15.03.16 || FRANKFURT (14. März 2016) -
„Schreiben", so Ilse Romahn, „war schon immer meine Leidenschaft" und so kam es, dass sie vor 14 Jahren ein völlig neues Terrain betrat, von einem Printmedium wechselte sie zu den neuen Onlinemedien.
Seitdem ist sie Herausgeberin des Online-Gesellschaftsmagazins „Frankfurt live", das im Laufe der Jahre sehr viel Resonanz unter seinen Leserinnen und Lesern in Frankfurt und der Region gefunden hat.
Ilse Romahn ist eine Institution geworden, die viel Bewunderung und Aufmerksamkeit für ihre Arbeit und besonders als Mensch erfährt. Heute Dienstag, 15. März, begeht sie, die nicht gerne im
Rampenlicht steht und die von sich behauptet eine „kleine Worscht" zu sein, ihren 80. Geburtstag. Zu ihrem Ehrentag findet im Bolongaropalast in Frankfurt-Höchst ein Empfang statt, bei dem viele
Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Vereinen, Gesellschaft und aus dem Kreis ihrer Mitarbeiter und Kollegen ihr Respekt und Anerkennung zollen werden. Der große Bahnhof an ihrem Ehrentag ist
nicht ihre Sache und im Voraus sagte sie schon „nur kein Aufhebens".
Unser portrait zeigt Ilse Romahn - dieser Tage bei einer Festveranstaltung aufgenommen
Gehört sie doch seit Jahren zu den Personen, die einfach nicht fehlen dürfen, wenn in Frankfurt und seinen Stadtteilen Ausstellungen eröffnet werden, Vereine Jubiläen feiern, Pressekonferenzen im Römer, in der Alten Oper, bei den Messen und so weiter stattfinden. Bei festlichen Anlässen fehlt sie, - die modebewusste ältere Dame, bei der die Frisur sitzt, die Farbabtimmungen zwischen Kleid, Schuhen, Bluse und Handtasche stimmen - weder beim Palmengartenball, noch bei Neujahrsempfängen oder bei der 25-Jahrfeier der Deutschen Einheit. Die Aufzählungen könnten noch weitere Zeilen füllen, so unter anderem auch über Reisen in nahe und ferne Länder. Viele bekannte Personen kreuzten ihren Weg über die Jahrzehnte. Ilse Romahn gehört zu Frankfurt, wie Frankfurt zu ihr gehört, dem gebürtigen Mädchen aus dem Gallusviertel, aus dem sie nie weggezogen ist.
Dieser Tage war ich auf einer Veranstaltung mit Ilse Romahn und für sie nachhause und nach der Galluswarte kamen wir ins Gespräch über „früher" und Ilse erzählte von kleinen Erinnerungen aus ihrer
Kindheit und Kriegserinnerungen. In der Kleyerstraße, die mit zu den Spielplätzen zählte und wo sie und ihr Cousin die Oma oft besuchten, verfiel sie kurz in eine Erschütterung. „Vor Jahren", so
Ilse, als wir an den ehemaligen Adlerwerken vorbeifuhren, „erfuhr die Öffentlichkeit, das hier ein KZ-Arbeitslager war. Wir spielten hier ausgelassen und hinter dem Tor herrschte der Terror des
Dritten Reiches". Ilse wird still und kann es immer noch nicht fassen, doch dann erzählte sie von den Kleyerwerken, die u.a. Fahrräderhergestellt hatten und als wir unter der Eisenbahnbrücke hindurch
waren plauderte sie noch über die das Kohlesammeln auf dem Bahndamm während des Krieges. Und schon waren wir wieder in der Wirklichkeit und sie betrachtete den positiven Wandel der ehemals
industriegeprägten Straße.
Ilse Romahn zusammen mit dem
Herausgeber und Chefredakteur des RheinMain-Taunus-Onlinemagazins, Ralph Delhees beide verbindet eine langjährige Freundschaft und kollegialer Austausch - und rechts auf dem Bild
Karl-Heinz Stier (bekannt als TV-Moderator beim HR), der journalistischer Ratgeber und ein ebenfalls langer Freund und der als Mitarbeiter für beide Onlinemedien tätig ist. Fotos (2):
rmtom/Ralph Delhees
Ilse Romahn begegnete mir erstmals um das Jahr 1995 bei einer Pressekonferenz des Frankfurter Verkehrsverbundes (FVV) - der im gleichen Jahr im neugegründeten RheinMain-Verkehrsverbund (RMV aufging)
-, Zuhörerin die neben mir saß und, die sich die eine oder andere Notiz, als aufmerksame Berichterstatterin machte. Im Anschluss kamen wir ins Gespräch, „ja sie arbeite schon seit längerem als freie
Mitarbeiterin für die Frankfurter Stadtnachrichten und jetzt da sie in den Vorruhestand gegangen ist mache sie dies so nebenbei, da sie ihre kranke Mutter pflege". Bevor sie als Sekretärin beim FVV
als Sekretärin angefangen hatte, war sie über 20 Jahre bei der Kriminalpolizei Frankfurt tätig. Einer ihrer ersten Fälle, so erzählte sie mir einmal, war die Sachbearbeitung im Falle der Ermordung
der Wirtschaftswunderhure Rosemarie Nitrebitt, auch als „Das Mädchen Rosemarie" bekannt.
Nach dem Tod ihrer Mutter hielt sie den beginnenden Ruhestand nicht aus und einer der Pressekollegen brachte sie auf die Idee es mit dem neuen Medium Internet einmal zu probieren und so begann vor 14 Jahren für die damals 66-jährige der Unruhestand als Herausgeberin des Online-Gesellschaftsmagazins Frankfurt live. Schnell war zur Umsetzung auch ein Webmaster, ein junger Mann gefunden, der die technischen Voraussetzungen schuf. Bernd Bauschmann, der damals Anfang 20 war, ist heute der Mitgestalter des Gesellschaftsmagazins. „Ich bin froh, dass ich ihn habe, denn ohne ihn wären wir aufgeschmissen".
„Schreiben war ja schon immer meine Leidenschaft und ich verbesserte es Anfang der 80er Jahr durch ein Fernstudium um mir professionelles Schreiben anzugewöhnen, aber das Medium Internet war für mich
ein völlig neues Terrain. Durch die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Jung - Bauschmann - und Alt - Ilse Romahn - wurde die Arbeit auch mehrfach in Beträgen von Funk und Fernsehen und bei
Ausstellungen und Büchern gewürdigt.
Wichtig ist für die Herausgeberin, dass Frankfurt live ein Portal von Kollegen im „Unruhestand" ist und ohne Honorarzahlung arbeitet. Die profunde Arbeit hat in den vergangenen Jahren viel Akzeptanz gefunden über die sich Ilse Romahn „natürlich sehr" freut.
Das dritte Lebensalter, so ist in dem Buch „UnRuhestand" aus dem Concon-Verlag, über Ilse Romahn nachzulesen, ist: „Der Segen des Ruhestandes ist für sie der Unruhestand , aktiv, unterwegs, im Dialog und somit nach wie vor ein vollwertiges und gefrgtes Mitglied der Gesellschaft zu sein".
Ilse Romahn, die morgens zu Kaffee schon die Tageszeitung lies, ohne Zeitung geht es eben nicht - geht meist schon gegen 10 Uhr aus dem Haus und zu Terminen, oft kommt sie nach 23 Uhr erst nachhause,
dann werden die E-Mails gecheckt und bearbeitet, noch der eine oder andere Beitrag redigiert und zwischendurch die letzten Fernsehnachrichten angesehen. Und so wird es auch heute wieder sein: Nach
dem Aufstehen werden erst einmal die Klicks des vergangenen Tages in Frankfurt live angesehen und dann kommt der Kaffee und die Zeitung und unsere Glückwunsch zum 80. Geburtstag.
Liebe Ilse, bleibe uns mit deiner Rüstigkeit, deinem klaren Geist, deinem menschlichen lieben Wesen und deiner sozialen Kompetenz noch lange als Herausgeberin des Gesellschaftsmagazins, aber auch als kollegiale Freundin noch lange bei guter Gesundheit erhalten.
Dies wünscht Dir im Namen alle Kolleginnen und Kollegen, die mit Dir seit Jahren zusammenarbeiten und mit Dir befreundet sind
Ralph Delhees
Das Motto von Ilse Romahn lautet:
„Ich kann mich mit Freude und Begeisterung einer Aufgabe widmen, die mich voll erfüllt. Ohne dabei zu denken: Was bekomme ich denn dafür?