19.01.19 || FRANKFURT (18. Januar
2019) - Wohnimmobilien und gewerbliche Objekte werden in der Mainmetropole nach wie vor stark nachgefragt. Das zeigt sich sowohl im Rekordumsatz als auch in weiter steigenden Preisen. Das geht aus
dem Immobilienbericht 2018 des Gutachterausschusses der Stadt Frankfurt hervor, den Planungsdezernent Mike Josef, der Vorsitzende Michael Debus und Rainer Müller - Jökel vom Stadtvermessungsamt
vorlegten. Auffällig das Angebot und die Nachfrage nach kleinen Wohneinheiten. Das führt dazu, dass die Trendwende des letzten Jahres nochmals bestätigte, dass nunmehr in Frankfurt ebenso wie
bundesweit üblich, die kleinsten Wohnungen die höchsten Quadratmeterpreise erzielen.
In
der Pressekonferenz referierten (v.l.n.r.;): Rainer Müller-Jökel, Michael Debus, Planungsdezernent Mike Josef
Und so sieht der Immobilienwert im Einzelnen aus: Die Preise für Eigentumswohnungen steigen in Frankfurt in allen Lagen und bei jeder Baualtersstufe. Bei den neuen Wohnhäusern ist festzustellen, dass
die Verkaufszahlen und die erzielten Kaufpreise begrenzt sind. Um die erzielten Quadratmeterpreise und auch die Anzahl der Verkäufe zu erhöhen, wurden zum Teil größer konzipierte Wohnungen in
kleinere Wohnungen umgebaut. Eine neue Eigentumswohnung wird für 6.130 Euro pro qm gehandelt. Das sind 12,5 Prozent mehr als im Vorjahr und fast doppelt so viel wie 1974. Im Europaviertel (7.030
Euro), im Gutleutviertel und Gallus lagen die Verkaufspreise bei rund 6.600 qm an der Spitze. Bei den Vorkriegsbauten fallen vor allem die sehr hohen Kaufpreise im Westend mit durchschnittlich 9.200
Euro/qm auf. Der Preis für Wohnungseigentum in Wohnhochhäusern steigt pro Geschoss in schwindelnde Höhen. Liegt er im Schnitt bis zum 10. Obergeschoss noch bei rund 6.000 Euro/qm, so sind es beim
21.bis 30. Obergeschoss 8.549 Euro/qm und vom 41. bis 47. Obergeschoss 11.642 Euro/qm.
Durchschnittliche Preisentwicklung einer Wohnung in Frankfurt
von 2007 bis 2018. Fotos (2): Karl-Heinz Stier
„Die Nachfrage nach Eigen-tumswohnungen ist mittlerweile so groß, dass Reservierungen vorgenommen werden, ohne die Wohnung vorher anzuschauen", bemerkte in diesem Zusammenhang Dezernent Josef.
„Der Bau von Einfamilienhäusern ist so gut wie nicht mehr existent. „Waren es 2005 noch 302 so registrierten wir 2018 nur noch zehn", wie Michael Debus vom Gutachterausschuss sagte.
Bei den Gewerbeimmobilien, die seit Jahrzehnten vom Bürosektor dominiert werden, wurden im letzten Jahr durch 171 Verkäufe ein Umsatz von 3,5 Milliarden Euro erzielt. Der Anteil der Großaktionen
(Kaufpreise über 10 Millionen Euro) beträgt am gesamten gewerblichen Umsatz 94 Prozent.
Von Maklerseite wird dagegen ein Gewerbeumsatz bei den Unternehmensverkäufen, den sogenannten Share-Deals, für Frankfurt von 10.2 Milliarden Euro angegeben. Das könne den Schluss zulassen, dass man bei der einen oder anderen Aktion das Grundsteuererwerbsaufkommen sparen oder umgehen wollte - so meinten die Redner bei ihren Erläuterungen.
Zum Schluss der Vorlage des Immobilienberichts forderte Planungsdezernent Mike Josef in seinem Resümee „größerer Kraftanstrengungen, um mehr Bauland auszuweisen und die Baukosten zu senken. Wir brauchen nicht nur eine neue Bodenpolitik, sondern auch Vorschriften, die günstigeres Bauen ermöglichen." Und: Steigenden Mieten könnten langfristig nur begegnet werden, wenn die Bürger Löhne und Gehälter und Renten erhalten, die solch hohe Mieten bezahlbar machen".