24.06.21 || SCHWALBACH am TAUNUS (24.
Juni 2021) - Der Klimawandel macht sich auch in den Grünanlagen und Wäldern unserer Region bemerkbar und die Gemeinden und Städte versuchen dem mit hitzeresistenten Gewächsen entgegenzuwirken. Viele
Kommunen sind derzeit mit Neupflanzungen beschäftigt. Schwalbach am Taunus z.B. zeigt seinen grünen Daumen seit vergangenem Herbst, das jüngste Experiment ist eine Gemüsepyramide an der sich die
Bürger*innen bedienen dürfen, aber auch selbst pflanzen können. Bei allen Anpflanzungen in der Stadt werden Klimaaspekte und Biodiversität berücksichtigt.
Im Herbst letzten Jahres wurden zwei Kunstrasenplätze geschaffen und am Ortseingang eineLigusterhecke (ein heimischer Strauch, der als Bienennährgehölz gilt) und zwölf Roteichen angepflanzt.
Besonders aber schafften die Gärtner des städtischen Bauhofs auf rund zwanzig städtischen Grünflächen 70.000 Blumenzwiebeln, hauptsächlich Tulpen, in die Erde. Sie erblühten in April und Mai zu
voller Pracht, ein Anblick, der viele Schwalbacher*innen und begeisterte. Die Insektenwiesen wurden mit einem Schild versehen.
In den vergangenen Wochen war ein Mitarbeiter des städtischen Bauhofs unterwegs, um die jungen Bäume im Stadtgebiet zu gießen. Da hat er viel zu tun, denn in den vergangenen, regenreichen Wochen
wurden einige Bäume neu angepflanzt. Wie Umweltschutzbeauftragter Burghard Haueisen berichtet wurden im Stadtgebiet u.a. eine Silberlinde. und den Parkanlagen ein Amber und eine rotblühende Kastanie,
eine Pappel, ein Baumhasel und zwei Mandelbäumchen gepflanzt.
Bürgermeister Alexander Immisch ergrifft jetzt die Gelegenheit, und weist nochmals auf den Vorschlag des Jugendparlaments hin, Baumpatenschaften anzubieten. Diesen Vorschlag hatte die Stadtverordnetenversammlung im November 2020 beschlossen.
Dabei verpflichtet man sich nur zu wenigen Aufgaben, die wichtigsten wären, ein Auge auf den Baum zu haben und ihn in Trockenperioden zu gießen." Die Baumpaten erhalten für das Bewässern von Bäumen
und Pflanzen sowie als Dankeschön einen Gutschein von der Stadt in Höhe von 25 Euro. Auch Pflanzen im Wert von je 25 Euro werden zur Verfügung gestellt.
Baumpaten wären eine gute Unterstützung, so Haueisen, besonders in der heißen Jahreszeit. Wer dabei sein möchte, melde sich im Rathaus unter Telefon 06196/804-175 oder per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie sie sehen können. .
Jetzt ist sie da, die Gemüsepyramide, deren Einrichtung die Stadtverordnetenversammlung auf Vorschlag des Jugendparlamentes beschlossen hat. Sie steht hinter dem Haus der Vereine, hat rund zwei
Kubikmeter Volumen und ist mit allem bepflanzt, was in heimischen Gärten gut gedeiht: Erdbeeren, Tomaten, Salat, Kräuter und mehr. Die Kita im Seniorenzentrum, das Schulkinderhaus
Geschwister-Scholl-Schule II und interessierte Seniorinnen und Senioren aus den Reihen des Seniorenbeirates sind einem Aufruf des Jugendparlamentes gefolgt und kümmern sich zukünftig um die
Pyramide.
Produziert hat sie die Firma Modellbau Mayer GmbH, ein Start-up-Unternehmen aus Bayern. Bei Gesamtkosten von rund 800,00 € ist diese Pyramide, die auf Vorschlag des städtischen Bauhofes zunächst ausgewählt und nun auch aufgestellt wurde, solide gearbeitet und eignet sich für die Nutzung im Öffentlichen Raum.
„Wir möchten mit der Gemüsepyramide das Bewusstsein für saisonale, regionale Bio-Produkte und den Gemeinschaftssinn der Schwalbacherinnen und Schwalbacher stärken", sagt Per Meyners vom Jugendparlament. Von ihm stammte die Idee, auf die er bei einer Internetrecherche am Beispiel der Stadt Limburg stieß.
Kita-Leiterin Judith Hilmer betont, dass die Gemüsepyramide viel Potenzial für die pädagogische Arbeit mit den Kindern bietet. Dem schließt sich auch Doreen Zalghout, Leiterin des Schulkinderhauses,
an: "Es ist eine großartige Erfahrung für die Kinder, Pflanzen zu setzen, sich um sie zu kümmern, sie wachsen zu sehen und sie schließlich zu ernten. Das fördert das Verständnis dafür, wo unser Essen
herkommt und was dazu nötig ist." Monika Schwarz, die Vorsitzende des Seniorenbeirats, erläutert, sie und weitere Mitglieder des Beirates fänden die Idee einfach nur großartig und wollten daher die
jungen Leute in der Umsetzung des Projektes unterstützen.
Die Gemüsepyramide ist ein Gemeinschaftsprojekt und steht damit allen Einwohner*innen von Schwalbach offen. Sich freiwillig an der Pflege zu beteiligen ist erwünscht und das Ernten ist erlaubt, wobei
es natürlich schön wäre, nicht alles auf einmal abzuernten, damit jeder etwas davon hat.
„Mal sehen, wie das Projekt ankommt und sich entwickelt," sagt Per Meyners abschließend. „Vielleicht schmückt nächstes Jahr ja eine zweite Pyramide Schwalbach. Wer weiß?"
Kräuter in Feld, Wald und Wiese kennen die meisten, aber häufig nur vom Sehen. Wie die Wildkräuter heißen, erklärte Sibylle Hasler aus Kelkheim bei einer Kräuterführung in Schwalbach. Die
Teilnehmerinnen erfuhren Wesentliches über Sammelregeln und Erkennungsmerkmale von Kräutern. Auch, wie Wildkräuter in der Küche verarbeitet werden vermittelte Sibylle Hasler, so wie aus den
gesammelten Wildkräutern Brotaufstrich und Kräutersalz zubereitet werden kann. Höhepunkt war, das jeder der Teilnehmer*innen, sich in die mitgebrachten kleinen Behältnisse gesammelte Kräuter mit nach
Hause nehmen konnte.