16.10.18 || SCHWALBACH am TAUNUS (16. Oktober 2018) - Eingebettet zwischen einem Filialbäcker, einer Apotheke, Fitness-Studio, Pizzeria, Volksbank, einem Kindergarten, und etwas abgelegener einem großen
Sportverein liegt der öffentlicher Parkplatz Pfingstbrunnenstraße, der dienstags von 8.30 Uhr bis gegen 14 Uhr halbseitig sich zu einem Wochenmarkt wandelt. Nahversorgung mit frischer Ware, die es im
alten Ortsteil von Schwalbach schon seit vielen Jahren nicht mehr gibt wird hier angeboten. Doch er steht nach den Worten von Bürgermeisterin Christiane Augsburger „auf der Kippe".
Ein ganzes Jahr lang bestand der kleine Markt nur aus zwei Ständen: Obst und Gemüse der Firma März und der Frischfisch-Wagen der Firma Düwel. Seit dieser Woche ist wieder die Metzgerei Peter Walz aus Mainz zurückgekehrt, die ein Jahr Auszeit genommen hatte. Neuen Schwung und damit mehr Kundenfrequenz erhofft sich Bürgermeisterin Christiane Augsburger einmal durch Bannerwerbung rund um den Pfingstbrunnen-Markt, durch die Rückkehr des Metzgerwagens und in der Hoffnung, dass sich noch ein weiterer Marktbeschicker findet. Sie plädiert für einen Käsestand als Abrundung, damit wieder mehr Bürger aus Alt-Schwalbach das Angebot des Dienstagmarktes annehmen. Eindeutiges Mango ist, dass derzeit die Laufkundschaft fehlt und wenn beim Turnverein das Damenturnen ausfällt kommen auch so manche Stammkundinnen nicht vorbei beobachtet Ralf März und Gewerbevereinsvorsitzender Matthias Schlosser merkte an, dass so mancher Bürger den kleinen Markt an der Pfingstbrunnenstraße noch nie wahrgenommen hat.
Bunte
Banner zwischen den Bäumen an der Pfingstbrunnenstraße weisen jetzt , die auf den Dienstagsmarkt hin, ein Schaukasten soll hinzukommen, in dem die Marktbeschicker ihre Angebote schon eine Woche
vorher ankündigen und Schwalbacher Neubürgerinnen und -bürger erhalten künftig eine Postkarte mit Informationen zu den Schwalbacher Märkten
Marktbeschicker Ralf März merkt in einem Gespräch an, dass der Markt in den vergangenen Monaten rund 50 Prozent an Kundschaft eingebüßt habe und auf Dauer dies für kleiner Unternehmen sich nicht mehr
rechnen lasse. März weiß von was er spricht, denn er war 1984 einer der Initiatoren, wie auch1974 in Eschborn und 1978 für den Schwalbacher Freitagsmarkt auf dem Marktplatz am Rat-und Bürgerhaus
inmitten des Limes-Einkaufszentrums. Der Freitagsmarkt zählt in der Region zu einer der beliebtesten Frischemärkte mit seinen 13 Verkaufsständen.
Bei den drei Händler die den Dienstagsmarkt beschicken handelt es sich um ein Gemüsestand der besonders viel regionales Obst und Gemüse anbietet , u.a.Trauben aus dem Rheingau, aber auch Knoblauch
aus Ägypten. Nicht nur frischen Fisch - gerne wird Kabeljau und Seelachs gekauft, so Frank Düwel -, sondern auch viele leckere Fischsalate sind im Fischwagen zu finden. Im altenneuen Fleisch- und
Wurststand aus Mainz, weist Elke Mades auf besondere Spezialiten hin, so traditionelles wie die "Meenzer Fleischworscht", die "Mombacher Bohnenstange" oder einen "Jambon de Mayence" - ein nur hier zu
bekommender roher Schinken-, sowie weitere Wurst und Fleischwaren sind im reichhaltigen Sortiment.
In den vergangenen Monaten, so Ralf März,
hat der Kundenschwund erheblich zugenommen und auf Dauer kann er, wenn es nicht besser wird, nicht garantieren den kleinen Markt weiterhin zu beschicken. So trostlos ohne Kunden, wie auf unserem
Bild, sieht es öfters aus. Hier warten nicht die Kunden sondern das Obst und das Gemüse
Bürgermeisterin Augsburger appelliert an die Schwalbacher den kleinen Markt wieder mehr anzunehmen, denn „es müssen künftig mehr Kunden hier einkaufen, damit sich der Aufwand für die Marktbeschicker
lohnt". Die Stadt will den Markt, wie schon erwähnt, durch Werbemaßnahmen unterstützen. „Aber all das wird nichts nützen, wenn die Alt-Schwalbacher Kundschaft jetzt nicht aktiv wird und hier mehr
Einkäufe erledigt".
Zu den Werbemaßnahmen zählen zwei bunte Banner zwischen den Bäumen an der Pfingstbrunnenstraße, die auf den kleinen Markt am Dienstag hinweisen. Ein Schaukasten soll hinzukommen, in dem die
Marktbeschicker ihre Angebote schon eine Woche vorher aushängen und somit ankündigen können. Schwalbacher Neubürgerinnen und -bürger sollen künftig in ihrer im Bürgerbüro ausgehändigten
„Willkommenstasche" auch eine Postkarte mit Informationen zu den Schwalbacher Märkten finden. Augsburger: „Und wenn uns noch weitere Maßnahmen sinnvoll erscheinen, dann ergreifen wir die auch." In
einem halben Jahr soll eine erste Bilanz gezogen werden, dann setzen sich Rathaus und Marktbeschicker zusammen und denken darüber nach, was der Einsatz für den kleinen Markt gebracht hat - und ob
dessen Erhalt weiter möglich ist.
Kundenbeartung und Freundlichkeit gibt es
nicht nur bei Frank Düwel, der hier gerade einen Kunden über seine Fischspezialitäten berät
In Schwalbach am Taunus finden jede Woche zwei Märkte statt. Der kleine Markt am Parkplatz an der Pfingstbrunnenstraße immer dienstags von 8.30 Uhr bis gegen 14 Uhr. Am Freitag gibt es einen großen
und gut besuchten Markt auf dem Marktplatz, hier öffnen dann rund 20 Marktstände ihr Geschäft von 7.30 Uhr bis 18 Uhr. Das Angebot ist vielfältig: zwei Metzgerwagen, ein weiterer mit Geflügel und
Lamm, drei Obst und Gemüsestände, Fisch, Käse, Bäckerwagen mit Gebäck und Kuchen, Mittelmeerspezialitäten, Honig, dazu alle zwei Wochen ein Winzer, eine Käserei aus dem Allgäu ebenfalls 14-tägig und
alle vier Wochen ein Stand mit Gewürzen. Ab dieser Woche ist auch wieder die Familie Fydrik mit ihrem Blumenstand zurück auf dem Wochenmarkt, die fast vier Monate ausgesetzt hatte, da ihr Haus im
Juni komplett abgebrannt war. Mittags nutzen viele Berufstätige oder ältere Menschen gerne die Möglichkeit auf dem Marktplatz einen Imbiss einzunehmen. Nicht vergessen werden sollte, dass der
Freitagsmarkt insbesondere dem Wochenendeeinkauf dient und für weitere frische auf dem Speiseplan während der Woche der kleine Markt am Diensta sorgt.
Beide Märkte sind eine Veranstaltung der Stadt Schwalbach am Taunus. Im Rathaus zuständig ist das Ordnungsamt, genauer, Birgit Christmann. Was den Markt am Freitag betrifft, so möchte gerne eine
ganze Reihe von Bewerbern ihren Verkaufsstand auf dem Freitagsmarkt aufschlagen. Birgit Christmann: „Leider gibt es für den kleinen Markt am Dienstag keine solche Liste an Interessenten. Dabei suchen
wir für diesen Markt händeringend einen Käsestand!" Käsehändler oder regionale Produzenten, die sich erkundigen möchten, können dies per Telefon 06196/804-106 oder per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie sie sehen können. tun.
Zurück ist die Metzgerei Peter Walz aus Mainz mit Fleisch und Wurstwaren und so mancher Spezialitat. Hier kann aber auch ein kleiner Imbiss eingenommen werden, z.B. warme "Meenzer
Fleischworscht" oder am Fischwagen ein Lachs- oder Heringsbrötchen. Fotos (4): Ralph Delhees
Ziemlich ausgedünnt ist der alte Ortsteil von Schwalbach was kleine Geschäfte für den täglichen Bedarf angeht. Neben den bereits erwähnten Geschäften befindet sich hier noch eine alteingesessene
Bäckerei, die auch Biobackwaren führt. Hinzu kommt ein Hofladen, der stundenweise drei Mal in der Woche offen hat, mit saisonallem Obst und Gemüse aus eigenem Anbau und Eiern. Einmal wöchentlich
kommt der Rhönwagen mit Eiern, Käse-, Wurst- und Backwaren, der allerdings fast nur Stammkunden hat, wie auch ein Tiefkühl-Heimservice-Unternehmen fährt seine Kundschaft ab. Einzigartig ist das
Geschäftsmodell der "Genuss Botschaf" als Café, Feinkost und Shop, zu entdecken gibt es hier tolle Leckereien von Manufakturen aus ganz Deutschland, Wein aus der Pfalz, Gewürze aus einer Manufaktur
in Eppstein und alles rund um den Grill. Angeboten werden leckere Frühstücke und monatliche Veranstaltungen. Lesungen, Vorträge und mehr bietet das "Reise-Café", das Reisebüro und Caféhaus in einem
ist.
Weiter hat Alt-Schwalbach acht gastronomische Betriebe - eine der bekanntesten die „Mutter Krauss", eine Pizzeria, eine Gärtnerei, zwei Friseure, Schreibwarengeschäft und Handwerksbetriebe wie z.B. Schlosserei, Auto und Glas.
„Die Kaufkraft", so Bürgermeisterin Augsburger, „soll in Schwalbach bleiben", das heißt die Schwalbacher Geschäftswelt sollte zuerst von der Bürgerschaft angenommen werden und hierzu zählen auch die Frischeangebote auf den beiden Märkten und die Einzelhändler im Einkaufszentrum Limes. Der zweite Schritt sollte dann erst zu den Filial-Einkaufsmärkten am Rande der Stadt führen.