Banner
 

RheinMainTaunus

OnlineMagazin

RegionalÜberregional › 25.289 Blitze in einer Stunde – Land und Keller unter

25.289 Blitze in einer Stunde – Land und Keller unter

Sintflutartiger Regen - Flughafen lahmgelegt - Feuerwehren in der Region im Dauereinsatz           von Ralph Delhees

17.08.23 || RHEIN-MAIN-REGION (17. August 2023) - Die gesamte Rhein-Main Region hatte es am Mittwochabend mit Blitz, Donner, Wind und einem sintflutartigen Regen, der mit 50 Liter pro Stunde herunterprasselte, getroffen. Besonders waren der Flughafen, die Stadt Frankfurt, der Main- und Hochtaunuskreis, Mainz und Wiesbaden in das Unwetter - am stärksten - einbezogen. Im Laufe einer Stunde, von 20.40 Uhr und 21.40 Uhr, wurden im Wetterstudio des Hessischen Rundfunks 25.289 Blitze registriert. Die Leitstellen und Feuerwehren waren bis in den Donnerstag im Einsatz, um Bahnhöfe, Straßen, Unterführungen, Keller auszupumpen. Die Wetterkapriolen sind eine der Auswirkungen des Klimawandels und werden nicht die eizigsten in Zukunft bleiben. Der nächste Starkregen ist schon wieder angesagt.

Selbst im Feuerwehrgeräte-hausder Freiwilligen Feuerwehr in Bad Soden stand das Wasser.

Der Flughafen war über zwei Stunden lang, unter anderem auch wegen der Blitze, lahmgelegt die Bodenabfertigung stand still und Passagiere konnten weder in die Flugzeuge noch konnten sie aussteigen, da das Wasser auf dem Vorfeld bis zu einem Meter hochstand. 70 Flüge fielen aus und wurden auf andere Flughäfen umgeleitet.

600 Unwettereinsätze und 2.000 Notrufe im Main-Taunus-Kreis

Nachfolgend der Main-Taunus-Kreis stellvertretend für die weiteren Starkregen geschädigten Kreise, Städte und Gemeinden der Region


Die beiden Aufnahmen entstanden bei einem der Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr Bad Soden im Main-Taunus-Kreis am Mittwochabend. Fotos(2): Freiwillige Feuerwehr Bad Soden

Über die Zentrale Leitstelle des Main-Taunus-Kreises sind am Mittwochabend bis in die Nacht rund 600 Unwetterein-sätze registriert worden. Wie Landrat Cyriax mitteilt, war ein Großaufgebot von Kräften besonders im Ostkreis, aber auch jenseits der Kreisgrenzen im Einsatz. Das Personal in der Leitstelle, wo mehr als 2.000 Notrufe über die Nummer 112 einliefen, wurde kurzfristig verdreifacht. Weitere Einsätze laufen noch heute, Donnerstag, mit sämtlichen Feuerwehren. Der Landrat dankte den Kräften: „Sie sind rund um die Uhr unterwegs, um die Menschen und ihr Hab und Gut im Main-Taunus-Kreis zu schützen - eine Meisterleistung."

Besonders betroffen Bad Soden, Eschborn, Schwalbach und Flörsheim


Den Angaben zufolge wurden alleine bis eine Uhr nachts 576 Unwettereinsätze über die Zentrale Leitstelle verzeichnet. Es gingen 2.179 Notrufe ein; bei zeitweise 50 Anrufen gleichzeitig waren die Leitungen - wie auch in manchen anderen Leitstellen der Region - zwischenzeitlich überlastet. Gleichzeitig nahmen die Städte und Gemeinden ihre eigenen Unwettereinsatzzentralen in Betrieb, um die örtlichen Arbeiten zu koordinieren. Dort liefen zahlreiche weitere Anrufe ein, die nicht über die zentrale Nummer 112 kamen. Eine Gesamtzahl dieser weiteren Einsätze und sämtlicher beteiligter Kräfte ist aktuell noch nicht erfasst.

Besonders viele Einsätze gab es in Bad Soden, Eschborn und Schwalbach, aber auch in Flörsheim. Feuerwehren unterstützen auch in Nachbarkommunen und jenseits der Kreisgrenzen: Die Feuerwehr Hochheim wurde zum Einsatz am Frankfurter Flughafen alarmiert, wo ebenfalls Wasser abgepumpt werden musste.

Cretzschmarschule Klassen im Erdgeschoss überschwemmt


Auch an verschiedenen Liegenschaften des Kreises ist Wasser eingedrungen. „Durch den engagierten Einsatz unserer Hausmeister konnten jedoch in den meisten Fällen Schlimmeres oder Folgeschäden verhindert werden", so Cyriax. Schwer habe es jedoch die Cretzschmarschule in Sulzbach getroffen: Im Klassenraumgebäude seien alle Klassen im Erdgeschoss überschwemmt worden. Zudem drang Wasser in den Keller der Verwaltung ein. Der Kreis werde alle Möglichkeiten nutzen, um Schäden möglichst noch vor Ferienende zu beseitigen.

Das Unwetter sei eine große Herausforderung gewesen, die Einsatzkräfte seien bestmöglich koordiniert worden, so Cyriax. Allerdings sei die hohe Zahl der Einsätze bei starken Unwettern nicht ungewöhnlich: „Das zeigt aber, wie wichtig es ist, gut ausgebildete und gut ausgestattete Feuerwehren im Kreis zu haben." (unter Verwendung von Informationen des MTK und hr)

Ins Visier genommen:

Überregional Alle anzeigen