24.01.20 || BERLIN/FRANKFURT (24. Januar 2020) - In den letzten Wochen wurde in Frankfurt am Main
trotz Weihnachtsfeiertagen ununterbrochen an dem neuen IAA-Konzept für die Frankfurter Bewerbung beim Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) gearbeitet. Der Frankfurter Wirtschaftsdezernent
Markus Frank hat hierfür eigens ein Kompetenzteam kurzfristig zusammengestellt, um ein überzeugendes Konzept für die IAA 2021 in der Mainmetropole zu entwickeln und damit in den Wettbewerb um den
zukünftigen Austragungsstandort ins Rennen zu gehen. In Berlin präsentierten heute in nichtöffentlichen Sitzungen hochrangige Vertreter der Städte Frankfurt, Köln und München jeweils ihr Konzept, mit
dem sie sich für die IAA ab 2021 bewerben. Bereits gestern. fanden Termine des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) und VDA-Mitgliedsunternehmen mit Vertretern von Hannover, Berlin, Hamburg und
Stuttgart statt.
Vorstellung IAA-Konzept vor VDA-Auswahl-kommission (1): Delegation
u. a. mit Tarek Al-Wazir (4.v.r.), Uwe Brehm (2. Reihe) Peter Feldmann (r), Oliver Schwebel (2.v.r.), Markus Frank (4.v.l.) und Stefan Weil (2.v.l.). Foto: ffm
Heute, Freitag, war es soweit: Der Hessische Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir, der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann, Stadtrat Markus Frank, der Messe-Geschäftsführer Uwe Behm und Stefan Weil von der Frankfurter Agentur Atelier Markgraph präsentierten das neue Frankfurter Konzept am Morgen am Hauptsitz des VDA in unmittelbarer Nachbarschaft des Berliner Gendarmenmarktes.
Frankfurt-Rhein-Main präsentierte sich dabei als die zukunftsfähige deutsche Mobilitätsregion. Mit knapp 6 Millionen Einwohnern und mehr als 1,1 Millionen Pendlern pro Tag steht das Thema Mobilität
dabei ganz oben auf der politischen Agenda. Tarek Al-Wazir betonte in seinen Ausführungen, dass es für das von ihm zu verantwortende Ressort absolute Priorität besitze, Hessen in Sachen Verkehrswende
zum Vorreiter zu machen. Dabei ginge es nicht um Absichtserklärungen, sondern vielmehr um eine Vielzahl von bereits umgesetzten Maßnahmen und laufenden Projekten. „Hessen und das Rhein-Main-Gebiet
gehören aufgrund ihrer zentralen Lage in Europa zu den verkehrsreichsten Regionen der EU. Daher ist es notwendig, frühzeitig gute Antworten und leistungsfähige Lösungen in Sachen Neue Mobilität
präsentieren zu können. Wir haben diese Lösungen im Realbetrieb und möchten sie gemeinsam mit der deutschen Automobilindustrie auf der IAA 2021 der ganzen Welt zeigen", sagte Tarek Al-Wazir.
Frankfurts Stadtoberhaupt Peter Feldmann betonte das gemeinschaftliche und teamorientierte Auftreten der Frankfurter Delegation: „Wenn ein christdemokratischer Wirtschaftsdezernent, ein grüner
Minister und ein sozialdemokratischer Oberbürgermeister eng untergehakt in Berlin für Synergien zwischen individueller Automobilität, öffentlichem Nahverkehr, Radverkehr und einen diskursiven
Neuanfang bei der IAA werben, ist das ein klares Signal für unsere Entschlossenheit." Das Frankfurter Team schlug der Auswahlkommission gemeinsam etwas Besonderes vor: „Wir möchten in der
geschichtsträchtigen Frankfurter Paulskirche, der ,Wiege der Deutschen Demokratie‘, in den Dialog mit der Industrie und ihren Kritikern gehen. Es braucht ein gemeinsames und neues Verständnis von
Mobilität. Wir werden in den Diskurs mit den Beteiligten gehen und gemeinsam Lösungen für innovative, urbane Mobilitätsszenarien entwickeln, die einen überzeugenden und entscheidenden Beitrag zum
Klimaschutz leisten", führte Feldmann aus.
Wirtschaftsdezernent Markus Frank offerierte den Juryteilnehmern ebenfalls ein echtes Highlight für eine zukünftige IAA im öffentlichen Raum: Die Frankfurter Innenstadt. „Uns ist wichtig, dass wir ein Bewusstsein für die Mobilität von morgen in der breiten Bevölkerung erzeugen. Daher möchten wir die Menschen dort abholen, wo sie sich täglich aufhalten. Auf oder von dem Weg zur Arbeit. Wo kann man das besser erleben als in der Frankfurter Innenstadt? Urbanes Flair gepaart mit Skyline- oder Mainblick. Kurz gesagt: Eine urbane, neue IAA am Herzmuskel der Mobilität", führte der Stadtrat in seinem Vortrag aus.
Die Frankfurter Messe-Geschäftsführung präsentierte im Anschluss eines der größten und modernsten Messegelände in Europa. Dabei kann die Messe nicht nur auf eine langjährige Erfahrung bei der Ausrichtung der IAA zugreifen, sondern der Jury auch eine „IAA der kurzen Wege" offerieren. „Die zentrumsnahe Lage des Messegeländes als auch die hervorragende Anbindung wird im Wettbewerb mit den anderen Städten kaum zu toppen sein", führte Uwe Behm in seinem Angebot aus.
Denn letzten Part der Frankfurter Präsentation übernahm Stefan Weil von Atelier Markgraph. Er präsentierte den Juroren ein hochkarätiges Erlebniskonzept rund um das Thema IAA und Mobilität. „Frankfurt am Main hat eine enorme Lebensqualität und steht bei jungen Menschen extrem hoch im Kurs. Das ist ein großes Potenzial, wenn es darum geht, Menschen für neue Mobilität zu begeistern", betonte der kreative Kopf der Frankfurter Delegation in Berlin.
„Das Interesse an der Ausrichtung der IAA ist sehr groß.. Die Ideen, die wir bis heute gesehen haben, sind sehr kreativ und durchweg anspruchsvoll. Sie unterstreichen, dass jede der sieben Städte
über ein eigenes Profil und eigene Stärken verfügt. Das Rennen ist offen, es gibt keine Vorfestlegung. Eines ist bereits jetzt erkennbar: Es wird ein sehr enges Rennen, die Performance ist durchweg
hoch", sagte VDA-Geschäftsführer Dr. Martin Koers.
Das weitere Verfahren sieht vor, dass die Präsentationen danach umfassend ausgewertet werden, um dem VDA-Vorstand einen aussagekräftigen Überblick zu den verschiedenen Konzepten der Städte zu geben.
Der VDA-Vorstand wird aller Voraussicht nach Ende Januar eine Entscheidung darüber treffen, mit welchen Städten der VDA die Gespräche fortführen und konkrete Vertragsverhandlungen aufnehmen wird. Eine Entscheidung über die Stadt, in der die IAA ab 2021 stattfinden wird, ist in den nächsten Monaten zu erwarten.
„Natürlich werden das Automobil und nachhaltige individuelle Mobilität auf der IAA eine tragende Rolle spielen. Aber die neue IAA wird sich grundlegend wandeln. Sie wird zur Mobilitätsplattform, die auch außerhalb der Messehallen stattfindet und direkt zu den Menschen kommt", kündigte Koers an. „Für die austragende Stadt soll sie Impulsgeber für ein neues Mobilitätskonzept sein. IAA-Besucher sollen bereits bei der Ankunft am Flughafen oder Bahnhof erleben können, wie Smart Mobility in einer Smart City funktioniert. Deshalb ist es entscheidend, dass das Konzept der neuen IAA mit dem der austragenden Stadt optimal ineinandergreift und kompatibel ist." (vda/ffm)