeinde die Aufstellung von Bebauungsplänen vorbereiten. Bis zur Ausarbeitung von konkreten Bebauungsplänen wird aber noch viel Zeit vergehen. „Ich kann erst daran gehen, wenn ich genau weiß, was ich in welchem Teilbereich vorhabe", so Jirasek. Bisher ist beispielsweise auch noch offen, wie die innere Erschließung des Gebietes aussehen soll. Fest steht nur, dass die Flächen von außen über die Zubringerstraße und die Gutenbergstraße sowie für den Pkw-Verkehr auch über die Immanuel-Kant-Straße erschlossen werden.

Neue Möglichkeiten der Wirtschaftsförderung


Ein weiteres Ziel der Gemeinde ist es, die Grundstücke im Plangebiet, die derzeit noch ungefähr 70 privaten Eigentümern gehören, in eine Hand zu bringen - damit Gewerbebetriebe, die sich dort niederlassen möchten, künftig in der Gemeinde einen zentralen Ansprechpartner haben. Und auch damit ein auf die jeweiligen Bedürfnisse angepasster individueller Zuschnitt der einzelnen Flächen erfolgen kann. Das wird künftig eine Aufgabe der Wirtschaftsförderung der Gemeinde sein, für die Jirasek verantwortlich ist. Er kann interessierten Gewerbetreibenden dann geeignete Flächen anbieten.

„Darauf freue ich mich schon", sagt Erste Beigeordnete. Denn bislang muss er sich darauf beschränken, zwischen Interessenten an Gewerbeflächen und privaten Grundstückseigentümern zu vermitteln, da die Gemeinde selbst nicht über entsprechenden Grund und Boden verfügt. Die Unternehmen, die heute schon im Rathaus anrufen und an einer Niederlassung im „Mönchhof" interessiert sind, muss Jirasek allerdings vertrösten - bis die Flächen vermarktet werden können, werden noch einige Jahre vergehen. (mk/gkri)

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