13.08.14 || SULZBACH/KRIFTEL (12. August 2014) - „Heulende Sirenen, Glockengeläut und ein vom Vereinsring veranstalteter Fackelzug durch die Gemeinde" - mit diesen plakativen Worten beschreibt Klaus
Belzer, Zeitzeuge und Vorsitzender des Geschichtsvereins Reichsdorf Sulzbach 1979 e.V., das Geschehen nach dem Erhalt der kommunalen Selbstständigkeit Sulzbachs vor nunmehr 40 Jahren. Am 19. Juni
1974 verkündete der damalige Bürgermeister Karl Reinke die frohe Botschaft, dass die im Rahmen der hessischen Gebietsreform geplante Eingemeindung Sulzbachs nach Bad Soden verhindert werden konnte.
Danach entluden sich die Emotionen der Bevölkerung sowie der Gemeindekörperschaften in Form grenzenlosen Jubels - denn der mit unbeugsamer und nimmermüder Entschlossenheit geführte gemeinsame Kampf
gegen konträre Absichten gipfelte in einem dramatischen Last-Minute-Sieg.
Die bronzene
Gedenktafel anlässlich des Erhalts der kommunalen Selbstständigkeit Sulzbachs vor 40 Jahren wurde zur Erinnerung vor30 Jahren aufgestellt. Foto: Gemeinde Sulzbach.
„Auch aus heutiger Sicht erweist sich diese Entscheidung als absolut folgerichtig", betont Bürgermeisterin Renate Wolf. Die günstigen wirtschaftlichen und administrativen Voraussetzungen hätten ebenso den Ausschlag für die fortbestehende Unabhängigkeit Sulzbachs gegeben wie die historische Tatsache, dass die Gründung Bad Sodens von Sulzbach aus ihren Lauf nahm. Wolf würdigt noch einmal ausdrücklich die Leistung und den Einsatz derer, die damals unermüdlich für die Eigenständigkeit gekämpft haben. „Wir sind Ihnen zu großem Dank verpflichtet", unterstreicht die Bürgermeisterin.
Eine Bronzetafel, die kurz hinter der die Neugarten- mit der Staufenstraße verbindenden Unterführung steht, verewigt dieses historische Datum. In unmittelbarer Nähe der Tennisplätze lässt sich an einem Neunzeiler ablesen, welch enorme Bedeutung dem Ereignis in Sulzbach beizumessen ist. (hk/gemsul)
Zur Erinnerung am gleichen Tag verkündete nur wenige Kilometer weiter in Kriftel der damalige Bürgermeister Hans-Werner Börs, das Kriftel seine Selbständigkeit erhalte und kein Stadtteil von Hofheim,
das damals noch keine Kreisstadt war, wird. Auch in Kriftel fand gab es heulende Sirenen, Glockengeläut und ein Fackelzug damals und Bürgermeister Börs erhielt wegen seines unermüdlichen Kampfes um
die Selbständigkeit den Titel des „Löwen von Kriftel".
Schwalbach, das nach Eschborn eingemeindet werden sollte, konnte mit einem Deal - zwischen der Landesregierung und dem Magistrat - dem damals Bürgermeister Hugo Lietzow vorstand - seine Selbständigkeit behalten. (Ralph Delhees)