07.11.18 || FRANKFURT (07.
November 2018) - „Nach den ersten neun Monaten liegen wir weiter auf Wachstumskurs", so heute Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, bei der Vorstellung des Konzernzahlen für die
ersten neun Monate des Jahres. Das starke Verkehrswachstum führte zu höheren Erlösen bei Flughafenentgelten(über 24 Millionen) und Sicherheitsleistungen (16 Millionen Euro). Das ist aber nur ein Teil
des deutlichen Anstiegs des Konzernumsatzes für das 9-Monate-Zeitraum-Geschäftsjahr 2018, das um 14,3 Prozent auf 2,55 Milliarden Euro gestiegen ist. Bereinigt um Erlöse im Zusammenhang mit den
Ausbauinvestitionen in den internationalen Konzerngesellschaften haben sich die Umsatzerlöse um 7,2 Prozent auf 2,36 Milliarden Euro erhöht. Bis zum 30. September erzielte Fraport AG mit 53 Millionen
Fluggästen in Frankfurt einen historischen Höchstwert. Das ist ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 8,4 Prozent, bis zum Jahresende wird der 69-millionenste Passagier erwartet.
Vorstands-Vorsitzender Dr. Schulte bei der Erläuterung der Bilanz. Foto: Ralph Delhees
Beigetragen zu dem Wachstumskurs haben die internationalen Konzernflughäfen, wie das Engagement der Fraport u.a. an den griechischen Flughäfen (8,9 Prozent) Ljubljana (8,9 Prozent), St. Petersburg
(11,1 Prozent), Twin Stare (Varna und Burgas mit 12,4 Prozent) und Antalya (21,7 Prozent). „Mit den Ausbauprojekten in Griechenland, Brasilien und Lima sorgen wir dafür, dass sich diese positive
Entwicklung perspektivisch fortsetzt", sagte Dr. Stefan Schulte. Er verheimlichte aber auch nicht, dass das starke Wachstum in diesem Jahr die gesamte Branche und auch Frankfurt vor großen
Herausforderungen gestellt habe. „Wir arbeiten intensiv daran, die Pünktlichkeit und Verlässlichkeit im Luftverkehr wieder zu erhöhen. Wir haben bereits deutlich mehr Personal eingestellt". Ursachen
für die Verspätungen seien das Wetter, das fehlende Personal bei der Flugsicherung und die mangelnde Bereitstellung von Reserveflugzeugen durch die Fluggesellschaften gewesen.
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Kritik übte Dr. Schulte erneut über die zu lange dauernden Sicherheitskontrollen. So wolle man für den nächsten Sommer weitere Kontrollspuren einführen, damit mehr Passagiere pro Stunde kontrolliert
werden könnten. Derzeit werden im Stundendurschnitt 120 bis 150 Passagiere abgefertigt, in London z.B. so Dr. Schulte sind dies rund 350. Er erneuerte seinen Vorschlag, die Personal- Kontrollen auf
die Fluggesellschaften zu übertragen, ohne dass die polizeiliche Hoheitsaufgeben angetastet würden. Der Bund habe sich aber in einem Gutachten-Dschungel verfranzt, der für die Flugpassagiere
nachteilig sei und dies sei „frustrierend".
Nicht zufrieden zeigte sich der Vorstandsvorsitzende mit den Retail-Erlösen in Frankfurt. Sie lägen mit 6,7 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Netto-Erlös pro Passagier war mit 2,96 Euro um 10,6
Prozent (3,31 €) geringer als Vorjahr, unter anderem wirken sich hier die die ungünstigen Kurse von US-Dollar, russischem Rubel und brasilianischem aus. Eine Rolle spiel auch, dass auf
Continentalstrecken weniger Geld ausgegeben wird als auf Interkontinentalen. Um die Erlöse zu stabilisieren, schlägt der Vorstandsvorsitzende verstärkte Verkaufs- und Rabattaktionen sowie ein Ausbau
von E-Commerce und für das Terminal 1 den Verkauf von mehr Schönheitsartikeln und Luxusmarken vor.
Foto Erwartetes Wachstum im Winterflugplan
Zum Terminal 3 meinte Dr. Schulte, „dieses bräuchte wir mehr heute als morgen". Mit dem Flugsteig G werde im Frühjahr 2019 begonnen. Eine Kapazität von 4 bis 5 Millionen Passagiere werde voraussichtlich ab Sommerflugplan 2021 zur Verfügung stehen. Was den Winterflugplan 2018(19 angehe, so erwarte er ein Plus von 5 bis 6 Prozent bei Flugbewegungen und Sitzplatzangeboten, das Wachstum werde dabei insbesondere durch Lufthansa und Condor und zu weiteren 50 Prozent durch die Low Coastcarrier geprägt. Derzeit fliegen Frankfurt 89 Airlines an. Sie kommen aus 101 Ländern und haben in ihren Flugplänen 266 Destinationen.
Grafiken Fraport/Repro Ralph Delhees
Beim Autobahnanschluss für das Terminal 3 habe man jetzt mit den Rodungen begonnen. Er bedankte sich bei der Polizei für die reibungslosen Räumungen und bei den Demonstranten für deren „meist gewaltfreie Haltung in ihren Aktionen".
Im diesem Jahr hat Fraport nach Mitteilung von Finanzvorstand Dr. Matthias Zieschang rund 1.300 Beschäftigte neu eingestellt.