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30 Krifteler Paare entschieden sich für den schön gestalteten Saal

Seit einem Jahr heiraten die Krifteler auf dem Standesamt der Kreisstadt - Trauungen auch am Samstag

13.02.14 || altaltKRIFTEL/HOFHEIM (13. Februar 2014) - Es läuft gut und reibungslos, also soll es auch so bleiben. Das stellten Kriftels Bürgermeister Christian Seitz sowie Hofheims Erster Stadtrat Wolfgang Exner jetzt in einem Gespräch über die Zusammenarbeit der beiden Kommunen im Bereich Standesamt fest. Seit dem 1. Januar 2013 sind die Standesbeamtinnen Ute Kapteina, Gudrun Schuster und Gudrun Korte vom Team Personenstandswesen im Hofheimer Rathaus auch zuständig für sämtliche Standesamtsangelegenheiten, die in der Nachbargemeinde Kriftel anfallen.

Interkommunale Kooperation verlängert


Grundlage dafür ist eine zwischen beiden Kommunen geschlossene Vereinbarung. Sie galt zunächst für ein Jahr. Im Dezember 2013 haben beide Seiten einer Verlängerung zugestimmt. Nach einer im Hofheimer Rathaus erstellten Statistik sind dort im Laufe des vergangenen Jahres insgesamt 217 Anmeldungen zur Eheschließung entgegen genommen worden, davon 54 aus Kriftel. Komplizierte Fälle, die in diesem Bereich vor allem entstehen können, wenn einer der Partner nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, gab es bisher kaum.

Attraktives Trauzimmer in Hofheim


Zur Trauungszeremonie nach Kriftel reisen musste Ute Kapteina nur ein einziges Mal. 30 Krifteler Paare hatten sich dafür entschieden, sich im neuen Trauzimmer des Hofheimer Rathauses das Ja-Wort zu geben. Der schön gestaltete Saal erweise sich wirklich als ein „Anziehungspunkt", stellt Erster Stadtrat Exner fest. Paare können den Ort ihrer Eheschließung frei wählen. So haben 24 Krifteler Paare weder in Hofheim noch in Kriftel den Bund fürs Leben geschlossen, sondern in anderen Städten. Ein Paar reiste dafür sogar nach Sylt. Natürlich ist dann das jeweils vor Ort vorhandene Standesamt für die Durchführung der Zeremonie zuständig, das die Unterlagen aus Hofheim zugeschickt bekommt.

Meldebescheinigungen nur am Heimatort


Zu den Unterlagen gehören die Meldebescheinigungen der Partner. Die müssen sich Krifteler weiterhin im Rathaus ihres Heimatortes besorgen, weil das Standesamt-Team in Hofheim bisher nicht auf Daten aus dem Krifteler Meldeamt zugreifen kann. Nicht optimal, wirklich beschwert hat sich darüber aber kaum jemand. Gleichwohl wollen Exner und Seitz versuchen, auch dafür eine Lösung zu finden. Das ist nicht einfach, weil ja keine Fusion stattgefunden hat: Nach wie vor gibt es zwei getrennte Standesamtsbezirke. Nur werden alle Anliegen in Hofheim bearbeitet.

„Besser als wir dachten"


Und das klappt einwandfrei. „Anfangs gab es ein paar Skeptiker", sagt Ute Kapteina und gesteht, dass auch sie und ihre Kolleginnen zunächst nicht ohne Bedenken auf die neue Herausforderung geblickt hatten. Es sei dann aber besser gelaufen, „als wir dachten", erklärt die Hofheimer Standesbeamtin. „Viele Leute informieren sich im Internet, bevor sie zu uns kommen". Und da gibt es sowohl auf den Hofheimer als auch auf den Krifteler Seiten die entsprechenden Hinweise. Dort findet sich auch die Information, dass Kriftelern durch die Kooperation jetzt zusätzlich die Möglichkeit geboten wird, sich an einem Samstag trauen zu lassen.

Samstag-Termine sind gefragt


Die Nachfrage nach den Samstag-Terminen ist hoch. Im Krifteler Rathaus hatte man einen solchen Service allein schon aufgrund der kleinen Besetzung nicht anbieten können. „Wir hatten zunehmend Schwierigkeiten, die Aufgaben personell abzudecken", sagt Seitz im Rückblick. Zudem gaben dann Einsparmöglichkeiten bei Personal- und Schulungskosten den Ausschlag für die Entscheidung zugunsten der der Kooperation mit Hofheim. Wie hoch die Einsparungen tatsächlich sind, lässt nicht nur schwer beziffern. Doch allein die Schulungen sind ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor.

Hoher Schulungsaufwand erforderlich


Verwaltungsmitarbeiter, die Standesamtsaufgaben übernehmen sollen, müssen die Voraussetzungen des gehobenen Dienstes erfüllen oder die zweite Verwaltungsprüfung nachweisen. Weiterhin müssen sie ein halbes Jahr lang in dem Bereich assistieren und dabei ihre Eignung unter Beweis stellen und an einem zweiwöchigen Lehrgang der Standesamtsakademie in Bad Salzschlirf teilnehmen. Weil sich die Gesetzeslage immer wieder ändert, sind die Kommunen zudem verpflichtet, ihren Standesbeamten alle zwei bis drei Jahre Fortbildungen in Bad Salzschlirf zu ermöglichen, ansonsten verlieren die Standesbeamten ihre „Lizenz". Außerdem ist die Teilnahme an zwei Fortbildungen des Kreises pro Jahr Pflicht. Bei kleinen Standesämtern schafft allein die Abwesenheit von Mitarbeitern, die die Pflichtschulungen absolvieren, Probleme.

Auch Beurkundungen


Neben Eheschließungen sind die Standesämter zuständig für weitere Aufgaben. Das Hofheimer Standesamt-Team hat im letzten Jahr u.a. drei Geburten sowie 38 Sterbefälle aus Kriftel beurkundet. Natürlich gibt es die Dienstleistungen des Standesamt-Teams in Hofheim für Kriftel nicht umsonst. Die Gemeinde zahlt dafür jährlich pauschal rund 20.000 Euro. Der Betrag ist anhand des zu erwartenden Aufwandes und der Einwohnerzahl ermittelt worden. Das Standesamt Hofheim ist unter Telefon 06192 - 202-208 (Ute Kapteina), 202-261 (Gudrun Schuster) und 202 - 260 (Gudrun Korte) erreichbar. (mk/gemkri)

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