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Mit Schulsozialarbeit Gewalt vorbeugen

Jugendhilfedezernentin Monika Merkert: Der Fortbestand der Schulsozialarbeit im Kreis ist durch Kreismittel gesichert

23.09.09 || RHEINGAU-TAUNUS-KREIS (23.September 2009) - „Keine Auswirkungen auf die Weiterführung der Schulsozialarbeit im Rheingau-Taunus-Kreis hat der Rückzug der Landesregierung aus der Finanzierungszusage für die Schulsozialarbeit." Dies stellt die zuständige Dezernentin Monika Merkert aufgrund zahlreicher Nachfragen aus der Elternschaft klar. Der Rheingau-Taunus-Kreis mit Landrat Burkhard Albers habe sich bereits im Jahr 2003 entschlossen, Schulsozialarbeit aus Kreismitteln zu finanzieren und seinerzeit die Schulsozialarbeit zunächst erfolgreich an der IGS Obere Aar eingeführt, so Monika Merkert.

Gerade vor dem Hintergrund der Gewalttat in der Münchner S-Bahn und dem Amoklauf in einem Ansbacher Gymnasium, in deren Zusammenhang Experten den verstärkten Einsatz von Schulpsychologen und Schulsozialarbeitern fordern, fühlen sich Landrat Burkhard Albers als Initiator der Schulsozialarbeit und die zuständige Dezernentin bestätigt, auch wenn die Realität oft weniger spektakulär sei, als dies Medienberichte über Gewalt an Schulen nahe legten.

Die Notwendigkeit und Erfolge der Schulsozialarbeit im Kreis auch im Hinblick auf Gewaltprävention seien unbestritten, plädierte die Kreisbeigeordnete für das Erfolgsmodell Schulsozialarbeit. „Angesichts voller Klassen bleiben für Lehrerinnen und Lehrer kaum noch Spielräume für so wichtige Themen wie Gewaltprävention. Darüber hinaus sind Schulpsychologen und Schulsozialarbeiter vielen Schülern als Ansprechpartner häufig näher als Lehrer", führte sie weiter aus. Viele der Schülerinnen und Schüler stammten aus sozial benachteiligten Familien und lebten in sehr schwierigen und konfliktbeladenen Verhältnissen.

Es ergäben sich hieraus oft Krisensituationen, in denen diese jungen Menschen umfassende Hilfe und Unterstützung benötigten. Schulunlust und Misserfolge, Schulschwänzen und Schulverweigerung, Verwahrlosung und Kriminalität, Aggressivität und Flucht in Alkohol und Drogen bedingten sich oft gegenseitig. Eine ansteigende Gewaltbereitschaft sei nur eine Folge dieser Entwicklung. Es sei deshalb wichtig, die benachteiligten Schülerinnen und Schüler in der Schule nicht nur leistungsbezogen, sondern mit ihrer gesamten Persönlichkeit zu sehen und ihr familiäres und soziales Umfeld zu berücksichtigen.

Monika Merkert: „Schulsozialarbeit ist gerade wegen des vorbeugenden Charakters sehr wichtig, weil sie schon beim ersten Erkennen von Problemen ansetzen kann und wirksam wird. Im Rheingau-Taunus-Kreis bietet gerade die enge Verzahnung mit den sonstigen Angeboten der Jugendhilfe die Chance für ein umfassendes Unterstützungsangebot für Schüler und Eltern. Außerdem kann durch den Einsatz von Schulsozialarbeit bei vergleichsweise geringem Kostenaufwand nachhaltig eine sozialpräventive Wirkung erzielt werden, die gesellschaftliche Folgekosten, wie z. B. Zahlung von Sozialhilfe, erst gar nicht entstehen lassen. "

Schulsozialarbeit wirke prophylaktisch, begleitend und intervenierend und trage somit in hohem Maße zur Gewaltprävention bei. „Wir müssen die strukturellen Ursachen von Gewalt erkennen und ihrer Entstehung so früh wie möglich entgegenwirken. Nur so besteht die Chance, so manche Lebensläufe nicht in der Gewaltspirale enden zu lassen", unterstrichen Landrat Albers und Kreisbeigeordnete Merkert abschließend. (cz/lkrtk)

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