24.04.12 || KRIFTEL (24. April 2012) - Die
Obstbaugemeinde des Vordertaunus und die Obstbauern rüsten sich für die Erbeerernte und sehen genau nach den Witterungsbedingungen. Mitunter ist in den vergangenen Tagen über die anhaltende Kälte
geklagt worden, doch im langfristigen Vergleich erscheint das Frühjahr 2012 bisher weder besonders kalt noch besonders nass. Die Launen des Aprils sind sprichwörtlich. Wechselhaftes Wetter ist
„normal". Der April 2011 war trotz einiger Frostnächte überdurchschnittlich warm und sonnig gewesen. Das hatte zu einem außergewöhnlich frühen Beginn der Erdbeerernte geführt. In diesem Jahr ist das
Aprilwetter eher durchschnittlich. Mit einem „normalen Erntejahr" rechnet daher der stellvertretende Krifteler Ortslandwirt Andreas Theis.
Die Königin unter den Obstsorten ist die Erdbeere, ihre Vitamine sind einzigartig und nach dem Spargel läuten sie den Obstsommer ein.. Foto: Ralph Delhees
In der ersten Maihälfte dürften die ersten Früchte reif sein. Wenn es jetzt nicht noch einmal richtig kalt wird. Frostnächte im April haben allerdings zu einigen Schäden geführt. 30 bis 40 Prozent der in dieser Zeit aufgeblühten Erdbeerpflanzen könnten davon betroffen sein, schätzt Theis. Im letzten Jahr hatte eine einzige Frostnacht auf einigen Anbauflächen noch erheblich gravierenderen Ernteausfällen verursacht. Die Obstbauern müssen mit den Wetterkapriolen besonders im April leben. Einen zuverlässigen Schutz für die Blüten bieten auch die Folien nicht.
Umgekehrt können Temperaturen über 25 Grad für einen explosionsartigen Anschub beim Reifeprozess sorgen. Die Erdbeerpflanzen brauchen aber nicht nur Sonne und Wärme, sondern auch Wasser. Im Februar und März war es ziemlich trocken gewesen. Und die Aprilschauer waren auch nicht so ergiebig wie es vielleicht manchmal ausgesehen haben mag. „Die Blätter sind zwar ständig nass, aber die Niederschlagsmenge insgesamt war auch in den vergangenen Tagen eher gering", so Theis. Deshalb unterscheiden sich die Wünsche der Landwirte von denen der übrigen Bevölkerung: „Über Regen freuen wir uns".
Auf die ersten Krifteler Erdbeeren freuen sich alle. Die Obstbauern werden die frisch gepflückten Früchte ab Erntebeginn wie gewohnt in ihren Höfen, aber auch an Verkaufsständen an den Landesstraßen
anbieten. Die dafür erforderlichen Genehmigungen wurden im Ordnungsamt der Gemeinde beantragt und auch gewährt. An der L 3011 wurde mit dem Ausbau vor vier Jahren entlang der Straße eine eigene
Zufahrt zu den Ständen geschaffen, die ein sicheres Anfahren über die Straße „Auf der Hohlmauer" ermöglicht. Schilder mit dem Hinweis „Einfahrt Obstverkauf" weisen den Autofahrern den Weg. Ein Rad-
und Fußweg trennt die Zufahrt zu den Ständen von der Fahrbahn der L 3011.
An der Landesstraße 3018 werden ab Erntebeginn wieder auf beiden Straßenseiten Obstverkaufsstände stehen. In den Verkaufszeiten wird wie in den vergangenen Jahren das Tempolimit in diesem Abschnitt der L 3018 auf 60 km/h reduziert. Klappschilder werden darauf hinweisen. Zur Erntezeit will das Ordnungsamt seine Geschwindigkeitsmessungen an der Straße verstärken. Um deutlich zu machen, dass Obstkunden bei der Ausfahrt von den Ständen nicht nach links abbiegen dürfen, ist in der Fahrbahnmitte eine durchgezogene Linie aufgebracht worden. Wer sich darüber hinwegsetzt, riskiert ein Ordnungswidrigkeitsverfahren. Verkehrssicherheit hat Vorrang. Das frische Krifteler Obst wird auch in diesem Jahr wieder viele Käufer an die Stände locken. (mk/gemkri)