31.07.15 || BAD SCHWALBACH (31. Juli 2015) - Mit der heutigen Eröffnung des Kultursommers im Kurpark, schließt sich morgen Samstag, 1. August, die Einweihung des neu gestalteten Platzes am
Weinbrunnen an. Aus diesem Anlass treffen sich bereits eine halbe Stunde vor der Einweihung um 16.30 Uhr, auf Einladung von Bürgermeister Martin Hußmann Stadtverordneten und die Stadträte, das
Planungsbüro, die Landschaftsarchitekten, die beteiligten Firmen und Vertreter der Landespolitik und Landesregierung, die das Projekt mit Landesmitteln gefördert haben, zu einem Umtrunk, bei dem auf
die gelungene Umgestaltung des Platzes nach der Tornadoverwüstung 2014 angestoßen wird. Zur Erinnerung: Am 10. August 2014 tobte ein Tornado im Rheingau-Taunus-Kreis und verwüstete vor allem Bad
Schwalbachs Wälder und stellte die Kurstadt vor ungeplante Kosten: Vor allem der Mehraufwand für die Forstaufarbeitung und Wiederbewaldung, aber auch verminderte Erlöse beim Holzverkauf machen zu
schaffen.
Der damalige Schrecken und die ungeahnten Kosten ließen nicht nur die Stadt sondern auch viele Bürger fast verzweifeln. Doch mittlerweile sieht man von den Schäden kaum noch etwas und verschiedene Hilfsmaßnahmen halfen Stadt und betroffenen Bürgern. Mit Unterstützung des Landes konnte die Stadt die Forstschäden beheben. Die hessische Landesregierung gab damals eine Fördermittelzusage aus dem Landesausgleichsstock in Höhe von 222.400 Euro, die am morgigen Samstag, um 17 Uhr, am Platz am Weinbrunnen, Straße Am Kurpark, von Staatssekretär Ingmar Jung aus dem Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst eingelöst wird. Zur symbolischen Schecküberreichung wird Bürgermeister Hußmann auch Mitglieder des Hessischen Landtags u.a., Petra Müller-Klepper (CDU) und Marius Weiß (SPD), begrüßen können.
Staatssekretär Ingmar Jung wird in seiner Ansprache, wie vorab zu erfahren war, zur Fördermittelübergabe einige Worte sagen, u.a. das die Fördermittel für Bad Schwalbach aus dem dem
Landesausgleichsstock stammen, der Gemeinden bei außergewöhnlichen Belastungen unterstützt und sich aus dem kommunalen Finanzausgleich speist - eine Art ,Solidarfonds‘ der hessischen Kommunen. Durch
diesen Hilfsfond der Landesregierung konnte die Stadt ihren Forst wieder auf Vordermann bringen. Der Fördermittelbescheid ist, so Jung, als ein Ausgleich für die Elementarschäden an kommunalem
Eigentum anzusehen. Mit den 222.400 Euro übernimmt das Land Hessen 70 Prozent der im Bescheid festgesetzten Schadenssumme von rund 317.000 Euro. Nicht berücksichtigt sind in dem Bescheid die Kosten
für die Wiederaufforstung der vom Windwurf betroffenen Flächen und die Instandsetzung von Wegen, weil dies nach dem Hessischen Waldgesetz förderfähig ist. Die Stadt hat hierzu einen entsprechenden
Antrag, wie Bürgermeister Martin Hußmann auf Nachfrage bestätigte, gestellt.
Im Anschluss an den offiziellen Teil des Termins haben die Gäste die Gelegenheit, den „Sommer" zu feiern und die Natur zu genießen, indem sie am Sommernachtsfest teilnehmen: Auf dem Weinbrunnenplatz bieten zahlreiche Kunsthandwerker ihre Waren an und am Platz am Weiher können sie bei Getränken und Leckereien in die Nacht hinein feiern. Abgeschlossen wird der Abend mit einem festlichen Feuerwerk.
Die Neugestaltung des Weinbrunnenplatzes ist nach der über einem Jahr dauernden Bauzeit nun abgeschlossen. Zuletzt wurde der in Richtung des Hotels Eden Parc gelegenen Hang mit einem Meer von Rosen
bepflanzt, die jetzt in voller Blüte stehen und der Einweihung des Platzes am 1. August einen bezaubernden Rahmen geben.
Das Ziel der Baumaßnahme bestand darin, an dieser zentralen Stelle des Kurparks die baulichen und gestalterischen Mängel zu beseitigen und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Es ging darum, die Attraktivität des Platzes zu erhöhen und ihn wieder für eine breite Veranstaltungspalette nutzbar zu machen, dies für Einwohner, Kurgäste und auch Touristen. Der Platz in seiner neuen Gestaltung ermöglicht Musik- und andere Kulturveranstaltungen. Stuhlreihen können im Zentrum des Platzes aufgestellt werden mit Blickrichtung Wiese, wo auf der leicht erhöhten Fläche eine Bühne ideal platziert werden kann.
Daneben ist Marktgeschehen wie aktuell mit dem Kunsthandwerkermarkt möglich. Außerdem wurde eine Fläche geschaffen, die für einen Cafébetrieb in der warmen Jahreszeit mit Tischen, Stühlen und Sonnenschirmen ausgestattet werden kann. So entstand eine multifunktionale, urbane Mitte im Kurpark.
Die neue Platzgestaltung folgte in der Schritt-für-Schritt-Sanierung des Kurparks den zuvor realisierten Projekten Minigolfanlage und Rundweg mit Ehebrunnen, Weinbrunnengebäude und Kurhalle (Gebäude Tanzschule). Im Zuge der energetischen Sanierung dieser Gebäude waren auch die neuen Toiletten am Weinbrunnen errichtet worden.
Die Richtschnur für alle diese Arbeiten zur Sanierung des Kurparks ist das Parkpflegewerk. Wie schnell und umfangreich die Arbeiten ausgeführt werden können, ist stets von den finanziellen Möglichkeiten bestimmt worden. „Das sukzessive Vorgehen war die richtige Entscheidung", stellt Bürgermeister Martin Hußmann mit Blick auf die Reihe der realisierten Vorhaben und die ansprechende Platzgestaltung am Weinbrunnen fest. Zu danken sei dies auch bei dem jüngsten Projekt der Förderung durch das Land Hessen, das zu den Gesamtkosten der Platzgestaltung in Höhe von rund 830.000 Euro (netto) mit rund 458.000 Euro (netto) aus der Tourismusförderung beitrug.
„Wichtig war uns auch", betont Hußmann, „dass die Neugestaltung dieses zentralen Kurparkbereichs bereits mit Blick auf die Landesgartenschau vorgenommen wurde."
Die Arbeiten zur Neugestaltung des Platzes als urbane Mitte im Kurpark wurden in zwei Bauabschnitten realisiert. Der erste Bauabschnitt umfasste die Tiefbauarbeiten, der zweite den Garten- und
Landschaftsbau. Im ersten Abschnitt wurde die alte Asphaltfläche aufgebrochen und abgetragen und die Musikmuschel abgebrochen. Freigelegt und saniert wurde die Kelleraußenwand der Kurhalle (Gebäude
Tanzschule). Dabei wurde auch eine Zuleitung des Weinbrunnens im Keller des Gebäudes gesichert für eine eventuelle weitere Nutzung.
Unter dem asphaltierten Platz befand sich ein großes Mineralwasserreservoir, das ebenfalls abgebrochen wurde. In dem Reservoir befand sich der Austritt der Champagnerquelle, die sich hier mit dem Weinbrunnenwasser mischte. Diese Quelle wurde gesichert und mit einer Leitung ebenfalls in den Keller des Tanzschulgebäudes geführt. Sollte einmal Bedarf bestehen, im Bereich vor dem Stahlbadehaus eine Trinkstelle einzurichten, kann nunmehr die Champagnerquelle dorthin geleitet werden.
Zu den Tiefbauarbeiten gehörte weiterhin die technische Grundausstattung für den neuen Platz: Die Trinkwasser-, Gießwasser- und Abwasserleitungen wurden verlegt sowie die gesamte Elektroverkabelung und die Vorrichtungen für die Lampen.
Im zweiten Bauabschnitt wurden die Flächen modelliert und die Wege angelegt. Es folgte die Bepflanzung und Begrünung sowie der Einbau einer Bewässerungsanlage für den Rosenhang.
Eine Teilfläche des Rosenhangs rechts hinten am Gebäude der Tanzschule ist derzeit noch nicht kultiviert. Dort soll zuvor noch ein neues Mineralwasserreservoir gebaut werden. In das Reservoir soll
das Wasser der Quellen Adelheidbrunnen und Schwalbenbrunnen, Ehebrunnen und Paulinenbrunnen zufließen. Es wird für die Mineralbäder und für die Mooraufbereitung im Stahlbadehaus benötigt. Diese
Arbeiten sollen noch in diesem Jahr ausgeführt werden.
Mit einer neuen Programmfülle präsentiert sich der Bad Schwalbacher Kultursommer im Kurpark am kommenden Wochenende. Kurzweil und Anregung, Unterhaltung und Information bieten verschiedene Akteure,
so dass für jeden etwas dabei sein wird.
Den Höhepunkt stellt sicher am Freitag und Samstag das Sommernachtsfest mit Kunsthandwerkermarkt dar, das in der Nacht zum Sonntag mit einem Feuerwerk am Kurweiher seinen traditionellen Abschluss
finden wird.
Im Rahmen des Sommernachtsfestes wird am Samstagnachmittag der neu gestaltete Platz am Weinbrunnen offiziell eingeweiht.
Auch die Landesgartenschau präsentiert sich während des Sommernachtfestes mit einer Cocktailbar im Weinbrunnen. Hier gibt es neben leckeren und überraschenden Getränken auch aktuelle Informationen
über den Stand der Vorbereitungen auf Bad Schwalbachs Großereignis im Jahr 2018.
Kurbahn, Gesundheit und Musik
Am Sonntag, 2. August nimmt der Kurbahn-Verein Bad Schwalbach die beliebte Kleinbahn auf den Gleisen der ehemaligen Moorbahn wieder in Betrieb, ein Vergnügen, das man unbedingt mal erleben sollte. Ab 10.30 Uhr bis zum späten Nachmittag besteht hierzu Gelegenheit ab der Station Moorbadehaus.
Bei der Progressiven Muskelentspannung kann man seiner Gesundheit etwas Gutes tun, am Weinbrunnen um 11 Uhr.
Eine Brunnenführung ist bestimmt auch eine gute Idee für den Sonntagnachmittag. Sie beginnt um 14 Uhr am Weinbrunnen.
„Hör‘ ich in das stille Tal" ist ab 15 Uhr wieder der Titel für das Harfespiel von Astrid Scheldt. Es erklingt im Herzog-Adolf-Tempel am Waldsee und darf den Zuhörern und Passanten irisch vorkommen. Astrid Scheldt wird Impressionen aus dem schönen nordischen Irland spielen.
„Chansons in deutscher Sprache" präsentiert Frank Friedrichs um 17 Uhr im Weinbrunnen.