31.03.15 || KRIFTEL/ZEILSHEIM (01. April 2015) - Nach langen Verhandlungen sind sie sich einig geworden: Kriftels Bürgermeister Christian Seitz, der Erste Beigeordnete Franz Jirasek und Bernd Bauschmann,
als Sprecher des Ausgemeindungsausschuss Zeilsheims, haben einen Eingemeindungsvertrag erarbeitet, der nun zur Beratung in die Gremien geht. „Der Vertrag ist unterschriftsreif. Die Eingemeindung
Zeilsheims nach Kriftel war längst überfällig", so sind sich die drei Politiker einig.
„Die Zeilsheimer fühlen sich schon lange von Frankfurt vernachlässigt. Gelder und finanzielle Ressourcen werden meist nur in der Innenstadt oder in Höchst ausgegeben", weiß Bernd Bauschmann, der
Zeilsheim im Ortsbeirat 6 vertritt. „Ich bin ein Zeilsheimer mit Leib und Seele und gerade als solcher bin ich froh, dass wir Frankfurt den Rücken kehren können. So wie ich denken viele Zeilsheimer."
Kriftel dagegen habe sich in den letzten Jahren positiv entwickelt. Auch die Verbindung der beiden Orte sei schon immer sehr eng gewesen. „Der Ziegeleipark ist längst zu einem gemeinsamen Park für
Krifteler und Zeilsheimer geworden. Auch die Bonifatiusroute verbindet unsere Gemeinden", erklärt Bürgermeister Seitz. „Uns trennt eigentlich nur die Autobahn", ergänzt Franz Jirasek.
„Natürlich ist das Zusammengehen auch ein wichtiger Beitrag für die Konsolidierung unserer Finanzen", nennt Bürgermeister und Kämmerer Christian Seitz ein wichtiges Ziel. Wird Zeilsheim eingemeindet, steigt Kriftel dank höherer Einwohnerzahl zum sogenannten Mittelzentrum auf und kann Einzelhändlern mit Verkaufsflächen von über 800 Quadratmetern ansiedelt. „Derzeit ist Kriftel ein so genanntes Unterzentrum - das hat uns bei der Ansiedlung von Gewerbebetrieben, insbesondere im Bereich des Einzelhandels in den letzten Jahren große Schwierigkeiten gebracht. Das wird jetzt endlich einfacher und Platz haben wir dann auch genug", freut sich Franz Jirasek, der auch Dezernent für Wirtschaftsförderung ist.
Ortsbeirat Bernd Bauschmann, Franz Jirasek, Erster
Beigeordneter und Bürgermeister Christian Seitz freuen sich, die Ackerflächen zwischen Zeilsheimer Friedhof und der Autobahn als Gewerbegebiet zu entwickeln.
Die Kirchengemeinden arbeiten schon lange zusammen. Viele Mitarbeiter Krifteler Firmen wohnen in Zeilsheim und umgekehrt. Auch die Vereine können profitieren. „Wir haben keine Mittelschule, Kriftel
hat sie", so Bauschmann, der selbst Kinder hat und seinerzeit auch auf der Weingarten- und Konrad-Adenauer-Schule war. Kriftel sei auch im Bereich der Kindergärten viel besser ausgestattet. Bei
Recherchen in alten Akten hat er eine Möglichkeit gefunden, sich ohne großen Aufhebens von Frankfurt zu trennen: „Einen Passus im alten Eingemeindungsvertrag von 1928 gibt uns das Recht einer
Rückabwicklung: Unter Punkt 4, Turn-, Sport- und Badewesen, wurde den Zeilsheimern ein Freizeitpark versprochen. Dieser ist bis heute nicht gebaut worden. Wenn wir jetzt mit Kriftel zusammengehen,
erhalten wir gleich zwei Parks und mit dem Parkbad auch ein gemeinsames Schwimmbad. Ein Hallenbad könnte noch dazu kommen in den nächsten Jahren."
Ein Wappen für das Bürgeramt.
Bürgermeister Christian Seitz und der Erste Beigeordnete Franz Jirasek überreichen Bernd Bauschmann das Schild zur Anbringung an die Stadthalle. Fotos (2): Schehler
Vor einiger Zeit schon war in Zeilsheim ein „Ausgemeindungsausschuss" gebildet worden, der zunächst im Hintergrund seine Arbeit tat. Jetzt sind alle Punkte geklärt. „Um die Eingemeindung zügig voranzubringen, wird ab dem 2. April eine Außenstelle des Bürgeramtes Kriftel in der Stadthalle Zeilsheim eingerichtet", verkündet Jirasek. Bernd Bauschmann, Christian Seitz und Franz Jirasek sind sich einig in der Einschätzung, dass die Gemeinden schnell zusammen wachsen werden und ein neues „Wir Gefühl" entsteht. Seitz: „Für uns ist es auch eine strategische Allianz. Als Stadt mit etwa 25.000 Einwohnern können die immer wieder hochkommenden Eingemeindungspläne der Kreisstadt Hofheim wohl endgültig in der Schublade verschwinden." Die neue Stadt wird übrigens ganz auf Augenhöhe Zeilsheim-Kriftel heißen - der Zusatz Obstgarten des Vordertaunus bleibt erhalten.