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Der 11.11. naht und die Narren werden wieder los sein

Neue Ideen zur Frankfurter Fassenacht - Karnevalvereine und OB Feldmann stellen Programme vor - Nun auch ein Museum die Heddernheimer Fastnacht           von Karl-Heinz Stier und Ralph Delhees

05.11.17 || altFRANKFURT (4. November 2017) - In der Fastnachtskampagne 2017/2018 wollen der Grosse Rat der Karnevalsvereine und deren Präsident des Ehrensenats Oberbürgermeister Peter Feldmann die Frankfurter Fassenacht beleben. Das Frankfurter Fastnachtsgeschehen ist weitgehend in den Stadtteilen rund um Frankfurt zuhause, bis auf den traditionellen Umzug am Fastnachtsonntag, der durch die Innenstadt der Mainmetropole rollt. Damit dies keine einmalige Jahresveranstaltung bleibt, planen der Grosse Rat und OB Feldmann neue Aktionen „im Herzen Frankfurts" wie Axel Heilmann, der Präsident Großer Rat es formulierte. So wird am Samstag, dem 11.11. die Kampagne zum ersten Mal auf einer Open-Air-Bühne an der Hauptwache mit einem karnevalistischen Programm eröffnet. Es werden dabei auch das neue Frankfurter Prinzenpaar und das Kinderprinzenpaar vorgestellt. Drum herum wird es Verköstigungsstände geben. Heilmann: „ Mal aus dem Saal herauszugehen, das tut gut".

Die neue Kampagne präsentierten mit ihren Fastnachts-Utensilien (v.l.n.r.:): Präsident Axel Heilmann, Oberbürgermeister Peter Feldmann und Uwe Forstmann, Pressesprecher Grosser Rat. Foto: Karl-Heinz Stier

Närrisches Motto 2017/18: „Frankfurts Leut‘ e Freud zu mache, bringt unser Narrenherz zum Lache"


Früh am Vormittag um 9 Uhr startet vom Riederwald als Premiere eine Fastnachts-Trambahn in Richtung Innenstadt bis in die Nähe der Hauptwache. Der 30-Meter lange Wagen mit seinen 180 Sitzplätzen ist mit einer Werbung für die Frankfurter Fassenacht und den Namen und dem Logo der 64 Frankfurter Fastnachtsvereine versehen. Am Steuer der Eröffnungsfahrt sitzt als Trambahn-Chauffeur der Oberbürgermeister persönlich. Er hat den Deal mit der Verkehrsgesellschaft Frankfurt eingefädelt. Bei der Vorstellung der Aktivitäten wurde auch das Motto der Kampagne bekannt gegeben: „Frankfurts Leut‘ e Freud zu mache, bringt unser Narrenherz zum Lache".

Weil der Frankfurter Umzug und Kinder-Fastnachtszug von Jahr zu Jahr mehr Geld kostet, vor allem für die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen(etwa 38.000 Euro), ruft der Große Rat zu einer Spendenaktion mit Spendenbüchsen auf. Ein Teil des Spenden-Erlöses ist auch für den Wiederaufbau des Goethe-Turm gedacht.
In Frankfurt gibt es 5 bis 6.000 organisierte Fastnachter, die Hälfte davon sind Kinder, die zumeist bei Tanzturnieren auftreten. Die Vereine haben in den letzten Jahren in diesem Sektor einen großen Zulauf. „Die Eltern wollen ihre Kinder auf der Bühne sehen", ist immer wieder Ausbildern in den Vereinen zu hören . Nach Angaben des Grossen Rates gibt es insgesamt 150 Fastnachtssitzungen in der Stadt, bei denen nicht nur neben den Rednern die Tanzgruppen und Musikzüge mitwirken. Auch außerhalb d er der Fastnachtszeit stehen Geselligkeit und gemeinsame Unternehmungen im Mittelpunkt der Fassenachter.

altKlaa Paris hat jetzt auch ein eigenes Fastnachtsmuseum


Der Grosse Rat der Frankfurter Karnevalsvereine unterhalt seit 26 Jahren das Frankfurter Fastnachtsmuseum, welches immer aktuell gehalten wird durch wechselnde Exponate, Informationen usw. und nun kam ein weiteres hinzu. Klaa Paris, die Hochburg der Frankfurter Fassenacht in Heddernheim, hat seit dem Wochenende für seine Fassenacht ein eigenes Museum eröffnet. Bei einer Feier mit Gästen aus Gesellschaft, Politik und Vereinen wurde es im Heddernheimer Schloss von Oberbürgermeister Peter Feldmann eröffnet.

altVor einer der Vitrinen im Klaa Pariser Fastnachtsmuseum während der Eröffnungsfeier am Samstag (vlnr) Oberbürgermeister Peter Feldmann mit Dietmar Pontow, Erster Vorsitzender Zuggemeinschaft Klaa Paris. Foto: kus

Zwei Heddernheimer Handwerksburschen besuchten 1838 die Mainzer Fassenacht und dabei kamen sie auf den Gedanken in ihrem Ort Heddernheim, der damals noch selbstständig war, die Fassenacht zu veranstalten. 1839 war es soweit. Sie fertigten eine Kopie des örtlichen Ziehbrunnens aus Holz an und zogen närrisch verkleidet mit Musik und Trara durch die Gassen von Heddernheim. In all den Jahrzehnten sind viele Exponate und Ausstellungsstücke rund um die Heddernheimer Fastnacht zusammengekommen die nun eine eigene Räumlichkeit benötigt haben. Die 178-jährige Fastnachtstradition hat nun eignen eigenen öffentlichen Platz in Klaa Paris bekommen.

Feldmann: "Der Narr ... gehört vor allem 'in die Bütt un uff de Gass'"


OB Feldmann erinnerte in seiner Eröffnungsrede daran, dass: „Der Frankfurter Stadtteil Heddernheim zur Fassenachtszeit zur kleinsten Weltstadt wird. 100.000 Menschen kommen jetzt jedes Jahr zu Fastnachtsdienstag ins Dorf, nach Klaa Paris, und so gewiss der Narr Geschichte und Gegenwart hat, so gewiss hat er auch Zukunft - und deshalb gehört er vor allem 'in die Bütt un uff de Gass'."

altBlick auf zwei Uniformen von den Klaa Pariser Garden. Foto: kus/Collage Ralph Delhees

Die Idee für das Museum hatte Dietmar Pontow, 1. Vorsitzende der Zuggemeinschaft Klaa Paris, langjähriger Präsident und Vorsitzender der Heddemer Käwwern und Vereinsrings-Vorsitzender. „Die Klaa Pariser Fastnacht ist ein fester Bestandteil der Veranstaltungen in der Stadt Frankfurt und ein Gesellschaftsereignis. Diese Tradition sowie die Entstehung soll auch der Bevölkerung in Form von ausgestellten Exponaten, Schriftstücken und Bildern in unserem Museum nähergebracht werden."

Die Museen - wo und wann


Das Klaa Pariser Fastnachtsmuseum im Heddernheimer Schloss, Alt-Heddernheim 30, ist jeden 2. und 4. Samstag im Monat, jeweils von 14 bis 17 Uhr, und nach Vereinbarung bei Dietmar Pontow, Telefon 069 - 58 13 14, geöffnet.

Übrigens das Karnevalsmuseum des Grossen Rat der Karnevalsvereine Frankfurt ist mit seiner Dauerausstellung im Titus-Forum im Nordwestzentrum montags bis samstags von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Sonntags ist die Ausstellung im rechten Eingangsbereich des Forums geschlossen. Gezeigt werden Exponate vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei, wie auch im Fastnachtsmuseum Klaa Paris.