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Fokus auf künstlerische und thematische Vielfalt der Konzepte gelegt

Sieben neuen Förderprojekte des Kulturfonds Frankfurt RheinMain - Kulturausschuss spricht rund 1,1 Millionen Euro zu bearbeitet           von Frank Kus

31.05.18 || altFRANKFURT (30. Mai 2018) - Gemäß seiner Philosophie „Wir fördern Kultur" hat der Kulturausschuss des Kulturfonds Frankfurt RheinMain in seiner aktuellen Förderrunde finanzielle Zuwendungen für sieben Kunst- und Kulturprojekte in Höhe von insgesamt rund 1,1 Millionen Euro beschlossen. Zudem wählte er Patrick Burghardt, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, zum weiteren stellvertretenden Vorsitzenden für die kommenden zwei Jahre.

Bei der Auswahl der neuen Förderprojekte legte der Ausschuss seinen Fokus vor allem auf die künstlerische und thematische Vielfalt der Konzepte. Neben den Sparten Bildende und Darstellende Kunst, Musik und Tanz bedienen sich die Projekte künstlerischer Ausdrucksformen aus den Bereichen Architektur, Fotografie und Literatur.

Die Frankfurter Kulturdezernentin Ina Hartwig, die die Sitzung leitete, ist begeistert: „Mit den neuen Förderprojekten werden sowohl die Liebhaber klassischer Ausstellungen als auch das experimentierfreudige Publikum angesprochen. Wir sind der festen Überzeugung, damit nicht nur interessierte Kunstkenner zu beeindrucken, sondern auch ein jüngeres Publikum für Kunst und Kultur gewinnen zu können." Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, ergänzt: „Je unübersichtlicher die Zeiten werden, desto wichtiger wird Kunst - auch als Labor für Veränderung".

Darüber hinaus stellen einige Projekte einen deutlichen regionalen Bezug her und verweisen damit auf die Vielfalt und Qualität des kulturellen Angebots im Rhein-Main-Gebiet. Ein Aspekt, dem sich der Kulturfonds seit Beginn seiner Gründung verschrieben hat. In einem Europa der Regionen soll die starke Position Frankfurt Rhein-Mains gefestigt und weithin sichtbar gemacht werden. Zu diesem Zweck führt der Fonds die kulturellen Aktivitäten der Region enger zusammen und fördert Kunst und Kultur mit nationaler und internationaler Strahlkraft.

Neue Wege in unserer medial vermittelten Gegenwart


Zu den sieben neuen Förderprojekten gehört die Ausstellung „Performing Society. Neue Narrative der Gegenwart im MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main", die sich thematisch mit den Folgen des rasanten technologischen Wandels auseinandersetzt. Im Fokus stehen neue Wege der Identifizierung und Vernetzung in unserer medial vermittelten Gegenwart, die sich auf das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft auswirken. Mit „Performing Society" möchte das MMK aus dem Sammlungsbestand heraus und im Dialog mit Neuproduktionen Narrative erarbeiten, die diese komplexen Veränderungen reflektieren.

„Darmstadt als europäische Digitalstadt"


Mit „bauhausTM" widmet sich das Staatstheater Darmstadt dem Ziel, die Strategie „Darmstadt als europäische Digitalstadt" in lebendige Kunst zu übersetzen und geht der Frage nach, was Bauhaus eigentlich ist. Hierzu findet vom 12. Juni bis zum 6. Juli 2019 in den Kammerspielen und auf dem Vorplatz des Staatstheaters Darmstadt das Festival bauhausTM statt, das die Ideen des Bauhaus wiederaufleben lässt und sie mit performativen und neuen technischen Mitteln auf ihre Zukunftsfähigkeit prüft. Zudem werden mit der App #dasbauhausarchiv Erinnerungen und Gegenstände des Bauhaus in Darmstadt visuell archiviert und dargestellt.

Deutsche Erstaufführung für die Oper „Lost Highway"


Die Oper „Lost Highway", komponiert im Jahr 2003 von Olga Neuwirth, wird in der Spielzeit 2018/19 an der Oper Frankfurt zur Deutschen Erstaufführung gebracht. Basierend auf dem gleichnamigen Film (1997) von David Lynch und Barry Gifford und dem Libretto von Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek programmiert die Komponistin die umfangreiche Live-Elektronik neu und passt sie den zeitgemäßen technischen Möglichkeiten an. Neuwirth nutzt in ihrer Komposition auditive, visuelle und multimediale bzw. digitale Instrumente, die ihre Zuhörer auf eine Reise in psychische Abgründe und virtuelle Realitäten schickt.

Kapitel der Kunstgeschichte


Die Ausstellung „Das Meisterstück" im Historischen Museum Frankfurt beschäftigt sich mit einem vergessen Kapitel der Kunstgeschichte: dem Probe- oder Meisterstück des Malers. Ziel ist es, den Museumsbesuchern einen Eindruck von den Rechten und Pflichten zu vermitteln, die ein Maler als zünftiger Handwerker hatte. Indem die Ausstellung einen Bogen von der zünftigen zur akademischen Malerausbildung schlägt, führt sie den Wandel der gesellschaftlichen Stellung des Künstlers vor Augen.

Blick auf italienische Meister


Mit der Ausstellung „Tizian und die Renaissance in Venedig" liefern Städelsches Kunstinstitut und Städtische Galerie einen umfassenden Überblick über die Renaissance in der Hauptstadt Venetiens. Mit Blick auf italienische Meister wie Giorgione, Tizian, Jacopo Tintoretto oder Paolo Veronese zeichnet die Ausstellung die Entwicklung der venezianischen Malerei des 16. Jahrhunderts nach und präsentiert die Charakteristika der venezianischen Malerei des Cinquecento.

Musikhören auf einer tieferen Ebene völlig neu erleben


Das Projekt „Anders Hören. Die Abramovic-Methode für Musik" der Alten Oper Frankfurt verknüpft die Begegnung verschiedener Kunstformen mit der Entwicklung eines neuen Konzertformats. Marina Abramovic, die bekannteste und einflussreichste Performance-Künstlerin der Welt, entwickelt im März 2019 eigens für die Alte Oper ein großangelegtes neues Kunstprojekt, das Musik und die von ihr geschaffene „Abramovic-Methode" zusammenführt. Mittels eigens entwickelter Übungen sollen die Besucher das Musikhören auf einer tieferen Ebene völlig neu erleben und zu sich selbst finden. Ein Kunstprojekt, das den Hörer maßgeblich in seinem Bewusstsein verändern kann.

100 Jahre Geschichte der Darmstädter Sezession erfahrbar machen


Den „Bogen Spannen - Darmstädter Sezession 1919-2019", ein Projekt der Darmstädter Sezession und des SiS - Förderverein Darmstädter Sezession und Atelier Siegel, feiert das 100jährige Jubiläum der Darmstädter Sezession. Als Vereinigung ästhetischer Praktiker will die Darmstädter Sezession Institutionen und Einrichtungen in Darmstadt im Rahmen eines hunderttägigen Festivals vereinen und Bedeutung und Wirkung thematisieren. Ein vielfältiges Programm aus Wechselausstellungen, Gastbeiträgen, Symposien, Vorträgen, Themenführungen, Wanderungen, Musik und Tanz soll 100 Jahre Geschichte der Darmstädter Sezession erfahrbar machen und den Bogen zu den jüngsten Bewegungen der Kunst spannen.

Insgesamt unterstützte der Kulturfonds Frankfurt RheinMain seit seiner Gründung im Jahr 2007 bereits Projekte mit einer Gesamtfördersumme von rund 51 Millionen Euro. Er trägt damit nicht nur zur Umsetzung der jeweiligen Projekte bei, sondern leistet ebenso einen wichtigen Beitrag für die kulturelle und künstlerische Vielfalt der Region.

Beitrag basiert auf Informationen von ffm

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