22.03.19 || FRANKFURT (22. März 2019) - Trotz
neuer Marktmitbewerber im langfristigen Kreditgeschäft, trotz der Digitalisierung, die die Margen und Erträge belasten, trotz steigender Investitionen auf der Kostenseite, ist die Helaba (Landesbank
Hessen-Thüringen) mit ihrem Konzernergebnis für 2018 zufrieden. Vorstandsvorsitzender Herbert Hans Grüntker begründete dies mit einem nachhaltigen und gut diversifiziertem Geschäftsmodell seines
Hauses, das „fest in der Realwirtschaft verankert ist und in unseren Kerngeschäftsfeldern eine starke Marktposition einnimmt".
Vorstandsvorsitzender Herbert Hans Grüntker bei der Erläuterung des Jahresberichts 2018
So habe die Helaba nicht nur ein starkes zweites Halbjahr erlebt, das Konzernergebnis vor Steuern lag mit insgesamt 443 Millionen Euro auf Vorjahresniveau (2017: 447 Millionen Euro), das Konzernjahresergebnis selbst bei 278 Millionen, ein Zuwachs um 22 Millionen Euro und die Bilanzsumme ist um knapp 5 Milliarden bzw. 3 Prozent auf 163 Milliarden Euro angestiegen. Mit beigetragen zu den eher positiven Segmenten haben im Gegensatz zu den rückläufigen durchschnittlichen Kreditbeständen im Immobilienkreditgeschäft die Immobilien mit ihrem Abschlussvolumen im mittel-und langfristigen Neugeschäft (plus 1,1 Milliarden), der um plus 3 Millionen höhere Zinsüberschuss und der Start des Förderprogramms des Landes Hessen zur Entschuldung kommunaler Haushalte ("Hessenkasse") durch die WIBank mit 4,3 Milliarden.
Spürbar rückläufig bei der Ertragslage war das Handelsergebnis auf 32 Millionen Euro (Vorjahr 268 Millionen Euro). Der deutliche Rückgang sei u.a. durch die Anspannung an den Kapitalmärkten und die Spread-Ausweitungen, die Bewertungsabschläge auf Derivate (von plus 77 Millionen auf minus 11 Millionen) und die Eliminierung konzerninterner Geschäfte entstanden. Dagegen ist unter „sonstiges Ergebnis" ein Plus von 165 Millionen Euro zu verzeichnen, das im Wesentlichen auf Dividendenerträgen und dem Ergebnis aus dem Abgang von Finanzinstrumenten zurückzuführen ist.
Die Kerngeschäftfelder der Helaba zeigt dieser Chart
Vorstands-Chef Grüntker wies darauf hin, dass die Segmentberichterstattung einen ausgeglichen Ertragsmix ausweisen, mit dem Rückschläge ausgeglichen werden können. Zugleich wies er auf das beschlossene zukunftsfähige Geschäftsmodell hin. Sie sehe die Umsetzung von Wachstumsinitiativen vor, die Modernisierung der Infrastruktur (IT, Organisation und Digitalisierung), die Weiterentwicklung der „Unternehmenskultur und Werte", und inzwischen als vierte Kategorie mit „Wachstum und gesteigerte Effizienz" ergänzt worden sei.
Der Helabavorstand stand bei den Fragen Rede und Antwort. Unser Bild
zeigt von links Franz Nickel (neu für das Sparkassen-Geschäft), Dr. Norbert Schraad, Thomas Groß (Stellvertretender Vorsitzender), Vorstandsvorsitzender Herbert Hans Grüntker, Leiter Kommunikation
und Pressesprecher Mike Peter Schweitzer, Dr. Detlef Hosemann (Finanzvorstand), Hans-Dieter Kemler und Christian Schmid (seit Ende 2018 Immobilienvorstand). Foto (3): Ralph Delhees
Ausblickend auf die Zukunft sagte er: „ Wir haben eine solide Basis mit starken Marktpositionen in den Kerngeschäftsfeldern für zukünftiges Wachstum gelegt. Wir wollen durch höhere Effizienz den Kostenanstieg bremsen und trotz Belastungen aus Zinsumfeld und regulatorischen Anforderungen erwarten wir auf diesem Hintergrund ein Ergebnis auf Vorjahresniveau."
Was die Konsolidierung im Landesbankenbereich angehe, so lehnt sich die Helaba erst einmal nach dem vergeblichen Versuch, im Oktober 2018 ein unverbindliches Angebot zur Teilnahme an der
Kapitalerhöhung der Nord/LB abzugeben, zurück. Zuerst müsse erst mal die Frage des Geschäftsmodells beantwortet werden, Danach folge die Frage der Trägerkultur. „Nur wenn es hierzu klare
Vorstellungen und Opportunitäten gibt, kann die Konsolidierung der Landesbanken erfolgreich sein", sagte Vorstandschef Grüntker.