04.09.23 || OFFENBACH (04. September 2023) - „Die
Internationale Lederwarenmesse (ILM) ist mehr als eine Produktenshow. Sie ist eine zukunftweisende Plattform, die sich auch in diesen Herbstmonaten als wichtigste Schnittstelle des internationalen
Fachhandels für Lederwaren, Reiseartikel, Taschenmode und Accessoires erweist". Diese Aussage von Arnd Hinrich Kappe, Geschäftsführer der Messe Offenbach hat sich nach drei Tagen Präsentation vom
2.-4. September bewahrheitet. Die Reaktionen von Besuchern und Ausstellern haben es bewiesen. Es stellten 300 Ausstellern aus 20 Ländern aus. Es kamen nicht nur bewährte Anbieter nach Offenbach,
sondern auch neue Markeninhaber. Das Ausstellungareal war zu 95 Prozent ausgebucht und die Messeleitung registrierte über 6.000 Besucher aus 60 Ländern.
Impressionen von der Herbst-ILM
„Wir lieben die ILM. Sie ist eine der wichtigsten Messen. Die Kunden, die wir treffen, haben hohe Qualität. In Offenbach schreiben wir die meisten Orders" - so Dominique Lagatzki, Got Bag.„Wir sind
zum zweiten Mal hier. Wir haben viele Neukunden gewonnen. Dabei waren wir vor der ILM eigentlich schon fertig mit der Order. Die Plattform ist gut für die Branche", meint Daniel Schüfftan, Rains.„Die
ILM ist der wichtigste Spot für Koffer und Lederwaren. Wir stellen fest, dass die Kunden preisbewusster sind. Alles was jenseits bis 250 Euro liegt, wird nicht gekauft. Unsere neue
Leder-Einstiegsserie unter 100 Euro kommt gut an" sagt Georg Picard vom Unternehmen Picard.„Wir hatten viele Kundenkontakte. Die Messe verjüngt sich. Der Eventbereich ist sehr ansprechend. Die ILM
hat tolle Mitarbeiter" hebt Marcel Schröder, Fond of hervor.„ Der aktuelle Termin ist gut für Schulartikel. Wir haben am Sonntag nonstop gearbeitet. Die Zusatzartikel und die durch unseren Inve4stor
neu hinzugefügten Marken machen unser Produkt noch attraktiver" - schlussfolgerte Sandra Reinmüller, Mc Neil.„Wir sind sehr froh, hier zu sein, weil der persönliche Kontakt unersetzlich ist. Die
Gespräche sind wertvoll, auch intern, fürs Team und unsere Produktenentwickler" betont Axel Bree, Stratic.
Arnd Hinrich Kappe über Bedeutung und Ausmaß der ILM
Neue Messe-Segmente und ein facettenreiches Rahmenprogramm, in Zusammenarbeit mit Branchenexperten und Fachzeitschriften hat die Messe bereichert. Das neue Messe-Segment SIDELINES hatte
Accessoire-Marken dazu eingeladen, sich neben den Größen der Branche zu zeigen und ihre Produkte einem internationalen Fachpublikum zu präsentieren. Für die Fachverkäufer bot sich somit eine
Möglichkeit, ihre Sortimente mit exklusiven und stilvollen Accessoires zu erweitern, zum Beispiel neben den neuesten Kollektionen aus der Taschen- und Koffermode Geschenkartikel und weitere Produkte
zu ordern.
Ein weiteres neue Segment der Messe war der FUTURE HUB, der zukunftweisende Konzepte für Handel und Industrie präsentierte. Hier hatten Fachleute die Chance, sich über zukunftsweisende Konzepte und praxistaugliche Lösungen zu informieren. Als lebendige Denkfabrik vereint FUTURE HUB Visionäre, kreative Köpfe und aufstrebende Technologie. Experten. Unternehmen und Besucher diskutierten über die neuesten Trends, Technologien und Entwicklungen.
In Gesprächen mit Dr. Claudia Schulz kamen auch wie stets bei den Messen Branchenvertreter zu Wort, die sich zur aktuellen wirtschaftlichen Lage im Lederwaren- sektor äußerten. Manfred Junkert vom
Deutschen Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie skizzierte die derzeitige Lage seiner Mitglieder als „verhalten positiv". Der Gesamtumsatz der deutschen Lederwarenhersteller sei im ersten
Halbjahr 2023 um 0.8 Prozent leicht gesunken. Betroffen waren davon sowohl im In - als auch im Export Handtaschenmit - 9,6 % im Import. Der Durchschnittspreis pro Handtasche stieg von 20,92 Euro im
ersten Halbjahr 2022 auf 22 Euro im ersten Halbjahr 2023. Und das gilt für die Erzeugerpreise insgesamt bei Lederwaren: sie stiegen auf 4, 8 Prozent. Die Verbraucherpreise sogar um 6,7 Prozent. Für
das 2.Halbjahr 2023 erwarten die Lederwarenhersteller keine großen Veränderungen, erst für 2024, wenn dann die Inflation nachhaltig bekämpft werde und die Energie günstig zur Verfügung stehe.
Offenbachs Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke
(v.l.n.r.), Axel Augustin vom Handelsverband Textil, Schuhe, Lederwaren; Hauptgeschäftsführer Manfred Junkert. Fotos (3): Karl-Heinz Stier
Der Lederwarenhandel konnte seine Corona-Aufholjagd im ersten Halbjahr 2023 weiter fortsetzen. Die Umsätze lagen bei rund fünf Prozent über den Werten von 2022. Besonders nachgefragt war der Bereich
Reisegepäck, der von der Reiselust profitierte. Stabil war das Geschäft mit Schul- und Freizeitartikeln sowie Kleinlederwaren. Sorgen bereiten auch hier die Umsätze mit Handtaschen, wo viele
Kundinnen zuletzt auf Käufe verzichteten. Doch seit Aufhebung der Corona-Beschränkungen im Frühjahr 2022 hat der stationäre Lederwarenhandel wieder Marktanteile zurückerobert und dürfte nach
Schätzungen aktuell wieder der wichtigste Vertriebsweg für Handtaschen, Koffer und Kleinlederwaren sein - so Axel Augustin vom Handelsverband Textil, Schuhe und Lederwaren. Der Online-Handel sei
wieder auf den 2. Platz abgerutscht. Die Zahl der Unternehmen im Lederwarenhandel sinke seit Jahren kontinuierlich und liege nur noch bei 964 im Jahre 2021 (2019: 1291 Unternehmen).
Erstmals nahm an diesem „Industry Talk" auch Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke teil, der auch Vorsitzender des Aufsichtsrates der Messe Offenbach ist. Er wies darauf hin, dass die Bedeutung
Offenbachs als Lederwarenmesse und als Deutsches Ledermuseum größer sei als Offenbach als produzierende Lederstadt: „Hier sind wir führende Nummer in Europa. Wir liegen bei einer Meinungsskala in der
Außenwirkung bei zehn, in der Firmenbedeutung für Offenbach bei eins". Deshalb sei die Stadt bemüht, den Ruf einer Lederstadt mit echter Manufaktur wieder zu beleben. Es gelte auch in der Innenstadt
wieder entsprechende Läden aufzubauen. Nach Angaben des Handelsverbandes seien beim Innenstadtsterben fast 9.000 Geschäfte verschwunden. Bei dem Projekt „Zukunft Innenstadt" wolle man 14 Projekte
wieder neues Leben geben, wozu auch die Lederwaren gehören. „Dabei brauchen die Interessenten keinen Cent für Makler zu bezahlen und bei der Ladenausstattung wolle man den Interessenten auch
finanziell helfen.
In seinem Abschluss-Statement zur 158. Auflage der Lederwarenmesse zeigte sich Geschäftsführer Arnd Hinrich Kappe in einer Bilanz über den Verlauf der drei Tage sehr zufrieden: „Die ILM in Offenbach ist und bleibt ein verlässlich starkes Order-Event in der Branche. Wir haben mit 50 Prozent Daueraussteller alle großen Marken dabei und sind eine bedeutende Anlaufstelle für die Schuh - und Lederwarenindustrie".
Die ILM 159 ist vom 3.-5. Februar 2024
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