09.07.20 || FRANKFURT (09. Juli 2020) - Seit 1.
Juli sind alle Gründungsmitglieder der FrankfurtRheinMain GmbH International Marketing of the Region (FRM GmbH) wieder als Gesellschafter zurückgekehrt. Der Wetterauer Kreistag beschloss in seiner
letzten Sitzung seine Wiederaufnahme. Er schied aus der Gesellschaft 2013 aus, die er 2005 mit aus der Taufe gehoben hatte. Der Grund war ein interner Konsolidierungsprozess, der den Kreis damals zur
Aufgabe der Position nötigte, so Landrat Jan Weckler. „In den daran sich anschließenden sieben Jahre haben sich die Rahmenbedingungen für unseren Kreis so verändert, dass Kommunen und Landkreise ihre
Kompetenzen und Interessen zusammenbringen müssen, um sich im internationalen Standort behaupten zu können.
Der Wetteraukreis ist jetzt schon Heimat vieler erfolgreicher Unternehmen. Bei uns ist noch nicht alles verbaut, wir können dem Fachkräftemangel Abhilfe leisten und die Tourismusdestinationen stärken. Zahlte die Wetterau vormals für ihre 3,5 Prozent Gesellschafteranteil 130 000 Euro, sind es jetzt bei einem Prozent nur noch 40 000 Euro.
Bei der Pressekonferenz mit dabei:
Aufsichtsratsvorsitzender und Frankfurter OB Feldmann (links) und der Landrat des Wetteraukreises Jan Weckler. Foto: Karl-Heinz Stier
Peter Feldmann, Aufsichtsratsvorsitzender der FRM GmbH und Frankfurter Oberbürgermeister zeigte sich erfreut über diesen Schritt. Gerade in der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Situation ist es unerlässlich, dass die Region FrankfurtRheinMain ihre Potentiale bündelt, um gemeinsam für sich zu werben. Seit 2005 wurden 1100 Unternehmen für das Rhein-Main-Gebiet angeworben. Im letzten Jahr habe es 80 Anfragen gegeben, 22 Unternehmen hätten sich in der Region angesiedelt.
Für die Mitgliedschaft des Wetteraukreises in der FRM GmbH sind nach Ansicht des Aufsichtsratsvorsitzenden erhebliche Vorteile erkennbar. Der Landkreis verfüge über eine solide Wirtschaft mit
zahlreichen „Hidden Champions" und eine hohe Lebensqualität u.a. mit der Kurstadt Bad Nauheim und international renommierten Kliniken. Reizvolle Landschaften laden zum Wandern oder Radfahren ein und
der Kreis habe eine der ältesten Kulturlandschaften Europas mit dem Keltenfürsten am Glauberg oder dem Obergermanisch-Raetischen Limes der Römer, der zu den Welt-Kulturerbestätten der UNESCO
gehöre.
Der Erste Beigeordnete des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain Rouven Kötter, selbst Kreistagsabgeordneter im Wetteraukreis, betonte, dass mit dem Beitritt die Region weiter zusammengerückt sei. Die Wetterau gebe die Rolle des Zaungastes auf. Frankfurt sei der Motor der Region und sein Nachbarkreis profitiere davon. „Wir können nur erfolgreich sein, wenn wir gemeinsame Sache machen". Dieser Auffassung schloss sich auch Präsident der IHK Frankfurt an. „Wir brauchen eine schlagkräftige Region, die mit einer Stimme spricht." Er spricht sich dafür aus, dass es im gesamten Gebiet einen einheitlichen Gewerbesteuersatz geben und neue Gewerbegebiete entwickelt werden sollen.
Die Mitgliedschaft bei der FRM GmbH hat für ihre Gesellschafter Vorteile. Sie ist erster Ansprechpartner ausländischer Unternehmer mit Interesse an der Region. Ihre Standort-und Länderexperten begleiten ausländische Unternehmen bei ihrer Ansiedlung. Die Gesellschafter können außerdem Einfluss auf das Erscheinungsbild und das Image der Region im Ausland und die langfristige Strategie der Region festlegen. Ihre Kernländer sind USA, China/Taiwan, Indien, Korea, Japan, Frankreich und Großbritannien. Die Kernbranchen sind u.a. Informations- und Kommunikationstechnik, Logistik und Verkehr, Chemie/Pharma/Biotech, Automation/Anlagenbau und Automobilindustrie.
Die Gesellschafter sind nach Aussagen von Geschäftsführer Eric Menges die Stadt Frankfurt (37,5 %), die IHKs (12,5 %), die Handwerkskammer Frankfurt Rhein-Main (0.5 %) mehrere hessische Groß- und Mittelstädte und 11 Landkreise. Neu hinzugekommen sind in diesem Jahr die Rheinhessen Standort Marketing GmbH, und der Rhein-Lahn-Kreis. Die Stadt Raunheim hat ihre Anteile von O,75 % auf 2 % erhöht.