05.03.12 || SCHWALBACH (05. März 2012) - Heidi Rosenstock hat am vergangenen Freitag, 1. März, für ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement und Wirken in der Evangelischen Kirche von Hessen und
Nassau und hier besonders für ihren Einsatz für Frauenrechte in der Kirche dasBundesverdienstkreuz erhalten. Viel bewegt hat die jetzt 79-jährige in ihrer Gemeinde in Schwalbach am Taunus, in der
Synode, bei der Gemeindeberatung und in der feministischen Theologie.
Die Geehrte, die Biologie studierte, hat in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, nachdem ihre vier Töchter großgeworden waren, mit der Kirchenarbeit als Mitglied des Kirchenvorstandes begonnen. Sie lies sich als Gemeinde- und Organisationsberaterin ausbilden und beriet über 25 Jahre Gemeinden in der Bundesrepublik. Unter anderem war sie als Prädikantin tätig und bildete Pfarrer aus, lehrte an der Universität Marburg und
Für ihr großes Engagement hatte
Heidi Rosenstock (nebenstehendes Bild) im November 2009 die MartinNiemöller-Medaille erhalten. Sie war die 18. Person, die diese höchste Auszeichnung der Evangelischen Kirche in Hessen und
Nassau (EKHN) für herausragendes und langjähriges ehrenamtliches Engagement erhielt.
Wie schon bei der Verleihung der MartinNiemöller-Medaille im November 2009 wurde jetzt wieder ihr großes Wirken gewürdigt. Dabei wurde sie als eine Frau, „die mit all ihren Gaben und Fähigkeiten seit Jahrzehnten unendlich viel Energie, Lebenszeit und Lebensfreude ehrenamtlich in den Dienst der Kirche, den Dienst an den Menschen gegeben hat" geschildert. Besonders herausgestellt wurde Rosenstocks Verdienste für die „feministische Theologie als tiefe Glaubens- und Lebenserfahrung" heraus. Sie habe maßgeblich die Errichtung der Stiftungsprofessur für feministische Theologie betrieben und den dafür benötigten Förderverein gegründet sowie dessen Vorsitz geführt. In dieser Tradition habe sie selbst zahlreiche liturgische Texte verfasst, die in einem Buch mit dem für sie programmatischen Titel „Du, Gott, Freundin der Menschen" zusammengefasst seien. Zudem habe sie 140 Rundfunkandachten verfasst. Ihre Texte seien stets aus ihrem konkreten Leben als Frau, vierfache Mutter und Großmutter erwachsen.
Die 1932 in Tann/Rhön geborene Heidi Rosenstock war von 1986 bis 1998 Mitglied der 7. und 8. Kirchensynode, darin wirkte sie im theologischen Ausschuss sowie im Benennungsausschuss mit. Von 1999
bis 2004 gehörte sie der Kirchenleitung der EKHN an. Rosenstock wirkte 18 Jahre lang als Gemeindeberaterin, sie war Geschäftsführerin des Beirates zur Förderung, Unterstützung und Begleitung des
Projektes „Bibel in gerechter Sprache". Sie ist Herausgeberin und Verfasserin zahlreicher Bücher, Schriften und Texte zu theologischen Themen und gestaltete im Dienst der EKHN 140
Verkündigungssendungen wie „Zuspruch am Morgen" und „Morgenfeier" im Hessischen Rundfunk. 18 Jahre lang gehörte sie dem Kirchenvorstand ihrer Heimatgemeinde in Schwalbach am Taunus an.
Ralph Delhees/EKHN Darmstadt/ Foto: ekhn